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OCHSENFURT
Ein Blick auf Papas Arbeitsplatz

Von unserem Redaktionsmitglied

Lena Höhm

 |  aktualisiert: 10.10.2012 12:03 Uhr

Es ist viel passiert, seit die Firma Kinkele 1885 gegründet wurde. Aus der kleinen Kassenschrank- und Wagenfabrik hat sich ein Unternehmen entwickelt, dass 30 bis 40 Tonnen Stahl am Tag verarbeitet, 300 Mitarbeiter und 69 Auszubildende hat und über 350 Kunden bedient. „So ein Unternehmen lebt von qualifiziertem Nachwuchs, da es immer wieder altersbedingte und andere Abgänge gibt“, erklärt Geschäftsführer Thomas Götz. Qualifizierte Leute seien aber schwierig zu finden. „Durch die Welt der Computer-IT kam der allgemeine Eindruck auf, dass jede Arbeit mit Arbeitsanzug und dreckigen Händen schlecht ist“.

Um dem entgegenzusteuern, hatte die Firma Kinkele am Samstag zum dritten Mal zum Tag der Ausbildung eingeladen. „Wir wollen ja, dass sich junge Leute für diese Berufe und unsere Firma interessieren. Und wie kann man das besser, als zu sagen: 'Schau es dir an, geh mal hin, fühl einfach mal.'“, sagt Götz.

Am Samstag standen die Auszubildenden im Mittelpunkt, sie haben die Besucher empfangen und informiert. Im 15-Minuten-Takt ist ein Auszubildender mit einer Gruppe aufgebrochen, um durch die Gebäude und Hallen der Firma zu führen. Dabei war die Motivation der Auszubildenden spürbar, ihre Arbeit gut zu präsentieren. „Man sieht, dass die Azubis sich mit den Maschinen, ihrem Beruf und der Firma identifizieren. Sie erklären voller Stolz, die Augen leuchten“, berichtet eine Besucherin.

Götz erklärt das damit, dass die Firma ein Familienbetrieb ist. „Wir wollen, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen.“ Diese Philosophie lebt der Geschäftsführer vor: Er läuft durch die Hallen, begrüßt Mitarbeiter im Vorbeigehen persönlich, erkundigt sich nach der Familie und Kindern. Einige Mitarbeiter hatten diese zum Tag der Ausbildung mitgebracht, „um zu zeigen, wo der Papa arbeitet“, erzählt einer von ihnen.

Beim Anblick der riesigen Maschinen zeigten sich viele beeindruckt. „Mein Sohn ist hier im zweiten Lehrjahr, da will ich mal gucken, was er so macht. Das ist ja Wahnsinn, wie groß das hier alles ist“, berichtet eine Frau. Eine andere war mit ihrem 13-jährigen Sohn vor Ort. „Es ist zwar noch etwas früh für ihn, aber er findet es interessant. Also kann er mal für die Zukunft gucken – und ich auch,“ sagt sie und lacht. „Es war wirklich interessant“, erzählt ein junges Mädchen, dass sich für eine Ausbildung als Industriekauffrau interessiert. „Gerade, dass ich mich bei den Auszubildenden erkunden konnte, war toll.“

Das sehen die Auszubildenden ähnlich. „Ich hab den Tag der Ausbildung selbst mitgemacht und mich informiert“, erzählt Oliver Lutz. Der 20-Jährige ist im dritten Semester des Bachelor-of-Engineering-Studiums. „Man bekommt hier explizite Einblicke, weil man ja auch mit den Azubis selbst spricht und sie dir erzählen können, wie es für sie so ist. Das ist in anderen Betrieben anders, da muss man dem glauben, was der Ausbildungsleiter einem erzählt.“

Ein selbst gefertigtes Hinweis-Männlein wies den Kinkele-Besuchern den Weg.
Foto: LENA HÖHM | Ein selbst gefertigtes Hinweis-Männlein wies den Kinkele-Besuchern den Weg.
Zum Tag der Ausbildung bei Kinkele kamen Erwachsene, Jugendliche und sogar Kinder.
| Zum Tag der Ausbildung bei Kinkele kamen Erwachsene, Jugendliche und sogar Kinder.
Beim Tag der Ausbildung standen die Lehrlinge der Firma Kinkele im Mittelpunkt.
| Beim Tag der Ausbildung standen die Lehrlinge der Firma Kinkele im Mittelpunkt.
 
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