Dorferneuerung oder Flurneuordnung gelten als Segen für die jeweilige Gemeinde, In Gollachostheim wurde jetzt der Abschluss gefeiert. Künftig sollen die Zuschüsse gekürzt werden, was für den ländlichen Raum große Nachteile bringt.
Fröhliche Gesichter waren in der sanierten Sängerhalle bei der Abschlussfeier in Gollachostheim zu sehen. Fröhlich, weil alles gut gelungen ist trotz mancher Vorschriften oder Beeinträchtigungen. Und weil nach den Worten von Amtsleiter Wolfgang Neukirchner vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken die Projekte "in einer Zeit guter Mittelausstattung" gefallen sind. Denn bei aktuell in Mittelfranken laufenden 320 Projekten, davon 180 Dorferneuerungen und 140 Flurneuordnungen, bei denen 30 Millionen Euro gebunden sind, werde man in der Zukunft sparen müssen. Ab 2024 plane der Bund mit Kürzungen. Bei einem Etat von zuletzt zwischen 17 und 20 Millionen Euro müsse sein Amt mit sieben Millionen weniger rechnen.
Werner Heindl, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, betonte, dass in die Flurneuordnung bisher über zwei Millionen Euro investiert worden seien. 1,53 Millionen Euro entfielen auf bereits abgeschlossene Baumaßnahmen, die mit 1,14 Millionen Euro bezuschusst worden waren. Zum Abschluss des Flurneuordnungsverfahrens habe das Bergbrünnlein an der Straße nach Rodheim eine neue Quellfassung erhalten.
3000 ehrenamtliche Arbeitsstunden
Zur einfachen Dorferneuerung sagte Heindl, dass hier ein "Quäntchen Glück und Mut, aber auch Geld" zusammengekommen seien. Zum einen habe der Landkreis seine Kreisstraßen erneuert, zum anderen habe es noch extrem hohe Zuschüsse gegeben. Gollachostheim sei bekannt als ein "Dorf der Mutigen". Denn mit Mut und Vertrauen in die eigenen Arbeitsleistungen sei man auch an die Sanierung der Sängerhalle gegangen.
Rund 1,3 Millionen Euro seitens des Amtes habe es an Zuschüssen für die Gestaltung der Gehsteige und Randbereiche entlang der Kreisstraßen, dem Dorfplatz, Buswendeplatz, Kirchplatz und der Burgbühlstraße gegeben. Weitere 300.000 Euro sind als Zuschuss für die Sängerhalle geflossen. Beim Amt seien zudem 48 Anträge für private Maßnahmen eingegangen, elf seien mit einer Investitionssumme von 520.000 Euro bereits abgeschlossen, wofür 122.000 Euro an Zuschüssen geflossen seien.
Norbert Schenk, Beauftragter der Teilnehmergemeinschaft, befand, dass bei der Flurneuordnung eine Balance zwischen Nutz- und Ökoflächen gefunden worden sei. Marga Petschler, Vorsitzende des Gesangvereins, der die Sängerhalle betreibt, erinnerte an die über 3000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden der gut 60 Helfer und Helferinnen. Ihr überreichte Bürgermeister Heinrich Klein symbolisch einen gebackenen Schlüssel.