Die Turnhalle der Grund- und Mittelschule und das ehemalige Feuerwehrgerätehaus in Estenfeld – beide sind unter einem Dach vereint: Oben die Schulturnhalle, unten die Feuerwehr. Letztere ist voriges Jahr aus- und in ihr neues Haus an der Würzburger Straße eingezogen, die frei gewordene Unterstellhalle wird das neue Zuhause des Malteser Hilfsdienstes.
Und sowohl die Turnhalle als auch das neue Heim der Malteser steht auf dem Sanierungsplan des Gemeinderates Estenfeld, der sich in seiner jüngsten Sitzung umfassend informieren ließ. Allein die Sanierung der Turnhalle kostet mehr als das neue Feuerwehrhaus: an die 2,9 Millionen Euro. Mit den 650 000 Euro, die für den Rückbau und das Herrichten für die Malteser fällig werden, summiert sich diese Sanierung auf etwa 3,5 Millionen Euro. Geschätzt, wohlgemerkt.
Archäologen kommen
Diese Zahlen erfuhren die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung vom Architekten Bernhard Schubert vom Planungsbüro bluebox, der den Räten eine Entwurfsplanung mit dieser Kostenschätzung vorlegte. Grundlegend läuft die barrierefreie Planung des Büros ohne die Mittelschule, dessen Gebäude abgerissen werden soll – die verbliebenen Schüler werden in Unterpleichfeld zur Schule gehen.
Sobald das Gebäude abgerissen ist, begeben sich noch vor allen anderen Gewerken die Archäologen des Landesamtes für Denkmalpflege auf die Suche nach möglichen Bodenfunden oder -denkmälern.
An der Turnhalle entsteht ein neuer Eingangsbereich und zwischen den beiden verbliebenen Gebäuden der Grundschule entsteht eine Pausenhalle. Ein Stuhl- und ein Tischlager ergänzen diesen Bereich. Kernstück der Arbeiten aber ist die Schulturnhalle, die einen neuen sanitären Bereich bekommt mit Duschen und WC, getrennt nach Jungen, Mädchen und Lehrer, sowie einem Behinderten-WC. Eine Reihe weiterer WC sind als Schülertoiletten vorgesehen. Die Sportgeräte, die in der Turnhalle an der Wand befestigt sind, dürfen ohne untergelegte Matten nicht benutzt werden und die Hallendecke, eine schadstofffreie Gasbetonplattendecke, darf nicht angerührt werden, erklärte Schubert.
Heizung bei Maltesern
„Wir werden mit Gipsplatten die Decke ein Stück abhängen und dort die leichten Luftrohre für die Heizung einbauen, die eigentliche Heizung steht ein Stockwerk tiefer, bei den Maltesern.“ Die unteren zwei Meter der Hallenwände werden mit einer „Prallwandverkleidung“ versehen, der Boden durch einen flächenelastischen Sportboden ersetzt und die Fenster ausgetauscht.
Ein Stockwerk tiefer, im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus, lautet der Auftrag für bluebox: „Rückbau in den Rohbauzustand“. Das heißt, dass unter anderem die Schlauchwaschanlage rauskommt und der Schlauchturm abgerissen wird, um Platz zu schaffen für einen zweiten Fluchtweg aus der Grundschule. Die Malteser bekommen einen neuen sanitären Bereich mitsamt Behinderten-WC, neue Tore für die Fahrzeughalle und neue Fenster für den Schulungsraum.
Förderfähige Kosten
Die Technik teilen sich die Malteser mit den Schülern und an der Stelle neben dem Schulungsraum, an der früher die Feuerwehr eine Fertiggarage aufgestellt hatte, wird ein weiterer Stellplatz für ein Fahrzeug entstehen, die Kosten für den neuen Außenputz werden rechnerisch zwischen der Turnhalle und den Maltesern aufgeteilt. Von den 650 000 Euro Kosten können 50 Prozent der förderfähigen Kosten auch gefördert werden.
Ein Beschluss war nicht notwendig, weil es sich hier, wie auch bei der Sanierung der Mehrzweckhalle Weiße Mühle (5,8 Millionen Euro) um reine Informationen der Planer gehandelt hatte.