"Ein Prosit, ein Prosit auf die Feuerwehr" – die Abwandlung des bayerischen Klassikers aus dem Akkordeon von Musiker Werner Hilger kam gut an, als sich die Feuerwehr Unterleinach zur Ehrung ihrer verdientesten Mitglieder traf. Die Geehrten brachten es auf insgesamt 430 Jahre Einsatz im Dienst an der Allgemeinheit. 13 Ehrenzeichen (sieben mal Gold, sechs mal Silber) gab es zu verleihen. Das fand auch Landrat Eberhard Nuß lobenswert. In seiner Rede betonte er, viele staatliche Pflichtaufgaben würden in Deutschland von Freiwilligen erbracht. Dass die vielen Frauen und Männer ausrückten, wenn die Sirene geht, sei nicht selbstverständlich. "Vergelt’s Gott für das, was ihr leistet", sagte Nuß vor dem Überreichen der staatlichen Ehrenzeichen.
Kreisbrandrat Michael Reitzenstein dankte den Feuerwehrleuten ebenfalls dafür, "dass man bereit war, aufzustehen, wenn andere in Not waren". Er hatte ausgerechnet, dass 430 Jahre an Feuerwehrerfahrung zusammenkamen. Mit Blick auf die Zukunft bat er aber darum, diese ganze Erfahrung nach dem Dienst nicht mitzunehmen, sondern weiterzugeben an die jüngere Generation. Schließlich dürften die Aufgaben der Feuerwehr durch den Klimawandel und die damit verbundenen Unwettereinsatze eher zunehmen. Neben der Jugendarbeit als Grundstein für die Zukunft liege auch großes Potenzial in der Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung der Wehren.
Um die Zusammenarbeit ist es in Leinach ganz gut bestellt, schließlich kooperieren die beiden Freiwilligen Feuerwehren aus Unterleinach und Oberleinach schon lange. Die ewige Rivalität im Dorf nahm Kabarettist "D’r Schins" dennoch humoristisch aufs Korn und sorgte damit für Lacher. Auch der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Unterleinach, Klaus Künzig, bewies Humor, als er die für besondere Verdienste geehrte Rita Merkle als "Allzweckwaffe" des Vereins auszeichnete. Da sie wegen der Altersgrenze nicht für 20-jährige aktive Mitgliedschaft geehrt werden kann, spendiert ihr die Feuerwehr einen Aufenthalt in Bad Staffelstein.
Die für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichneten Mitglieder Frank Schulze, Günter Lang, Heribert Bauer, Manfred Franz, Paul Paab, Reiner Öchsner und Rüdiger Kunz bekommen neben dem staatlichen Ehrenzeichen in Gold auch einen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain. Wie Leinachs Bürgermeister Uwe Klüpfel bekanntgab, finanziert die Gemeinde dazu den Aufenthalt für deren Partnerinnen als besonderes Dankeschön.