zurück
WÜRZBURG
Ein Ehrenabend für engagierte Senioren
VdK-Kreisgeschäftsführerin Christiane Straub (Zweite von links) und Unterfrankens VdK-Geschäftsführer Carsten Vetter (rechts) ehrten (von links) Hans-Peter Martin, Agnes Mitnacht, Helmuth Gerbig und Horst Röder stellvertretend für insgesamt 93 langjährig engagierte, ehrenamtliche Mitarbeiter.
Foto: Vdk-Kreisverband Würzburg | VdK-Kreisgeschäftsführerin Christiane Straub (Zweite von links) und Unterfrankens VdK-Geschäftsführer Carsten Vetter (rechts) ehrten (von links) Hans-Peter Martin, Agnes Mitnacht, Helmuth Gerbig und Horst Röder ...
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 21.04.2018 02:22 Uhr

13 500 Männer und Frauen aus Stadt und Kreis Würzburg gehören derzeit dem VdK-Kreisverband an. Viele engagieren sich in Ortsvorständen, in der Seniorenbetreuung oder als Berater für Barrierefreiheit. 93 langjährig Aktive wurden nun von VdK-Kreisgeschäftsführerin Christiane Straub bei einem „Ehrenabend“ gewürdigt – darunter die 82-jährige Agnes Mitnacht, die sich seit fast 40 Jahren in dem Sozialverband einbringt.

Die Lengfelderin hat ein bewegtes Berufsleben hinter sich. „In der Weinstube Bürgerspital war ich in der Küche, ich habe in einer Metzgerei gearbeitet, in einer Lampenfabrik Verteilerkästen gebaut und war schließlich bei Siemens in der Motorenproduktion tätig“, erzählt die Seniorin. Neben ihrem Job und der Erziehung ihrer Tochter engagierte sie sich jahrelang für den VdK.

Dem Beitritt zum Sozialverband gingen massive Probleme mit der Hüfte voraus: „Mein Onkel, aber auch die Mitarbeiter einer Reha-Klinik rieten mir damals, zum VdK zu gehen.“ Agnes Mitnacht musste um einen Grad der Behinderung kämpfen: „Dabei hat mir der VdK sehr geholfen.“ Zu einem Vorstandsposten kam die schwerbehinderte Seniorin bereits kurze Zeit nach ihrem Beitritt. Zu ihren Hauptaufgaben gehörte jahrelang die Seniorenbetreuung. „Ich machte oft mehrere Geburtstagsbesuche in einem Monat. Vor allem jene Senioren, die gar nicht mehr aus ihrer Wohnung gekommen sind, haben sich sehr über diese Besuche gefreut“, erzählt Mitnacht.

Horst Röder aus Kist, 71 Jahre alt, bestätigt die Erfahrung seiner VdK-Kollegin, dass der Sozialverband gerade für alte, einsame Menschen immer wichtiger wird. Das erfährt der Kfz-Meister sowohl bei den Geburtstagsbesuchen, die er in Kist absolviert, als auch bei den Sammlungen „Helft Wunden heilen“: „Manchmal schaffe ich gerade zwei Besuche am Abend, weil das Redebedürfnis der Menschen so groß ist.“ Noch ein zweites erfährt Röder durch den VdK: Es gibt auch in seiner Heimatgemeinde Menschen, die nicht vom sozialen Netz aufgefangen werden. Sie profitieren von den Einnahmen aus der Sammlung, die zur Hälfte Bedürftigen vor Ort zugute kommen.

Aktiv für Barrierefreiheit

Hans-Peter Martin wurde von VdK-Kreisgeschäftsführerin Christiane Straub für ein besonderes Ehrenamt ausgezeichnet: Ihr Vorgänger im Amt ist als Berater für Barrierefreiheit aktiv. Was bedeutet, dass Martin Begehungen in Gemeinden des Landkreises sowie in der Stadt Würzburg organisiert. „Nach wie vor gibt es sehr viele Barrieren“, konstatiert der 64-Jährige. So war Martin jüngst im alten Ortskern von Heidingsfeld unterwegs. Dort kommen Menschen mit Rollstuhl oder Rollator in kaum ein Geschäft hinein. „Teilweise bräuchte es nur Kleinigkeiten, um die Situation zumindest etwas zu verbessern“, so Martin.

Helmuth Gerbig aus Ochsenfurt ist gleich in mehrfacher Hinsicht für den VdK aktiv. Zum einen engagiert er sich im Vorstand des Ochsenfurter Ortsverbands. Gleichzeitig setzt er sich auf Kreisebene für den VdK ein: „Wir wollen, dass die Gruppen vor Ort lebendig bleiben.“ Der VdK-Aktivist geht zu den Ortsverbänden und versucht, Menschen zu motivieren, einen Vorstandsposten zu übernehmen.

Verband braucht das Ehrenamt

Die Idee, einen Ehrenabend zu veranstalten, geht auf Gerbig zurück. Dem 69 Jahre alten Verwaltungsfachwirt war es ein Anlegen, einmal das Engagement von freiwillig aktiven VdK-Mitarbeitern in den 46 Ortsverbänden angemessen zu würdigen. Gerade der VdK könne ohne das Ehrenamt gar nicht existieren, erklärt er: „Unser Verband braucht das Ehrenamt genauso wie die Hauptamtlichen, sonst wären wir nur eine besser Anwaltskanzlei in Sozialfragen.“

Auch Carsten Vetter, Bezirksgeschäftsführer des VdK, betonte, dass den VdK im Unterschied zu anderen Organisationen wie Parteien oder Gewerkschaften das Zusammenspiel der Haupt- und Ehrenamtlichen ausmacht. Dieses Zusammenspiel sei nicht immer einfach: „Dazu gehört Verständnis und Respekt.“ Im VdK-Kreisverband Würzburg bemühten sich Haupt- und Ehrenamtliche eben darum. Wobei sie ein gemeinsames Ziel verbindet: Die von sozialer Spaltung bedrohte Gesellschaft lebenswert und menschlich zu erhalten, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Anwaltsbüros
Ehrenamtliches Engagement
Hans-Peter Martin
Ortsverbände
Rehabilitationskliniken
Seniorenbetreuung
Siemens AG
Stadt Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top