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WÜRZBURG
Ein neues Kleid für den Grafeneckart
Restaurierungsarbeiten am Grafeneckart       -  Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen. Jetzt wird der nach dem bischöflichen Schultheißen und Vize-Burggrafen Eckhart de Foro benannte, älteste Teil des Rathauses aufgehübscht. Er bekommt ein neues Kleid, und auch das Dach wird neu gedeckt. 1,6 Millionen Euro lässt die Stadt sich das kosten. Im Mai kommenden Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.  Auslöser der Sanierung waren Putzteile, die im Jahr 2012 herabgefallen waren. Mittels Autokran und Hubsteigern war die Fassade des Grafeneckart daraufhin einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen worden. „Dabei stellten wir fest, dass große Teile des Putzes hohl liegen, also keine Verbindung zum Untergrund mehr haben, und nur durch die Oberflächenspannung zusammen gehalten wurden“, berichtet Jens Kulicke, Leiter der Fachabteilung Hochbau bei der Stadt. Diese Flächen wurden zur Sicherung mit Drahtgittern überspannt. Anschießend wurden die Mittel für Planung und Gerüstbau beantragt. Nachdem die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vorlag, erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs,  bei dem sich die Firmen mit Fachkundenachweisen und Referenzen bewerben konnten. „Über ein Punktesystem haben wir dann die besten herausgefiltert“, so Kulicke.  Im November 2015 dann begannen Arbeiter damit, ein Gerüst am Grafeneckart zu errichten. „Das ist ein besonderes Gerüst“, weiß Kulicke. Denn es muss nicht nur die Arbeiter tragen, unübersehbar hängt daran seit März dieses Jahres eine 800 Kilogramm schwere und 1300 Quadratmeter große Plane. Gestaltet wurde diese, wie berichtet, vom Stadtgrafiker  Markus Westendorff mit Motiven aus der Geschichte der Stadt.  Um das Gewicht von Plane und Gerüst zu tragen, mussten im Bereich der Türmerstube vier starke Eisenträger durch die Fenster gesteckt werden. Diese halten einen Teil des unteren Gerüstes mit der Plane, zum anderen ruht darauf das Gerüst, das zur Dacherneuerung hoch bis zur Turmspitze reicht. „Das ist ein wenig kompliziert“, erläutert Tobias Furth, Projektleiter der Sanierung. Denn zum einen muss die Plane staubdicht sein, wenn der Putz abgenommen wird.  Weil aber auch im Turm selbst weiter gearbeitet wird, muss auch die Durchlüftung für die städtischen Mitarbeiter gewährleistet werden. Nach dem Gerüstbau und dem Anbringen der Plane begann die Bamberger Firma ProDenkmal, mit der die Stadt schon bei der Sanierung des Kiliansbrunnens und der Heidingsfelder Stadtmauer zusammengearbeitet hatte, die Fassade genauer zu untersuchen. „Das sind rund 2000 Quadratmeter aus verschiedenen Schaffensperioden, eine wahre Fundgrube für Bauhistoriker“, sagt Kulicke. „Das hat also seine Zeit gedauert, aber dann war der Schadensbericht fertig.“ Kostenberechnungen wurden erstellt und mit dem zur Verfügung stehenden Mitteln abgeglichen. „Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass zwei Drittel der Dachflächen hätten erneuert werden müssen. Also schien es uns sinnvoller, gleich die gesamte Dachfläche instand zu setzen und sie dabei auch noch energetisch zu sanieren“, sagt der Fachbereichsleiter. „Insgesamt ergab sich so inclusive Dach, Fassade und Ausbesserungen am Turmhelm ein Betrag von rund 1,6 Millionen Euro“, fügt Projektleiter Furth hinzu. Es wird ja auch viel gemacht: „Schadhafte Putzstellen werden entfernt und ergänzt, wo er noch taugt, bleibt er, wir wollen erhalten, was geht“, sagt Furth. Der größte Brocken der Sanierung ist buchstäblich die Westseite zum Main hin. Da muss der gesamte Putz abgenommen und erneuert werden. „Der war direkt nach dem Krieg aufgebracht worden“, weiß der Projektleiter.  In die Fassade kommen Elektroanschlüsse für zukünftige Veranstaltungen, wie der Weihnachtsmarkt oder der Faschingszug. Auch eine neue dezente Fassadenbeleuchtung wird der Grafeneckart bekommen, ähnlich der am Roten Bau gleich nebenan. Weiter werden der Blitzschutz auf den neuesten Stand gebracht und Maßnahmen zur Taubenvergrämung installiert. „Auch die Uhr wird überarbeitet, die Vergoldung auf dem Zifferblatt wird dabei auf den neuesten Stand gebracht und die Glocken optimiert. Die Kunstschmiede kümmern sich auch noch um die Vergitterung der Fenster und die Sonnenuhr“, zählt Tobias Furth weiter auf.  Zuletzt wird der imposante Bau eine neue Farbe erhalten. „Da gibt es drei Farbkonzepte“, erläutert Furth. Eines, das der festgestellten historischen Farbe gleicht, eine Nachkriegsfarbe und eine komplett neue Farbgebung. „Im Laufe der Zeit verschmutzt eine Farbe ja, und nur weil man sich jetzt daran gewöhnt hat, werden wir sie nicht wieder herstellen“, sagt Jens Kulicke.  Zudem auch die Gerichtslinde, der Grüne Baum, der an der Fassade prangt, wieder aufgearbeitet und in brillanten Farben glänzen soll. „Unser Ziel ist es, im Mai 2017 das Gerüst wieder abzubauen“, so Kulicke. „Das ist aber schon sportlich und hängt auch davon ab, wie der kommenden Winter wird“, gibt Furth zu bedenken. „Nach den Arbeiten wird der Grafeneckart wieder aussehen, wie er früher einmal war“, verspricht der Fachgebietsleiter. „Die letzte große Sanierung war 1973, ich denke, wir werden dann ebenfalls die nächsten 50 Jahre Ruhe haben. Es war schlichtweg an der Zeit, endlich zu beginnen, ich hätte die Verantwortung noch weiter zu warten, nicht mehr übernehmen wollen“, sagt Kulicke.
Foto: Fotos (6): Daniel Peter | Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:14 Uhr

Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen. Jetzt wird der nach dem bischöflichen Schultheißen und Vize-Burggrafen Eckhart de Foro benannte, älteste Teil des Rathauses aufgehübscht. Er bekommt ein neues Kleid, und auch das Dach wird neu gedeckt. 1,6 Millionen Euro lässt die Stadt sich das kosten. Im Mai kommenden Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Auslöser der Sanierung waren Putzteile, die im Jahr 2012 herabgefallen waren. Mittels Autokran und Hubsteigern war die Fassade des Grafeneckart daraufhin einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen worden. „Dabei stellten wir fest, dass große Teile des Putzes hohl liegen, also keine Verbindung zum Untergrund mehr haben, und nur durch die Oberflächenspannung zusammen gehalten wurden“, berichtet Jens Kulicke, Leiter der Fachabteilung Hochbau bei der Stadt. Diese Flächen wurden zur Sicherung mit Drahtgittern überspannt. Anschießend wurden die Mittel für Planung und Gerüstbau beantragt.

Die besten Firmen herausgefiltert

Nachdem die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vorlag, erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs, bei dem sich die Firmen mit Fachkundenachweisen und Referenzen bewerben konnten. „Über ein Punktesystem haben wir dann die besten herausgefiltert“, so Kulicke.

Im November 2015 dann begannen Arbeiter damit, ein Gerüst am Grafeneckart zu errichten. „Das ist ein besonderes Gerüst“, weiß Kulicke. Denn es muss nicht nur die Arbeiter tragen, unübersehbar hängt daran seit März dieses Jahres eine 800 Kilogramm schwere und 1300 Quadratmeter große Plane. Gestaltet wurde diese, wie berichtet, vom Stadtgrafiker Markus Westendorff mit Motiven aus der Geschichte der Stadt.

Um das Gewicht von Plane und Gerüst zu tragen, mussten im Bereich der Türmerstube vier starke Eisenträger durch die Fenster gesteckt werden. Diese halten einen Teil des unteren Gerüstes mit der Plane, zum anderen ruht darauf das Gerüst, das zur Dacherneuerung hoch bis zur Turmspitze reicht. „Das ist ein wenig kompliziert“, erläutert Tobias Furth, Projektleiter der Sanierung. Denn zum einen muss die Plane staubdicht sein, wenn der Putz abgenommen wird. Weil aber auch im Turm selbst weiter gearbeitet wird, muss auch die Durchlüftung für die städtischen Mitarbeiter gewährleistet werden.

Die Fassade sorgfältig untersucht

Nach dem Gerüstbau und dem Anbringen der Plane begann die Bamberger Firma ProDenkmal, mit der die Stadt schon bei der Sanierung des Kiliansbrunnens und der Heidingsfelder Stadtmauer zusammengearbeitet hatte, die Fassade genauer zu untersuchen. „Das sind rund 2000 Quadratmeter aus verschiedenen Schaffensperioden, eine wahre Fundgrube für Bauhistoriker“, sagt Kulicke. „Das hat also seine Zeit gedauert, aber dann war der Schadensbericht fertig.“

Kostenberechnungen wurden erstellt und mit dem zur Verfügung stehenden Mitteln abgeglichen. „Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass zwei Drittel der Dachflächen hätten erneuert werden müssen. Also schien es uns sinnvoller, gleich die gesamte Dachfläche instand zu setzen und sie dabei auch noch energetisch zu sanieren“, sagt der Fachbereichsleiter. „Insgesamt ergab sich so inclusive Dach, Fassade und Ausbesserungen am Turmhelm ein Betrag von rund 1,6 Millionen Euro“, fügt Projektleiter Furth hinzu.

