Textil-Großhändler Mathias Spath hätte eigentlich gerne bereits vor zwei Jahren ein neues Logistikgebäude gehabt. Mit einiger Geduld hat er das neue Eibelstadter Gewerbegebiet "Am Thomasboden" abgewartet und konnte jetzt als erster den symbolischen Spatenstich für den neuen Firmensitz der Australian Fashion House GmbH vornehmen.
Er sei mit Eibelstadt so verbunden, sagt Bauherr Spath, dass er unbedingt hier bauen wollte. Seit 2014 seien sie im Gespräch gewesen, so Bürgermeister Markus Schenk. Ende des Jahres will Australian Fashion einziehen. Spath hatte die Geschäftsidee mit robuster Outdoor-Mode von einem mehrjährigen Aufenthalt in Australien mitgebracht.
Ausgesucht hat sich Spath ein 2700-Quadratmeter-Grundstück direkt neben dem Weingut mit Büro-Blick auf die Autobahnzufahrt. Die A3 ist einer der Standortvorteile, den er nutzen wollte. Von dort sollen die Einkäufer kommen und alle paar Wochen die Lastkraftwagen mit Ware. Eintausend Quadratmeter Fläche werden für Lager, Büros und Showroom bebaut für das Unternehmen mit sechs Mitarbeitern, darunter die Töchter Katharina und Franziska Spath. Beliefert werden von Eibelstadt aus Läden für Outdoor-Mode, Freizeitreiten, Lifestyle, Baumärkte und Gartencenter – hauptsächlich in Deutschland.
Barrierefrei und ressourcenschonend
Mit einem Blickfang, mit dem der Zweiflinger Architekt Klaus Podack gestalterisch den Bürotrakt an der Frontseite in Form, Höhe und Farbe abheben will, soll Leichtigkeit an das Lagerhaus kommen. Und die Hochwertigkeit der Investition wird augenfällig, denn durch einen solchen Vorbau sei durchaus mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen. Geschätzt 40 Prozent, sagt der Architekt. Das Gebäude sei variabel gehalten, könne problemlos in drei Bereiche aufgeteilt werden. Etwa 200 Quadratmeter Büro- oder Praxisfläche stehen außerdem zur Vermietung zur Verfügung.
Barrierefrei, energetisch weitgehend autark und ressourcenschonend sollte sein Lagerhaus werden, so Spath. Errichtet wird eine Stahl-Holz-Konstruktion mit Sandwichplatten, Leimbindern und Trapezblechen auf dem Flachdach, die die Hallenbau-Firma Hörmann auf dem Sockel aufbauen wird. "Absolut brandschutzkonform", wie der Hettstadter Vertreter Olaf Elflein, Geschäftsführer Elflein Modularbau, betont.
Genau genommen wächst das Gebäude schon mächtig und sehr zur Zufriedenheit von Architekt Podack, der sich von dem Engagement des Eibelstädter Bauunternehmens Amling als "bemerkenswert und heutzutage selten" begeistert zeigte. Seit gut vier Wochen wird gearbeitet, parallel zu den finalen Arbeiten an der Erschließung des Gewerbegebietes. Laut Bürgermeister, werde der Kanal aber ab Juli gangbar sein. Eine Rigole zur Versickerung des Oberflächenwassers, eine Luft-Wärme-Pumpe, 45 kW-Photovoltaik-Anlage auf dem Pultdach des Entrées, zur Schauseite eine Alu-Fensterfassade mit Jalousien und eine Klima-Anlage gehören zur Ausstattung. An der Böschung zur B13 wird die Stadt für Begrünung sorgen, auf dem Firmengelände seien aber auch Baumpflanzungen vorgesehen, so Spath.