Als der evangelische Pfarrer von Simmershofen, Marvin Askani, am Sonntag im Ortsteil Equarhofen dem neuen Löschfahrzeug der dortigen Feuerwehr den christlichen Segen gab, fand für die Gemeinde Simmershofen eine teure, langwierige Angelegenheit ein gutes Ende.
Bisher nur mit Tragkraftspritzenanhängern ausgestattet, hatte der Gemeinderat im Jahr 2019 den Beschluss gefasst, wenigstens ein Löschfahrzeug für die Feuerwehr anzuschaffen. Von ersten Überlegungen, ein gebrauchtes Fahrzeug anzuschaffen, kam man bald ab. Man musste erkennen, dass kein Fahrzeug für eine sinnvolle Investition auf dem Markt war. Federführend für alle Ortsteilwehren übernahm die Feuerwehr in Equarhofen unter Leitung der Kommandanten Klaus Schubkegel und Edmund Oestreicher die Aufgabe, sich nach geeigneten Neufahrzeug umzusehen.
Glücklicherweise kam man mit vier unterfränkischen Gemeinden in Kontakt, die ebenfalls neue Fahrzeuge suchten. Im Jahr 2019 wurde deshalb im Gemeinderat der Beschluss gefasst, ein neues Löschfahrzeug zu kaufen. Gemeinsam erarbeiteten fünf Gemeinden die Ausschreibung von fünf baugleichen Fahrzeugen. So konnte man bei den Planungskosten und den Kosten für eine fachgerechte Ausschreibung sparen. Bis schließlich für rund 280.000 Euro der Auftrag für ein mittleres Löschfahrzeug vergeben werden konnte, vergingen auch coronabedingt noch einige Jahre. Gefördert mit einem staatlichen Zuschuss von rund 56.000 Euro stand dann im April diesen Jahres das neue Löschfahrzeug in Equarhofen. Weitere rund 20.000 Euro waren erforderlich, um die Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten auszustatten und sie entsprechend auszubilden.
Der erste Einsatz kam schnell
Nicht zu früh, denn die Preise seien inzwischen inflationsbedingt um rund ein Drittel gestiegen, berichtete Kreisbrandrat Alfred Tilz beim Festakt. Für die Feuerwehren galt es nun, den Umgang mit dem neuen technischen Gerät zu trainieren. Neun Feuerwehrleute aus Equarhofen absolvierten die Ausbildung an den neuen Atemschutzgeräten, unterstützt werden sie von weiteren drei Kameraden aus Auernhofen. Kaum war das Fahrzeug vor Ort, wurde es auch schon angefordert: Man rückte aus zu einem Flächenbrand nach Pfahlenheim.
Die Feuerwehren auch auf dem Land zweckmäßig mit modernem Löschgerät auszustatten, nannte Bürgermeister Florian Hirsch wichtig. Denn auf die Orts- und Sachkenntnis auch der ländlichen Feuerwehren könne nicht verzichtet werden. Er bedankte sich bei der Feuerwehr Equarhofen, die die Aufgabe übernommen habe, die Umstellung vom Tragkraftspritzenanhänger zum Löschfahrzeug zu vollziehen. Landrat Helmut Weiß überbrachte die Glückwünsche des Landkreises zum neuen Löschfahrzeug. Er bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für deren engagierten Einsatz. Für die Equarhöfer Feuerwehr hatte er ein Geldgeschenk dabei, das "unbedingt für die Geselligkeit in der Feuerwehr" zu verbrauchen sei.
Viele Jahre aktiv in der Feuerwehr
Für Kreisbrandrat Tilz ist es wichtig, die Feuerwehren mit allen technischen Möglichkeiten auszustatten, die gebraucht werde, um effektiv Hilfe leisten zu können. In der Gemeinde Simmershofen habe man beispielsweise erkannt, dass man ohne Atemschutz nicht mehr in ein brennendes Haus gehen könne. Die Anschaffung des Löschfahrzeuges nannte er einen Meilenstein in der Geschichte der örtlichen Feuerwehren.
Im Anschluss an die Übergabe des Löschfahrzeuges und die Segnung gab es in der gut besuchten Musikhalle in Equarhofen für eine Reihe von Feuerwehrleuten staatliche Auszeichnungen für langjährige aktive Tätigkeit in den jeweiligen Feuerwehren. Zusammen mit dem Landrat, dem Kreisbrandrat und dem zuständigen Kreisbrandmeister Marco Schrödl gab es Urkunden und Ehrenzeichen für insgesamt 46 Feuerwehrleute.