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BÖTTIGHEIM
Durch Fauna und Flora
Elisabeth Streitenberger
Elfriede Streitenberger
 |  aktualisiert: 07.11.2019 22:44 Uhr

Durch die orchideenreichen Trockenhänge bei Böttigheim hat kürzlich Natur- und Landschaftsführer und Altbürgermeister Achim Rieck 22 Teilnehmer geführt. Botanisch hatte die rund fünf Kilometer lange Wanderung durch die Gebiete der Trocken- und Halbtrockenrasen mit ihren seltenen, geschützten Pflanzen und einem herrlichen Blick ins Taubertal Einiges zu bieten.

Das Naturschutzgebiet „Trockenhänge Böttigheim“ umfasst sechs Teilgebiete mit Trockenrasen, Magerrasen, Felsband und Steppenheidewald auf einer Fläche von 151 Hektar. Es zeichnet sich durch viele verschiedene Arten von Lebensräumen und -strukturen aus. Gründe sind laut Rieck das trockenwarme Klima, die wasserdurchlässigen Schichten des unteren Muschelkalkes und die zum Teil extremen Standortbedingungen.

Start und Ziel der Führung war der Berghof. Von hier aus tauchte die Gruppe in die Fauna und Flora vom Kreuzberg zum Elsberg ein. Rieck machte die Teilnehmer nicht nur auf die zum Teil unscheinbaren Pflanzen aufmerksam. Er erklärte auch die Namensgebung und Verwendung in der Naturmedizin bis hin zu Besonderheiten bei der Fortpflanzung.

Viele floristische Besonderheiten im Naturschutzgebiet sind ursprünglich aus dem Südwesten über die burgundische Pforte nach Unterfranken gewandert: Das Graue und Apenninen-Sonnenröschen, der Blaugrüne Faserschirm, viele Orchideenarten und der Raue Alant gehören zum Artenreichtum der „Perle Unterfrankens“, wie Altbürgermeister Rieck dieses Fleckchen Erde nennt.

Neben mehreren Ragwurz-Arten blühen dort unter anderen auch Bocksriemenzunge, Ohnsporn, Pyramidenorchis, Helm-Knabenkraut und Diptam. Als „großen Betrüger und Blender“ bezeichnete Rieck den Ragwurz mit einem Augenzwinkern. Von den fünf Ragwurz-Arten, die in Mitteleuropa vorkommen, sind in Böttigheim vier angesiedelt: Fliegen-Ragwurz, Bastard aus Hummel- und Spinnen-Ragwurz, Hummel-Ragwurz und der gewöhnliche Spinnenragwurz. Zur Bestäubung locken die Blüten mit Duftstoffen und insektenähnlichem Aussehen männliche Insekten an, die beim Versuch der Kopulation mit den Blüten Pollen übertragen.

Der Natur- und Landschaftsführer Mainfranken bietet öffentliche und private Führungen an. Informationen gibt es über die Gemeindeverwaltung Neubrunn unter Tel. (0 93 07) 98 89-0 oder im Internet: www.naturerlebnis- mainfranken.de

Natur pur: Natur- und Landschaftsführer Achim Rieck führte durch die Trockenhänge bei Böttigheim.
Foto: Elfriede Streitenberger | Natur pur: Natur- und Landschaftsführer Achim Rieck führte durch die Trockenhänge bei Böttigheim.
 
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