"Schon jetzt verfügt Veitshöchheim über ein überdurchschnittliches Angebot an Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge aller Art und nimmt im Landkreis Würzburg eine Vorreiterrolle ein. Auch zeigt sich, dass die Gemeinde sich strategisch vom "Motor" und "Antreiber" der Elektromobilität zunehmend zum "Koordinator" entwickelt, da sich Ladestationen für Elektrofahrzeuge mittlerweile wirtschaftlich betreiben lassen." Dieses Fazit zog Bürgermeister Jürgen Götz in der Gemeinderats-Sitzung zum Tagesordnungspunkt "1. Fortschreibung des Elektromobilität-Konzepts der Gemeinde aus dem Jahr 2018". Lob gab es von den Fraktionen für den gemeindlichen Klimaschutzmanager Jan Speth für die Erstellung und bisherige Umsetzung des Konzeptes.
Mit der Schnellladestation mit zwei Ladepunkten des Autohauses Keller und zwei Ladepunkten des Hotels am Main verfügt Veitshöchheim derzeit über elf Ladestationen mit 22 Ladepunkten für E-Fahrzeuge. Bürgermeister Götz stellte fest, dass die Gemeinde in den letzten Wochen mit einem Schlag deutlich die Ladeinfrastruktur mit vier Ladepunkten an den Mainfrankensälen, zwei am Danziger Platz und zwei im Schenkenfeld ohne Eigenkapital ausbauen konnte, außer dass sie die Flächen zur Verfügung stellte. Als beispielhaft bezeichnet wurde, dass im Gewerbegebiet die Firmen "Staudigel" und "Rockenstein" ihren Beschäftigten zahlreiche Ladeboxen zur Verfügung stellen.
Private Nachfrage nach Dienst-Elektroauto steigt
Die vom Gemeinderat einstimmig gebilligte erste Fortschreibung sieht nun vor, flächendeckend auch das Birkental am Ende der Dürerstraße, den Bereich des Schulzentrums und das Gewerbegebiet in der Robert-Bosch-Straße durch neue Ladestationen zu erschließen. Wichtig ist für den Klimaschutzmanager ein fortlaufendes Monitoring über die Angebote. Aktuell sei die maximale Ladedauer an allen Standorten auf maximal vier Stunden begrenzt, damit die Ladestationen möglichst vielen Nutzern zur Verfügung stehen. Das Auto an der Ladestation über Nacht stehen lassen sei so nicht möglich und sorge gelegentlich für Kritik.
Öffentlicher E-Lastenrad-Verleih kommt gut an
Das Thema Elektromobilität betrifft natürlich auch den gemeindeeigenen Fuhrpark. Bei anstehenden Fahrzeugbeschaffungen sollen E-Fahrzeuge stärker in Betracht gezogen werden. Momentan befinden sich zwei Elektrofahrzeuge für die Amtsbotin und die Versorgungsbetriebe im Eigentum der Gemeinde mit Wallbox im Bilhildisparkdeck. Darüber hinaus steht auf diesem mit dem Carsharing-Auto VW E-UP ein weiteres Elektroauto in der dienstlichen Nutzung der Gemeinde. Dieses erfreut sich laut Speth außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses und an Wochenenden und Feiertagen einer zunehmenden Nachfrage. So erfolgten von September 2023 bis April 2024 schon 122 private Individualbuchungen mit einer Gesamtdistanz von 4832 Kilometer. Sollte die Entwicklung weiterhin so gut sein, hätten sowohl die "Energie" als auch Scouter-Carsharing eine grundsätzliche Bereitschaft gezeigt, ein weiteres Auto nur für den privaten Gebrauch anzubieten.
Der im September 2023 in der Bücherei im Bahnhof gestartete öffentliche E-Lastenrad-Verleih wurde laut Speth sehr gut angenommen. Hier hat die Gemeinde auch eine E-Bike-Ladebox installiert, ebenso eine für jedermann zugänglich im Rathaushof. Weitere Standorte sind im Geisbergbad und an der Mainlände in der Planung. Die online und in einem Faltblatt mit Ortsplan veröffentlichten E-Bike-Lademöglichkeiten in Betrieben und Einrichtungen wurden durch einen Aufkleber "E-Bike-Tankstelle" gekennzeichnet. Als "Vision der Zukunft" hat Speth auf einer Karte skizziert, wie das Zusammenspiel zwischen ÖPNV, Carsharing, E-Bike- und E-Fahrzeuge-Infrastruktur für Veitshöchheim zukünftig aussehen könnte, beispielsweise auch als Fahrziel der Buslinie 13 aus dem Dürrbachtal und der Bahnhof Veitshöchheim als Haltepunkt der "S-Bahn Mainfranken".