"Eibe"-Gründer Hartmut Eichinger feiert an diesem Dienstag seinen 80. Geburtstag.
Der mitten im Zweiten Weltkrieg in Würzburg geborene Jubilar verbrachte seine Kindheit im Tauberstädtchen. Nach seiner Schulzeit erlernte er im elterlichen Betrieb ab 1956 das Zimmererhandwerk. 1963 erfolgte die Ablegung der Meisterprüfung als 22-Jähriger, damit war er jüngster Meister in Bayern. 1967 trat er mit Ehefrau Irene, geborene Döhling, in der Stadtpfarrkirche Sankt Kilian vor den Traualter.
Schon bevor die Zimmerei von seinem Vater Josef Eichinger an ihn übergeben wurde, hatte Hartmut Eichinger eine Vision: Eine Firma zu gründen, Arbeitsplätze zu schaffen und Produkte herzustellen, die einen wichtigen Zweck erfüllen und Kindern Freude bereiten. Das hat der Vater von vier Kindern eindrucksvoll geschafft.
1968 wird in einer Gemeinschaftsentwicklung zwischen Hartmut Eichinger und Günther Behnert der erste Turnturm mit dem Namen "eibe" entwickelt (ein Forschungsauftrag der Bundesregierung). In der 1970 von ihm gegründeten Firme Eibe werden noch heute Produkte mit rund 100 Schutzrechten hergestellt und weltweit verschickt.
Zum Röttinger Team gehören Tochterfirmen im In- und Ausland. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die 1991 im Osten mit viel persönlichem Einsatz gegründete "Erzi Grünhainchen", die heute von Tochter Nadja geführt wird. Da der ehemalige Firmenchef vor allem Wert auf Qualität legt, wurden seine Geräte in aller Welt mit zahlreichen namhaften Preisen wie World-Award ausgezeichnet.
Rumänien-Hilfsaktion gestartet
Für Hartmut Eichinger ist das Schlagwort "Ein Herz für Kinder" Lebenseinstellung. Das hat ihn vor 42 Jahren veranlasst, eine Rumänien-Hilfsaktion zu starten, die nicht nur die üblichen Güter wie Kleidung und Nahrungsmittel enthielt, sondern auch die Ausstattung für mehrere Kindergärten und Heime sowie für den Umbau eines alten Museum in Jasi zu einem Kinderheim. Die Aktion, zusammen mit dem Lions-Club Bad Mergentheim durchgeführt, kostete 850 000 Euro.
Auch in seinem Heimatstädtchen kann man sich nicht beklagen. Der Spielplatz vor dem "Haus des Kindes" steht der Öffentlichkeit aus nah und fern kostenlos zur Verfügung. Die offizielle Übergabe des Unternehmens an Sohn Tilo Eichinger erfolgte nach harten aber sehr erfolgreichen 50 Arbeitsjahren zum 31. Dezember 2005.
Ämter und Funktionen
Auch im öffentlichen Leben steht der Jubilar seinen Mann. So stand er dem örtlichen Fremdenverkehrsverein von 1972 bis 1978 und dem Gewerbeverein von 1990 bis 1992 als Vorsitzender und von 2004 bis 2007 als Stellvertreter vor. Seit 1989 ist er Mitglied im Lions Club Bad Mergentheim. In der Zeit von 1992 bis 1995 übte er gar das Amt des Vize- beziehungsweise des Präsidenten aus.
Aber auch Röttinger Vereine können auf seine Unterstützung zählen. Seit Jahren widmet er sich der Geschichte Röttingens und Umgebung, hat sich ein sehr umfangreiches Bilderarchiv aufgebaut und Buchbänder geschrieben, wie vor wenigen Tagen "Röttingen im Zeitenlauf". Dem Röttinger Stadtrat gehörte er insgesamt 24 Jahre an.
Am 9. November 2009 wurde Hartmut Eichinger in Anerkennung seiner erworbenen Verdienste die Bundesverdienstmedaille durch Bundespräsident Horst Köhler verliehen.