
Zu einem auffälligen Polizeieinsatz kam es am Dienstagnachmittag in der Zellerau: "Hier war ein großes Polizeiaufgebot", schilderten Augenzeugen der Redaktion. Demnach sei die städtische Obdachlosenunterkunft in der Sedanstraße im Stadtteil Zellerau umstellt gewesen. Die Nachfrage bei der Pressestelle des unterfränkischen Polizeipräsidiums bestätigte den Einsatz.
"Vier Polizeistreifen waren vor Ort", sagte Polizeisprecher Enrico Ball. Um 16.39 Uhr habe der Sicherheitsdienst der städtischen Einrichtung die Polizei informiert, weil er mitbekommen habe, dass ein Bewohner im Besitz von Waffen sei.
Die Einsatzkräfte hätten daraufhin das Zimmer des Mannes durchsucht und hätten ein "Einhandmesser" gefunden. Das Führen dieses mit einer Hand zu öffnenden Klappmessers ist laut Ball verboten. "Deshalb wird gegen den Besitzer wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetzes ermittelt."
Butterfly-Messer zum Verkauf angeboten
Zu einer bedrohlichen Situation ist es in der Obdachlosenunterkunft aber nicht gekommen. Wie Ball erklärt, habe der Bewohner einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes Butterfly-Messer zum Verkauf angeboten. "Daraufhin hat der Mitarbeiter die Polizei informiert."
In der Obdachlosenunterkunft in der Sedanstraße hatte der Täter gelebt, der am 25. Juni drei Frauen getötet und mehrere Menschen verletzt hat. Nach der Tat war bekannt geworden, dass der psychisch kranke Mann in der Obdachlosenunterkunft im Januar Menschen mit einem Messer bedroht hatte.