
Er ist eine Lichtgestalt im Würzburger Fasching: Seit 43 Jahren ist Reinhart Stumpf aktiv, war zunächst Elferrat und wurde 1993 Präsident der Würzburger Karnevalsgesellschaft (KaGe). Nun hat der Würzburger Rechtsanwalt sein Amt nach 27 Jahren mit "überwiegend schönen Stunden" auch offiziell niedergelegt. Bei der Jahreshauptversammlung im Congress Centrum wurde einstimmig sein bisheriger Stellvertreter, der Würzburger Bauunternehmer Georg Göbel, für die nächsten drei Jahre zum Präsidenten gewählt.
Seinen Abschied hatte Stumpf an gleicher Stelle schon bei der letzten Gala-Prunksitzung gefeiert. Ein paar Tränchen sind ihm auch diesmal wieder in die Augen gekommen. Es falle ihm schwer, hier Abschied aus dem Amt zu nehmen, gestand er. Er sei sehr gerne der Präsident der ehrenwerten Gesellschaft gewesen, sagte er und bedankte sich bei allen treuen Begleitern, vor allem auch bei seiner Frau Marlies Vögele-Wahlen, die viel im Hintergrund für ihn und den Elferrat getan habe und nun ebenfalls ihre Tätigkeit als Schriftführerin ruhen lässt.
Stehender Applaus
Langer stehender Applaus begleitete den "faschingsverrückten" Stumpf bei seinem Abschied. Sein Nachfolger Georg Göbel sprach ihm und seiner Frau herzlichen Dank aus. Stumpf werde dem Verein immer ein Vorbild bleiben. Auf Göbels Antrag hin wurde er einstimmig zum Ehrenmitglied und zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Einstimmig und ohne Gegenkandidaten wurde auch die übrige Vorstandschaft der KaGe gewählt. Neuer stellvertretender Präsident ist nun der Würzburger Wirt Karsten Rupp, der in verantwortlicher Position für die Münchner Gastor-Kette Enchilada tätig ist und vor zehn Jahren auch die Gasthof Alter Kranen wiederbelebt hat.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Zugmarschall Michael Zinnhobel und sein Stellvertreter Martin Trageser, ebenso Sitzungspräsident Ralph Geiger, dessen Stellvertreter nun der frühere Faschingsprinz Robert Becker ist. Neu im Präsidium sind Verena Heinz, die Peter Diehm als Marschall aller Garden ablöst, Kassier und Pressesprecher Kay-Horst Dempewolf und Schriftführer Lars Eden.
Wie es in Corona-Zeiten mit dem Fasching weitergeht, ist nach den Worten des neuen Präsidenten derzeit noch offen. Bisher habe man noch keine Termine abgesagt. Im September werde sich der Verein neu abstimmen und entscheiden, wie es am 11. 11. weitergeht.