
Es ist nicht sein erstes Tattoo, aber sicherlich das außergewöhnlichste: Den linken Unterarm von Oli Grieb zieren seit rund zwei Wochen die Statue des Heiligen Kilian von der Alten Mainbrücke sowie die Würzburger Festung. Die neuen Bilder komplettieren damit die Freiheitsstatue und die Unendlichkeitsschleife mit den Namen seiner Familie, die bereits dort gestochen waren.

"Das ist perfekt geworden, vor allem die vielen Details", erzählt der gebürtige Kürnacher am Telefon. Nur zwei Stunden hat die Sitzung beim Tätowierer gedauert, bis seine neuen Tattoos fertig waren. Jetzt ziehen sie in seiner neuen Heimat Amerika neugierige Blicke auf sich.
Auch der Tätowierer hat nun Lust auf Würzburg

Zur Vorlage diente ein Foto, seinen Tätowierer musste der 46-Jährige gezielt für die filigrane Körperkunst auswählen. "Er macht Tattoos, die viele andere nicht machen würden. Es gibt viele Details auf einer kleinen Fläche", so Grieb. Und sein Tätowierer Yurgo hat nun eines: "Lust Würzburg zu besuchen."
Auf seinem Arm prangte bereits die Freiheitsstatue, weshalb er ursprünglich eine Bavaria als Gegensatz wollte - bis ihm der Brückenheilige einfiel. "Das passt so geil mit dem Kilian und der Festung", erzählt Grieb, der über Facebook viele positive Reaktionen auf seine Idee bekommen hat. Aber auch seine Nachbarn sind fasziniert, erzählt er: "Amerikaner haben keine Ahnung, dass es bei uns wirklich so aussieht."
Von Kürnach in die Welt
Und Oli Grieb hat nicht nur diese Tattoos. In Australien hat er sich zum Beispiel ein Tigertattoo stechen lassen, auf Fidschi einen Hai. Nachdem der 46-Jährige in Würzburg Sonderpädagogik studiert hatte, zog es ihn mit 28 Jahren in die Welt hinaus. Neben Australien und Fidschi hat er auch in Neuseeland, auf Tonga oder in der Türkei gelebt. Bis es ihn nach Amerika verschlug.
Mit seiner Firma "Olidaytours" bietet er deutschsprachige Privattouren in und um New York City an, von wo er mit seiner Frau und den beiden Kindern Zoey und Boe etwa eine Stunde entfernt wohnt. "Wir haben hier Berge, Wälder, Seen und ab und zu marschiert ein Schwarzbär oder Kojote durch den Vorgarten", schwärmt Grieb über seine neue Heimat. Doch auch die alte mag er nicht vergessen - und trägt sie dank der neuen Tattoos nun immer bei sich.
