Am Muttertag führten die Kinder der Röttinger Grundschule vor großem Publikum ihr Singspiel „Der kleine Tag“ auf.
Seit Oktober des vergangenen Jahres hatten die 39 Mädchen und Jungs, von der ersten bis zur vierten Klasse, mit Hilfe der Profis des Röttinger Festspielensembles das Stück einstudiert. Und auch die Technik auf der Röttinger Festbühne war voll professionell. Eine Silhouette der Stadt Röttingen stand auf der Drehbühne und zeigte, nach jeweils einer halben Umdrehung, immer wieder neue Szenen.
Die Texte für das Singspiel hatte Wolfram Eicke geschrieben, der war auch extra aus dem hohen Norden gekommen, um den Part des Erzählers zu übernehmen. Die Musik, ein echter Ohrwurm, wurde von dem bekannten Liedermacher Rolf Zukowski geschrieben.
Die Gesamtleitung der Aufführung hatte Grundschuldirektor Wolfgang Schmock. Die musikalische Leitung Frederike Faust.
Die erzählte, gespielte und gesungene Geschichte in kurzen Worten: Die Sterne sind in Wirklichkeit nur kleine Löcher im Himmelszelt. Dahinter ist es unvorstellbar hell. Und hier ist das Reich der Tage. Jeder Tag darf nur einmal in seinem Leben auf die Erde kommen und berichtet dann den anderen Tagen von seinen Erlebnissen. Und je nachdem, was er erlebt hat, erhält er seinen Rang.
In der ersten Reihe stehen also Tage wie der 11. September 2001. Aber auch der 8. Mai 1945, der Tag des Kriegsendes. Also unvergessliche Tage, sowohl im Guten wie auch im Schlechten.
Die Geschichte, die die Kinder spielten, zeigte einen kleinen Tag, der am 23. April durch ein Sternenloch auf die Erde kam. Er erlebte den Umzug einer Familie in ein neues Haus, Kinder auf dem Schulhof, den Abriss eines alten Hauses, Rockmusik aus einem Hochhaus und eine Familie beim gemütlichen Picknick an einem See. Er sah Vögel, Berge und Meer.
Lauter kleine Sachen, die eben an diesen einen Tag, dem Tag des kleinen Tages, passierten. Aber für manche war es ein ganz neuer Tag, für andere ein ganz Besonderer. Aber die wichtigste Botschaft: Es gibt immer wieder einen weiteren neuen Tag, auf den man sich freuen kann. Doch mit dieser Geschichte von einem Tag, den man schon am nächsten Morgen vergessen hat, landete der kleine Tag, abwechselnd gespielt von Nathalie Bätz, Marie Hofmann und Aliyah Scholze, nur in der allerletzten Reihe. Nichts Besonderes halt.
Aber ein Jahr später bemerken die vielen Tage im Himmel, dass der Tag, an dem der kleine Tag auf der Erde war, doch etwas ganz Besonderes war. Es war nämlich der friedlichste Tag des ganzen Jahres. Und dafür durfte der kleine Tag in die erste Reihe vorrücken.