Der Volksmund sagt, dass die Glocken einer Kirche nach dem Gloria im Gottesdienst am Gründonnerstag bis zum Gloria in der Osternacht nach Rom fliegen. Dort betrauern sie den Kreuzestod Jesu und bekommen den Segen des Papstes. Mit ihrem Geläut verkünden sie erst wieder die Feier von Jesu Auferstehung. Deswegen übernehmen in dieser Zeit Kinder und Jugendliche mit ihren Rappelkästen und Ratschen anstelle der Glocken das Geläut ihrer Kirche.
Das ist natürlich auch Brauch in Hausen. Diesmal waren es 32 Kinder ab Kindergartenalter und die vier Rappelführerinnen und Rappelführer Felina Saccavino, Manuel Saccavino, Christoph Wendel und Maike Ziegler, die an den Kartagen die Glocken ihrer Dorfkirche St. Wolfgang ersetzten und zu den Gottesdiensten und Gebeten einluden.
Die Kinder und Jugendlichen rappelten und sangen in allen Dorfstraßen und frühstückten gemeinsam nach dem Sechs-Uhr-Rappeln am Karsamstag im Dorf-Treff. Ihre Betreuer waren Leonie Cäsar, Alina Rumpel, Jan Sauer, Elisabeth Schmitt und Lukas Wendel sowie vom Pfarrgemeinderat Theresa Biedermann und Renate Wendel.
Als Belohnung für die Dienste bekommt ein Kind oder Teenager in Hausen pro Rappelrunde ein Ei und eine Süßigkeit. Die Eier sammelten die Rappelkinder an den Haustüren im Dorf ein mit dem Spruch: "Wir haben gerappelt für’s heilige Grab und bitten um eine milde Gab‘". Viele Süßigkeiten wurden ihnen dabei zugesteckt und später gerecht aufgeteilt.
Das gesammelte Geld kommt in die Ministrantenkasse für gemeinsame Unternehmungen wie kleine Ausflüge, für eine Eis-essen-Aktion oder für Anlassgeschenke.
Von: Irene Konrad (für die Pfarrei St. Wolfgang in Hausen)