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OCHSENFURT
Eberhard Kindermann: Unternehmer und Optimist wird heute 80
Redaktion
 |  aktualisiert: 16.06.2010 17:21 Uhr

(nog) Eberhard Kindermann wohnt in Ochsenfurt. Hier ist seine Wahlheimat. Doch eigentlich ist er ein Berliner.

Am 17. Juni 1930 kam er in der Hauptstadt der Weimarer Republik zur Welt und wuchs hier auf, bevor er mit 13 Jahren von dort vor den Fliegerbomben fliehen musste. So kam er nach Würzburg.

Doch auch hier war der Krieg bereits angekommen: Im März 1945, so berichtet Eberhard Kindermann, warnte ein französischer Gefangener die Familie vor schweren Bombenangriffen auf die Würzburger Innenstadt. Also quartierte sich die Familie in Heidingsfeld ein, wenig später wurde ihre ursprüngliche Unterkunft ein Raub der Flammen. Auch mehrere Mitbewohner hätten den Angriff nicht überlebt, erinnert sich der 80-Jährige.

Nach dem Krieg konnte Eberhard Kindermann sein Abitur am heutigen Röntgen-Gymnasium im Alter von 19 Jahren ablegen. Es folgte ein Studium an der Technischen Hochschule in München: Sein Diplom im Fach Maschinenbau erhielt der junge Mann mit 24. Sein Vater, Helmut Kindermann, führte eine Fabrik für Fotogeräte in Ochsenfurt. Für ihn waren die Kriegs- und Nachkriegsjahre unruhige Zeiten. Er unternahm viele Geschäftsreisen und baute den Betrieb wieder auf. Seinen Optimismus und dessen Früchte, sagt der Jubilar, hat der Sohn vom Vater geerbt.

Die Fabrik war Eberhard Kindermanns Lebenselixier, sagt er. Das Familienunternehmen sollte wachsen und vielen Menschen in der Region Aufgaben und Lebensunterhalt bieten. Die Fabrik-Mitarbeiter fühlten sich als Kindermann-Familie und viele von ihnen brachten ihre Töchter und Söhne zur Berufsausbildung, erinnert sich Kindermann. Bis zum 65. Geburtstag 1985 war er einer ihrer Geschäftsführer.

Nach dem Studium hatte es ihn aber zunächst nach Berlin verschlagen, wo er seine Frau Christel kennen lernte. In ihrer Freizeit in Berlin hätten sie viel Tennis gespielt, erinnert sich Kindermann. Sie machten in einem Tanzclub mit, ritten durch den Grunewald, beteiligten sich an der Quadrille mit Zylinder und Melone beim „Musikreiten“. Berlin sei schön und groß – man musste ja nicht jeden Tag an die Sektorengrenze stoßen.

Seit 1972 wohnen sie wieder in Ochsenfurt, vor kurzem haben sie goldene Hochzeit gefeiert. Das beweist: In Ochsenfurt lässt es sich mindestens genauso gut leben wie in Berlin.

Eberhard Kindermann hat sich auch kommunalpolitisch betätigt: Als Kreisrat vertrat er viele Jahre die FDP.

 
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