Schadhafte Putzstellen werden entfernt

Es wird ja auch viel gemacht: „Schadhafte Putzstellen werden entfernt und ergänzt, wo er noch taugt, bleibt er, wir wollen erhalten, was geht“, sagt Furth. Der größte Brocken der Sanierung ist buchstäblich die Westseite zum Main hin. Da muss der gesamte Putz abgenommen und erneuert werden. „Der war direkt nach dem Krieg aufgebracht worden“, weiß der Projektleiter.

In die Fassade kommen Elektroanschlüsse für zukünftige Veranstaltungen, wie der Weihnachtsmarkt oder der Faschingszug. Auch eine neue dezente Fassadenbeleuchtung wird der Grafeneckart bekommen, ähnlich der am Roten Bau gleich nebenan. Weiter werden der Blitzschutz auf den neuesten Stand gebracht und Maßnahmen zur Taubenvergrämung installiert. „Auch die Uhr wird überarbeitet, die Vergoldung auf dem Zifferblatt wird dabei auf den neuesten Stand gebracht und die Glocken optimiert. Die Kunstschmiede kümmern sich auch noch um die Vergitterung der Fenster und die Sonnenuhr“, zählt Tobias Furth weiter auf.

Neue Farbgestaltung für den Bau

Zuletzt wird der imposante Bau eine neue Farbe erhalten. „Da gibt es drei Farbkonzepte“, erläutert Furth. Eines, das der festgestellten historischen Farbe gleicht, eine Nachkriegsfarbe und eine komplett neue Farbgebung. „Im Laufe der Zeit verschmutzt eine Farbe ja, und nur weil man sich jetzt daran gewöhnt hat, werden wir sie nicht wieder herstellen“, sagt Jens Kulicke.

Zudem auch die Gerichtslinde, der Grüne Baum, der an der Fassade prangt, wieder aufgearbeitet und in brillanten Farben glänzen soll. „Unser Ziel ist es, im Mai 2017 das Gerüst wieder abzubauen“, so Kulicke. „Das ist aber schon sportlich und hängt auch davon ab, wie der kommenden Winter wird“, gibt Furth zu bedenken.

Für 50 Jahre Ruhe

„Nach den Arbeiten wird der Grafeneckart wieder aussehen, wie er früher einmal war“, verspricht der Fachgebietsleiter. „Die letzte große Sanierung war 1973, ich denke, wir werden dann ebenfalls die nächsten 50 Jahre Ruhe haben. Es war schlichtweg an der Zeit, endlich zu beginnen, ich hätte die Verantwortung noch weiter zu warten, nicht mehr übernehmen wollen“, sagt Kulicke.

