Er war ein Mann mit Tatkraft und Charakter, der sich einen Namen gemacht hat als Stadtrat und mit seiner vielfältigen Arbeit für die Feuerwehr. Nun wurde Karl Adam für seinen außerordentlichen Leistungen ein Denkmal gesetzt: Der Platz zwischen der Grundschule Dürrbachgrund und der Feuerwehr Unterdürrbach trägt nun den Namen Karl-Adam-Platz.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt enthüllte mit den Enkeln das verdienstvollen Mannes am Montag das Straßenschild. Zur Feier gekommen waren viele Wegbegleiter, Freunde, Stadträte, Familienmitglieder und Feuerwehrleute, wofür sich Claudia Adam, Tochter des Geehrten und Stadträtin, herzlich bedankte.
Viele Jahre lang Kommandant
In seiner Laudatio erinnerte Schuchardt an das vielfältige Wirken von Karl Adam, der 1954 in Würzburg geboren und 2014 gestorben ist. In jungen Jahren war er verschiedenen Stationen im Deutschen Wetterdienst tätig, bevor er sich 1990 mit einem grafischen Betrieb selbstständig machte. 1973 war Adam der Freiwilligen Feuerwehr Unterdürrbach beigetreten. Vier Jahre später wurde er 1. Kommandant und bekleidete dieses Amt bis 2011. In dieser Zeit baute er die "kleine Dorffeuerwehr" zu einer der schlagkräftigsten Stützpunktwehren in der Region Würzburg aus. Bei seinem Ausscheiden war er dienstältester Kommandant in ganz Bayern. Viele Jahre und bis zu seinem Tod war Adam auch Vorsitzender des Feuerwehrvereins Unterdürrbach und konnte die Zahl der Mitglieder von 70 auf 650 steigern.
Adam habe es hervorragend verstanden, anderen für seine Ideen zu begeistern und zu uneigennützigem Engagement zu motivieren, so OB Schuchardt. So gründete er 1976 mit großem Erfolg eine Feuerwehr-Jugendgruppe, die zwei Jahre später auch für Mädchen geöffnet wurde. Was damals ein Novum war, trage heute viel zur Bestandssicherung der Feuerwehren bei.
First-Responder-Einheit gegründet
Eine weitere Pioniertat sei 1997 der Aufbau einer First-Responder-Einheit für eine schnelle Erste Hilfe gewesen. Karl Adam, seine Frau und seine Kinder fuhren die Einsätze Tag und Nacht zum großen Teil selbst und konnten so Menschenleben retten. Auch bei der Johanniter-Unfallhilfe war Adam zehn Jahre Aktiv gewesen, zunächst als Zivildienstleistender, später als Sanitäter. Auf Adams Initiative hin übernahm die Freiwillige Feuerwehr Unterdürrbach den Johanniter-Hausnotruf im Dürrbachtal und unterhielt auch einen Seniorenbus.
Dazu leitete Adam viele Jahre die Arbeitsgemeinschaft der Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt und den Bürgerverein Unterdürrbach.
In den Würzburg Stadtrat kam Adam 2000 als Nachrücker für die Würzburger Liste, die er 1989 mitbegründet hatte. Noch im selben Jahr wechselte er zur CSU und wurde Fraktionsgeschäftsführer. 2013 kehrte er zur Würzburger Liste zurück. Als Stadtrat engagierte er sich unter anderem im Rettungszweckverband als Aufsichtsratsvorsitzender der Würzburger Hafen GmbH. CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth bezeichnete "seinen Freund Charly" als einen hervorragenden Organisator und Richtungsgeber, der an Fleiß kaum zu überbieten sei. (bert)