„Feuerwehrmann und faul – das sind eure Vorgaben“, fasst Lena Försch von der Impro-Theatergruppe „Kaktus“ die Zurufe der Klasse zusammen, die Berufe und Eigenschaften für die nächste Rede vorschlagen sollte. Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums Würzburg sind im Impro-Theater zu Gast.
Lena Försch deutet auf die Schülerin der Gruppe, die beginnen soll. Aufgabe ist es, zügig und zusammenhängend die Geschichte vom faulen Feuerwehrmann zu erfinden. Während des Erzählens erfolgen auf Anweisung von Lena – oft mitten im Satz oder nach wenigen Worten – Sprecherwechsel; das heißt, dass die Erzähler nicht nur bei der Fortsetzung der Geschichte improvisieren, sondern auch spontan auf ihre Mitschüler reagieren müssen. Zögern sie zu lange oder knüpfen sie falsch an, schallt ihnen von den Zuhörern ein lautes „Raus“ entgegen, heißt es in einer Mitteilung des Gymnasiums.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8m des Deutschhaus-Gymnasiums sind mit großem Engagement bei der Sache. Sie schlagen sich so gut, dass die Spielleiterin schnell die Regeln verschärft: „Ab sofort sind die Wörter „und“ und „äh“ verboten!“
Freies Sprechen vor Publikum
Der Ausflug ins Impro-Theater findet im Rahmen des Fachs „Personale Kompetenz“ statt, einem der Zusatzfächer, das die besonders begabten Schülerinnen und Schüler der Modellklassen belegen. In der achten Jahrgangsstufe steht Rhetorik auf dem Plan. Im Geschichten-Spiel wird das freie Sprechen vor Publikum auf kreative Weise geprobt – eine anspruchsvolle Aufgabe für die Achtklässler.
„Uns ist es wichtig, die Kinder nicht nur kognitiv zu fördern, sondern wir wollen die Entwicklung der ganzen Persönlichkeit in den Blick nehmen“, erläutert Projektleiterin Yvonne Eisermann. Neben „Personaler Kompetenz“, das von Klasse fünf bis acht auch Themen wie Lernstrategien und soziales Lernen vorsieht, haben die Fünft- und Sechstklässler das Fach „Kreatives Gestalten“, in dem sie gemeinsam Singspiele und Theateraufführungen erarbeiten, so die Mitteilung weiter.
Schulleiter beeindruckt
Die Fähigkeiten und Stärken der Schülerinnen und Schüler individuell wahrzunehmen und ihnen variable Lernwege anzubieten, ist zentrales Anliegen der Begabtenklassen am Deutschhaus-Gymnasium. Großer Wert wird auch auf Methoden gelegt, die das selbständige Arbeiten ermöglichen. So können die Schüler in vielen Bereichen Schwerpunkte setzen und im eigenen Tempo arbeiten. Projekte im Fachunterricht und eine fächerübergreifende Projektwoche gehören ebenfalls zur Konzeption der Modellklasse. „Mich beeindruckt und freut immer wieder, wie sicher unsere Schülerinnen und Schüler bei Projektpräsentationen und Aufführungen auch vor großem Publikum auftreten und sprechen“, erklärt Michael Schmitt, Schulleiter des Deutschhaus-Gymnasiums.
Informationsabend: Für die nächstjährige 5. Jahrgangsstufe der Modellklassen nimmt das Deutschhaus-Gymnasium wieder Schülerinnen und Schüler auf. Für Interessierte findet am Dienstag, 22. Januar, um 19 Uhr im Deutschhaus-Gymnasium ein Elterninformationsabend statt. Weitere Infos: www.modellklassen-dhg.de