Restaurierungsarbeiten am Grafeneckart       -  Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen. Jetzt wird der nach dem bischöflichen Schultheißen und Vize-Burggrafen Eckhart de Foro benannte, älteste Teil des Rathauses aufgehübscht. Er bekommt ein neues Kleid, und auch das Dach wird neu gedeckt. 1,6 Millionen Euro lässt die Stadt sich das kosten. Im Mai kommenden Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.  Auslöser der Sanierung waren Putzteile, die im Jahr 2012 herabgefallen waren. Mittels Autokran und Hubsteigern war die Fassade des Grafeneckart daraufhin einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen worden. „Dabei stellten wir fest, dass große Teile des Putzes hohl liegen, also keine Verbindung zum Untergrund mehr haben, und nur durch die Oberflächenspannung zusammen gehalten wurden“, berichtet Jens Kulicke, Leiter der Fachabteilung Hochbau bei der Stadt. Diese Flächen wurden zur Sicherung mit Drahtgittern überspannt. Anschießend wurden die Mittel für Planung und Gerüstbau beantragt. Nachdem die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vorlag, erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs,  bei dem sich die Firmen mit Fachkundenachweisen und Referenzen bewerben konnten. „Über ein Punktesystem haben wir dann die besten herausgefiltert“, so Kulicke.  Im November 2015 dann begannen Arbeiter damit, ein Gerüst am Grafeneckart zu errichten. „Das ist ein besonderes Gerüst“, weiß Kulicke. Denn es muss nicht nur die Arbeiter tragen, unübersehbar hängt daran seit März dieses Jahres eine 800 Kilogramm schwere und 1300 Quadratmeter große Plane. Gestaltet wurde diese, wie berichtet, vom Stadtgrafiker  Markus Westendorff mit Motiven aus der Geschichte der Stadt.  Um das Gewicht von Plane und Gerüst zu tragen, mussten im Bereich der Türmerstube vier starke Eisenträger durch die Fenster gesteckt werden. Diese halten einen Teil des unteren Gerüstes mit der Plane, zum anderen ruht darauf das Gerüst, das zur Dacherneuerung hoch bis zur Turmspitze reicht. „Das ist ein wenig kompliziert“, erläutert Tobias Furth, Projektleiter der Sanierung. Denn zum einen muss die Plane staubdicht sein, wenn der Putz abgenommen wird.  Weil aber auch im Turm selbst weiter gearbeitet wird, muss auch die Durchlüftung für die städtischen Mitarbeiter gewährleistet werden. Nach dem Gerüstbau und dem Anbringen der Plane begann die Bamberger Firma ProDenkmal, mit der die Stadt schon bei der Sanierung des Kiliansbrunnens und der Heidingsfelder Stadtmauer zusammengearbeitet hatte, die Fassade genauer zu untersuchen. „Das sind rund 2000 Quadratmeter aus verschiedenen Schaffensperioden, eine wahre Fundgrube für Bauhistoriker“, sagt Kulicke. „Das hat also seine Zeit gedauert, aber dann war der Schadensbericht fertig.“ Kostenberechnungen wurden erstellt und mit dem zur Verfügung stehenden Mitteln abgeglichen. „Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass zwei Drittel der Dachflächen hätten erneuert werden müssen. Also schien es uns sinnvoller, gleich die gesamte Dachfläche instand zu setzen und sie dabei auch noch energetisch zu sanieren“, sagt der Fachbereichsleiter. „Insgesamt ergab sich so inclusive Dach, Fassade und Ausbesserungen am Turmhelm ein Betrag von rund 1,6 Millionen Euro“, fügt Projektleiter Furth hinzu. Es wird ja auch viel gemacht: „Schadhafte Putzstellen werden entfernt und ergänzt, wo er noch taugt, bleibt er, wir wollen erhalten, was geht“, sagt Furth. Der größte Brocken der Sanierung ist buchstäblich die Westseite zum Main hin. Da muss der gesamte Putz abgenommen und erneuert werden. „Der war direkt nach dem Krieg aufgebracht worden“, weiß der Projektleiter.  In die Fassade kommen Elektroanschlüsse für zukünftige Veranstaltungen, wie der Weihnachtsmarkt oder der Faschingszug. Auch eine neue dezente Fassadenbeleuchtung wird der Grafeneckart bekommen, ähnlich der am Roten Bau gleich nebenan. Weiter werden der Blitzschutz auf den neuesten Stand gebracht und Maßnahmen zur Taubenvergrämung installiert. „Auch die Uhr wird überarbeitet, die Vergoldung auf dem Zifferblatt wird dabei auf den neuesten Stand gebracht und die Glocken optimiert. Die Kunstschmiede kümmern sich auch noch um die Vergitterung der Fenster und die Sonnenuhr“, zählt Tobias Furth weiter auf.  