
Zu einem lebendigen Mitmachgottesdienst hatten Pfarrer Ivar Brückner von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Obereisenheim und der Kirchenvorstand eingeladen. Jedes Jahr im Sommer feiert die Matthäuskirche in Bergtheim ihr Kirchweihfest. Diesmal war es ein besonderes Ereignis. Vor 30 Jahren wurde nach einem Festzug vom Rathaus her zum ersten Mal im neu gebauten Gemeindezentrum Gottesdienst gefeiert.
Zum Kirchenjubiläum hielt Dekan Oliver Bruckmann vom Evangelisch-Lutherischen Dekanat Schweinfurt die Festpredigt. "Für eine Gemeinde gibt es keinen vorgeschriebenen Bauplan und Baustil, aber in Gott ein verbindendes Fundament", meinte er. Für ihn sei das Bergtheimer Gemeindezentrum "ein vielfältiges und lebendiges Ausrufezeichen in der Welt".
In Bergtheim würde es normale und besondere Gottesdienste, Friedensgebete, Wirbelwindgottesdienste, Bibelerzählabende und Konfirmandenstunden geben. "Der Gottesdienst beginnt im Alltag mitten unter den Menschen, denn Gott möchte, dass wir sein Wort hören und es im Alltag umsetzen", sieht der Dekan "den Zweck einer Kirche". Das unterstrich auch Pfarrer Peter Dölfel, der aus München angereist war.
Nach 30 Jahren noch kein Glockengeläut
Pfarrer Dölfel hatte mit dem damaligen Kirchenvorstand den Wunsch der weit verstreuten Gemeinde nach einem zweiten Zentrum neben der Kirche und dem Pfarrhaus in Obereisenheim mitgetragen. "Menschen brauchen einen Halt, der ihnen Orientierung gibt", freute sich der damalige Pfarrer über die gute Entwicklung. Er wünschte St. Matthäus ein "Happy Birthday" und den Menschen vor Ort weiterhin die Freude an der Gemeinschaft und Kraft für Neues.
"Menschen haben hier gebetet, gesungen, gefeiert, Gott gelobt, Trost bekommen und ein Nest ihres Glaubens gefunden", erinnerte Pfarrer Brückner daran, dass "unsere Jubilarin in Bergtheim nicht mehr wegzudenken ist". Der Obereisenheimer Kirchengemeinde gehören evangelische Christen in 16 Dörfern an. Pfarrer Brückner dankte allen weitblickenden, engagierten und ehrenamtlichen Menschen, die "an unserer Kirche bauen".
Der Jubiläumsgottesdienst wurde von Pfarrer Brückner, Kirchenvorsteherin Sabine Triebel und Susanne Veigel geleitet. Aktiv beteiligt waren jedoch alle. Kinder bauten aus Legosteinen eine Kirche mit hohem Turm und hatten Bilder vom Gemeindezentrum gemalt. Und die Erwachsenen formulierten Geburtstagswünsche und klebten sie auf kleinen Zetteln an die Wand.
Der Tag gefeiert wurde mit einem Auftritt des Chors Es-Dur, einer Tombola, kreativen Angeboten und leckerem Essen unter dem großen Kastanienbaum im Innenhof. Dort steht auch der vor 30 Jahren gebaute Kirchturm. Er hat noch kein Glockengeläut. Bald eine Glocke kaufen zu können, das war beim Jubiläums-Kirchweihfest wieder ein oft geäußerter Wunsch der Kirchengemeinde.