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Würzburg
„Ein naiver Blick auf das Grauen“
Bearbeitet von Stefan Pompetzki
 |  aktualisiert: 29.02.2020 02:10 Uhr

Dommusik gestaltet Gedenkkonzert am 16. März  – Uraufführung des Werks „Nachtkinder“

Eine außergewöhnliche Uraufführung erwartet das Publikum beim Gedenkkonzert am Montag, 16. März, im Würzburger Kiliansdom. Das Werk „Nachtkinder“, das in Verbindung mit dem „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms aufgeführt wird, beschreibt aus der Sicht von Zeitzeugen, die damals noch Kinder waren, den Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945. Das geht aus einer Pressemitteilung des Ordinariates Würzburg hervor.

„Es ist ein naiver Blick auf das Grauen“, sagt Domkapellmeister Christian Schmid. Das Werk basiert auf Texten, die Alexander Jansen, freiberuflicher Autor, Heilpädagoge, Musik- und Theatertherapeut, auf der Grundlage der Erinnerungen von Überlebenden jener Nacht verfasst hat. Studenten der Kompositionsklasse von Professor Robert Platz an der Hochschule für Musik in Würzburg schrieben dazu eine mehrteilige Komposition. Diese wird zudem mit Brahms „Requiem“ zu einem Gesamtwerk „verschmolzen“, wie Platz erklärt: Auf einen Satz der „Nachtkinder“ folgt jeweils ein Satz aus dem „Requiem“.

Das Konzert ist ein gemeinsames Projekt der Würzburger Dommusik, des Librettisten Alexander Jansen und Kompositionsstudenten der Hochschule für Musik Würzburg.

Innerhalb von einem Jahr schrieben Yannik Helm (Fulda), Aydin Pfeiffer (München), Akane Obana (Japan), Ya-Yun Tseng (Taiwan) und Yidan Wang (China) die aus acht Teilen bestehende Komposition sowie eine musikalische Einführung, die vor dem eigentlichen Konzert das Hereinkommen der Zuhörer in den Dom begleiten soll. Für ein solches Projekt sei das „sehr schnell“. Er sei beeindruckt von der „riesigen Leistung“ seiner Studenten, lobt der Professor.

Zum Gedenken an den Luftangriff läuten im Anschluss an das Konzert von 21.20 bis 21.40 Uhr die Glocken aller Würzburger Kirchen. Für Yannik Helm haben die Glocken eine besondere Bedeutung. „Noch heute wird in meinem Heimatdorf immer die Glocke geläutet, wenn eine ortsansässige Person gestorben ist“, erklärt er: „Es ist ein tönender Aufruf zum Gebet für die Toten.“ Brahms habe das „Requiem“ als „Trostwerk für die Lebenden, die übrig bleiben, wenn jemand stirbt“ komponiert, erklärt Schmid. Und das sei letztlich auch die Thematik des Gedenkens zum 16. März 1945.

Das Gedenkkonzert „Nachtkinder – Ein deutsches Requiem“ findet am Montag, 16. März, um 19.30 Uhr im Würzburger Kiliansdom statt. Es singen und spielen der Würzburger Domchor, der Herrenchor der Würzburger Domsingknaben, die Mädchenkantorei am Würzburger Dom, die Solisten Sarah Wegener (Sopran) und Stefan Zenkl (Bariton) sowie die Camerata Würzburg mit Konzertmeister Professor Sören Uhde. Die Leitung hat Domkapellmeister Professor Christian Schmid.

Karten gibt es zu 30, 24, 18 und zehn Euro bei der Tourist-Information im Falkenhaus, der Dom-Info sowie im Internet unter www.wuerzburger-dommusik.de.

 
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