Zuletzt wird der imposante Bau eine neue Farbe erhalten. „Da gibt es drei Farbkonzepte“, erläutert Furth. Eines, das der festgestellten historischen Farbe gleicht, eine Nachkriegsfarbe und eine komplett neue Farbgebung. „Im Laufe der Zeit verschmutzt eine Farbe ja, und nur weil man sich jetzt daran gewöhnt hat, werden wir sie nicht wieder herstellen“, sagt Jens Kulicke.  Zudem auch die Gerichtslinde, der Grüne Baum, der an der Fassade prangt, wieder aufgearbeitet und in brillanten Farben glänzen soll. „Unser Ziel ist es, im Mai 2017 das Gerüst wieder abzubauen“, so Kulicke. „Das ist aber schon sportlich und hängt auch davon ab, wie der kommenden Winter wird“, gibt Furth zu bedenken. „Nach den Arbeiten wird der Grafeneckart wieder aussehen, wie er früher einmal war“, verspricht der Fachgebietsleiter. „Die letzte große Sanierung war 1973, ich denke, wir werden dann ebenfalls die nächsten 50 Jahre Ruhe haben. Es war schlichtweg an der Zeit, endlich zu beginnen, ich hätte die Verantwortung noch weiter zu warten, nicht mehr übernehmen wollen“, sagt Kulicke.
Foto: Daniel Peter | Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen.
Restaurierungsarbeiten am Grafeneckart       -  Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen. Jetzt wird der nach dem bischöflichen Schultheißen und Vize-Burggrafen Eckhart de Foro benannte, älteste Teil des Rathauses aufgehübscht. Er bekommt ein neues Kleid, und auch das Dach wird neu gedeckt. 1,6 Millionen Euro lässt die Stadt sich das kosten. Im Mai kommenden Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.  Auslöser der Sanierung waren Putzteile, die im Jahr 2012 herabgefallen waren. Mittels Autokran und Hubsteigern war die Fassade des Grafeneckart daraufhin einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen worden. „Dabei stellten wir fest, dass große Teile des Putzes hohl liegen, also keine Verbindung zum Untergrund mehr haben, und nur durch die Oberflächenspannung zusammen gehalten wurden“, berichtet Jens Kulicke, Leiter der Fachabteilung Hochbau bei der Stadt. Diese Flächen wurden zur Sicherung mit Drahtgittern überspannt. Anschießend wurden die Mittel für Planung und Gerüstbau beantragt. Nachdem die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vorlag, erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs,  bei dem sich die Firmen mit Fachkundenachweisen und Referenzen bewerben konnten. „Über ein Punktesystem haben wir dann die besten herausgefiltert“, so Kulicke.  Im November 2015 dann begannen Arbeiter damit, ein Gerüst am Grafeneckart zu errichten. „Das ist ein besonderes Gerüst“, weiß Kulicke. Denn es muss nicht nur die Arbeiter tragen, unübersehbar hängt daran seit März dieses Jahres eine 800 Kilogramm schwere und 1300 Quadratmeter große Plane. Gestaltet wurde diese, wie berichtet, vom Stadtgrafiker  Markus Westendorff mit Motiven aus der Geschichte der Stadt.  Um das Gewicht von Plane und Gerüst zu tragen, mussten im Bereich der Türmerstube vier starke Eisenträger durch die Fenster gesteckt werden. Diese halten einen Teil des unteren Gerüstes mit der Plane, zum anderen ruht darauf das Gerüst, das zur Dacherneuerung hoch bis zur Turmspitze reicht. „Das ist ein wenig kompliziert“, erläutert Tobias Furth, Projektleiter der Sanierung. Denn zum einen muss die Plane staubdicht sein, wenn der Putz abgenommen wird.  Weil aber auch im Turm selbst weiter gearbeitet wird, muss auch die Durchlüftung für die städtischen Mitarbeiter gewährleistet werden. Nach dem Gerüstbau und dem Anbringen der Plane begann die Bamberger Firma ProDenkmal, mit der die Stadt schon bei der Sanierung des Kiliansbrunnens und der Heidingsfelder Stadtmauer zusammengearbeitet hatte, die Fassade genauer zu untersuchen. „Das sind rund 2000 Quadratmeter aus verschiedenen Schaffensperioden, eine wahre Fundgrube für Bauhistoriker“, sagt Kulicke. „Das hat also seine Zeit gedauert, aber dann war der Schadensbericht fertig.“ Kostenberechnungen wurden erstellt und mit dem zur Verfügung stehenden Mitteln abgeglichen. „Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass zwei Drittel der Dachflächen hätten erneuert werden müssen. Also schien es uns sinnvoller, gleich die gesamte Dachfläche instand zu setzen und sie dabei auch noch energetisch zu sanieren“, sagt der Fachbereichsleiter. „Insgesamt ergab sich so inclusive Dach, Fassade und Ausbesserungen am Turmhelm ein Betrag von rund 1,6 Millionen Euro“, fügt Projektleiter Furth hinzu. Es wird ja auch viel gemacht: „Schadhafte Putzstellen werden entfernt und ergänzt, wo er noch taugt, bleibt er, wir wollen erhalten, was geht“, sagt Furth. Der größte Brocken der Sanierung ist buchstäblich die Westseite zum Main hin. Da muss der gesamte Putz abgenommen und erneuert werden. „Der war direkt nach dem Krieg aufgebracht worden“, weiß der Projektleiter.  In die Fassade kommen Elektroanschlüsse für zukünftige Veranstaltungen, wie der Weihnachtsmarkt oder der Faschingszug. Auch eine neue dezente Fassadenbeleuchtung wird der Grafeneckart bekommen, ähnlich der am Roten Bau gleich nebenan. Weiter werden der Blitzschutz auf den neuesten Stand gebracht und Maßnahmen zur Taubenvergrämung installiert. „Auch die Uhr wird überarbeitet, die Vergoldung auf dem Zifferblatt wird dabei auf den neuesten Stand gebracht und die Glocken optimiert. Die Kunstschmiede kümmern sich auch noch um die Vergitterung der Fenster und die Sonnenuhr“, zählt Tobias Furth weiter auf.  Zuletzt wird der imposante Bau eine neue Farbe erhalten. „Da gibt es drei Farbkonzepte“, erläutert Furth. Eines, das der festgestellten historischen Farbe gleicht, eine Nachkriegsfarbe und eine komplett neue Farbgebung. „Im Laufe der Zeit verschmutzt eine Farbe ja, und nur weil man sich jetzt daran gewöhnt hat, werden wir sie nicht wieder herstellen“, sagt Jens Kulicke.  Zudem auch die Gerichtslinde, der Grüne Baum, der an der Fassade prangt, wieder aufgearbeitet und in brillanten Farben glänzen soll. „Unser Ziel ist es, im Mai 2017 das Gerüst wieder abzubauen“, so Kulicke. „Das ist aber schon sportlich und hängt auch davon ab, wie der kommenden Winter wird“, gibt Furth zu bedenken. „Nach den Arbeiten wird der Grafeneckart wieder aussehen, wie er früher einmal war“, verspricht der Fachgebietsleiter. „Die letzte große Sanierung war 1973, ich denke, wir werden dann ebenfalls die nächsten 50 Jahre Ruhe haben. Es war schlichtweg an der Zeit, endlich zu beginnen, ich hätte die Verantwortung noch weiter zu warten, nicht mehr übernehmen wollen“, sagt Kulicke.
Foto: Daniel Peter | Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen.
Restaurierungsarbeiten am Grafeneckart       -  Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen. Jetzt wird der nach dem bischöflichen Schultheißen und Vize-Burggrafen Eckhart de Foro benannte, älteste Teil des Rathauses aufgehübscht. Er bekommt ein neues Kleid, und auch das Dach wird neu gedeckt. 1,6 Millionen Euro lässt die Stadt sich das kosten. Im Mai kommenden Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.  Auslöser der Sanierung waren Putzteile, die im Jahr 2012 herabgefallen waren. Mittels Autokran und Hubsteigern war die Fassade des Grafeneckart daraufhin einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen worden. „Dabei stellten wir fest, dass große Teile des Putzes hohl liegen, also keine Verbindung zum Untergrund mehr haben, und nur durch die Oberflächenspannung zusammen gehalten wurden“, berichtet Jens Kulicke, Leiter der Fachabteilung Hochbau bei der Stadt. Diese Flächen wurden zur Sicherung mit Drahtgittern überspannt. Anschießend wurden die Mittel für Planung und Gerüstbau beantragt. Nachdem die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vorlag, erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs,  bei dem sich die Firmen mit Fachkundenachweisen und Referenzen bewerben konnten. „Über ein Punktesystem haben wir dann die besten herausgefiltert“, so Kulicke.  Im November 2015 dann begannen Arbeiter damit, ein Gerüst am Grafeneckart zu errichten. „Das ist ein besonderes Gerüst“, weiß Kulicke. Denn es muss nicht nur die Arbeiter tragen, unübersehbar hängt daran seit März dieses Jahres eine 800 Kilogramm schwere und 1300 Quadratmeter große Plane. Gestaltet wurde diese, wie berichtet, vom Stadtgrafiker  Markus Westendorff mit Motiven aus der Geschichte der Stadt.  Um das Gewicht von Plane und Gerüst zu tragen, mussten im Bereich der Türmerstube vier starke Eisenträger durch die Fenster gesteckt werden. Diese halten einen Teil des unteren Gerüstes mit der Plane, zum anderen ruht darauf das Gerüst, das zur Dacherneuerung hoch bis zur Turmspitze reicht. „Das ist ein wenig kompliziert“, erläutert Tobias Furth, Projektleiter der Sanierung. Denn zum einen muss die Plane staubdicht sein, wenn der Putz abgenommen wird.  Weil aber auch im Turm selbst weiter gearbeitet wird, muss auch die Durchlüftung für die städtischen Mitarbeiter gewährleistet werden. Nach dem Gerüstbau und dem Anbringen der Plane begann die Bamberger Firma ProDenkmal, mit der die Stadt schon bei der Sanierung des Kiliansbrunnens und der Heidingsfelder Stadtmauer zusammengearbeitet hatte, die Fassade genauer zu untersuchen. „Das sind rund 2000 Quadratmeter aus verschiedenen Schaffensperioden, eine wahre Fundgrube für Bauhistoriker“, sagt Kulicke. „Das hat also seine Zeit gedauert, aber dann war der Schadensbericht fertig.“ Kostenberechnungen wurden erstellt und mit dem zur Verfügung stehenden Mitteln abgeglichen. „Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass zwei Drittel der Dachflächen hätten erneuert werden müssen. Also schien es uns sinnvoller, gleich die gesamte Dachfläche instand zu setzen und sie dabei auch noch energetisch zu sanieren“, sagt der Fachbereichsleiter. „Insgesamt ergab sich so inclusive Dach, Fassade und Ausbesserungen am Turmhelm ein Betrag von rund 1,6 Millionen Euro“, fügt Projektleiter Furth hinzu. Es wird ja auch viel gemacht: „Schadhafte Putzstellen werden entfernt und ergänzt, wo er noch taugt, bleibt er, wir wollen erhalten, was geht“, sagt Furth. Der größte Brocken der Sanierung ist buchstäblich die Westseite zum Main hin. Da muss der gesamte Putz abgenommen und erneuert werden. „Der war direkt nach dem Krieg aufgebracht worden“, weiß der Projektleiter.  In die Fassade kommen Elektroanschlüsse für zukünftige Veranstaltungen, wie der Weihnachtsmarkt oder der Faschingszug. Auch eine neue dezente Fassadenbeleuchtung wird der Grafeneckart bekommen, ähnlich der am Roten Bau gleich nebenan. Weiter werden der Blitzschutz auf den neuesten Stand gebracht und Maßnahmen zur Taubenvergrämung installiert. „Auch die Uhr wird überarbeitet, die Vergoldung auf dem Zifferblatt wird dabei auf den neuesten Stand gebracht und die Glocken optimiert. Die Kunstschmiede kümmern sich auch noch um die Vergitterung der Fenster und die Sonnenuhr“, zählt Tobias Furth weiter auf.  Zuletzt wird der imposante Bau eine neue Farbe erhalten. „Da gibt es drei Farbkonzepte“, erläutert Furth. Eines, das der festgestellten historischen Farbe gleicht, eine Nachkriegsfarbe und eine komplett neue Farbgebung. „Im Laufe der Zeit verschmutzt eine Farbe ja, und nur weil man sich jetzt daran gewöhnt hat, werden wir sie nicht wieder herstellen“, sagt Jens Kulicke.  Zudem auch die Gerichtslinde, der Grüne Baum, der an der Fassade prangt, wieder aufgearbeitet und in brillanten Farben glänzen soll. „Unser Ziel ist es, im Mai 2017 das Gerüst wieder abzubauen“, so Kulicke. „Das ist aber schon sportlich und hängt auch davon ab, wie der kommenden Winter wird“, gibt Furth zu bedenken. „Nach den Arbeiten wird der Grafeneckart wieder aussehen, wie er früher einmal war“, verspricht der Fachgebietsleiter. „Die letzte große Sanierung war 1973, ich denke, wir werden dann ebenfalls die nächsten 50 Jahre Ruhe haben. Es war schlichtweg an der Zeit, endlich zu beginnen, ich hätte die Verantwortung noch weiter zu warten, nicht mehr übernehmen wollen“, sagt Kulicke.
Foto: Daniel Peter | Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen.
Restaurierungsarbeiten am Grafeneckart       -  Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen. Jetzt wird der nach dem bischöflichen Schultheißen und Vize-Burggrafen Eckhart de Foro benannte, älteste Teil des Rathauses aufgehübscht. Er bekommt ein neues Kleid, und auch das Dach wird neu gedeckt. 1,6 Millionen Euro lässt die Stadt sich das kosten. Im Mai kommenden Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.  Auslöser der Sanierung waren Putzteile, die im Jahr 2012 herabgefallen waren. Mittels Autokran und Hubsteigern war die Fassade des Grafeneckart daraufhin einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen worden. „Dabei stellten wir fest, dass große Teile des Putzes hohl liegen, also keine Verbindung zum Untergrund mehr haben, und nur durch die Oberflächenspannung zusammen gehalten wurden“, berichtet Jens Kulicke, Leiter der Fachabteilung Hochbau bei der Stadt. Diese Flächen wurden zur Sicherung mit Drahtgittern überspannt. Anschießend wurden die Mittel für Planung und Gerüstbau beantragt. Nachdem die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vorlag, erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs,  bei dem sich die Firmen mit Fachkundenachweisen und Referenzen bewerben konnten. „Über ein Punktesystem haben wir dann die besten herausgefiltert“, so Kulicke.  Im November 2015 dann begannen Arbeiter damit, ein Gerüst am Grafeneckart zu errichten. „Das ist ein besonderes Gerüst“, weiß Kulicke. Denn es muss nicht nur die Arbeiter tragen, unübersehbar hängt daran seit März dieses Jahres eine 800 Kilogramm schwere und 1300 Quadratmeter große Plane. Gestaltet wurde diese, wie berichtet, vom Stadtgrafiker  Markus Westendorff mit Motiven aus der Geschichte der Stadt.  Um das Gewicht von Plane und Gerüst zu tragen, mussten im Bereich der Türmerstube vier starke Eisenträger durch die Fenster gesteckt werden. Diese halten einen Teil des unteren Gerüstes mit der Plane, zum anderen ruht darauf das Gerüst, das zur Dacherneuerung hoch bis zur Turmspitze reicht. „Das ist ein wenig kompliziert“, erläutert Tobias Furth, Projektleiter der Sanierung. Denn zum einen muss die Plane staubdicht sein, wenn der Putz abgenommen wird.  Weil aber auch im Turm selbst weiter gearbeitet wird, muss auch die Durchlüftung für die städtischen Mitarbeiter gewährleistet werden. Nach dem Gerüstbau und dem Anbringen der Plane begann die Bamberger Firma ProDenkmal, mit der die Stadt schon bei der Sanierung des Kiliansbrunnens und der Heidingsfelder Stadtmauer zusammengearbeitet hatte, die Fassade genauer zu untersuchen. „Das sind rund 2000 Quadratmeter aus verschiedenen Schaffensperioden, eine wahre Fundgrube für Bauhistoriker“, sagt Kulicke. „Das hat also seine Zeit gedauert, aber dann war der Schadensbericht fertig.“ Kostenberechnungen wurden erstellt und mit dem zur Verfügung stehenden Mitteln abgeglichen. „Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass zwei Drittel der Dachflächen hätten erneuert werden müssen. Also schien es uns sinnvoller, gleich die gesamte Dachfläche instand zu setzen und sie dabei auch noch energetisch zu sanieren“, sagt der Fachbereichsleiter. „Insgesamt ergab sich so inclusive Dach, Fassade und Ausbesserungen am Turmhelm ein Betrag von rund 1,6 Millionen Euro“, fügt Projektleiter Furth hinzu. Es wird ja auch viel gemacht: „Schadhafte Putzstellen werden entfernt und ergänzt, wo er noch taugt, bleibt er, wir wollen erhalten, was geht“, sagt Furth. Der größte Brocken der Sanierung ist buchstäblich die Westseite zum Main hin. Da muss der gesamte Putz abgenommen und erneuert werden. „Der war direkt nach dem Krieg aufgebracht worden“, weiß der Projektleiter.  In die Fassade kommen Elektroanschlüsse für zukünftige Veranstaltungen, wie der Weihnachtsmarkt oder der Faschingszug. Auch eine neue dezente Fassadenbeleuchtung wird der Grafeneckart bekommen, ähnlich der am Roten Bau gleich nebenan. Weiter werden der Blitzschutz auf den neuesten Stand gebracht und Maßnahmen zur Taubenvergrämung installiert. „Auch die Uhr wird überarbeitet, die Vergoldung auf dem Zifferblatt wird dabei auf den neuesten Stand gebracht und die Glocken optimiert. Die Kunstschmiede kümmern sich auch noch um die Vergitterung der Fenster und die Sonnenuhr“, zählt Tobias Furth weiter auf.  Zuletzt wird der imposante Bau eine neue Farbe erhalten. „Da gibt es drei Farbkonzepte“, erläutert Furth. Eines, das der festgestellten historischen Farbe gleicht, eine Nachkriegsfarbe und eine komplett neue Farbgebung. „Im Laufe der Zeit verschmutzt eine Farbe ja, und nur weil man sich jetzt daran gewöhnt hat, werden wir sie nicht wieder herstellen“, sagt Jens Kulicke.  Zudem auch die Gerichtslinde, der Grüne Baum, der an der Fassade prangt, wieder aufgearbeitet und in brillanten Farben glänzen soll. „Unser Ziel ist es, im Mai 2017 das Gerüst wieder abzubauen“, so Kulicke. „Das ist aber schon sportlich und hängt auch davon ab, wie der kommenden Winter wird“, gibt Furth zu bedenken. „Nach den Arbeiten wird der Grafeneckart wieder aussehen, wie er früher einmal war“, verspricht der Fachgebietsleiter. „Die letzte große Sanierung war 1973, ich denke, wir werden dann ebenfalls die nächsten 50 Jahre Ruhe haben. Es war schlichtweg an der Zeit, endlich zu beginnen, ich hätte die Verantwortung noch weiter zu warten, nicht mehr übernehmen wollen“, sagt Kulicke.
Foto: Daniel Peter | Er ist 55 Meter hoch, wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Laufe seines Bestehens hat der Grafeneckart schon viel mitmachen müssen.
 
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