In der Dr.-Karl-Kroiß-Schule legt man Wert auf Fairplay – nicht nur wenn‘s um den sportlichen Umgang miteinander geht, sondern auch was die Gerechtigkeit weltweit betrifft. Die Begeisterung unter den Schülerinnen und Schülern war daher groß, als Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel am Donnerstag (27. Juli) mit einer gewaltigen Einkaufstasche voller Fußbälle ankam. Natürlich waren die Lederteile alle fair produziert und fair gehandelt.
Tatsächlich hatten viele der Nachwuchs-Kickerinnen und Kicker schon einmal von Fairtrade gehört. Wie ihnen Dotzel erklärte, kämen rund siebzig Prozent der handgenähten Sportbälle aus Pakistan. Dort seien die Arbeitsbedingungen meist sehr schlecht, sagte er. Im Gegensatz dazu stammten die Bälle, die er im Gepäck habe, von der anerkannten Firma Cawila, die bereits seit etlichen Jahren das Fairtrade-Siegel auf ihren Fußbällen führen darf. Das bedeute, dass deren Näherinnen und Näher mindestens den gesetzlichen Mindestlohn für ihre Arbeit erhalten. Außerdem sei Cawila bestrebt, die Löhne und Arbeitsbedingungen ihrer Arbeiterinnen und Arbeiter ständig zu verbessern. Zehn Prozent des Einkaufspreises überweist Cawila als Fair Trade-Prämie auf das Konto des jeweiligen Nähzentrums, wo die gewählte Arbeitnehmervertretung und das Management über die Verwendung der Prämie entscheiden.
Der Bezirk Unterfranken, der Träger der Dr.-Karl-Kroiß-Schule, ist seit Ende 2020 Deutschlands erste "Fairtrade-Region". Fairtrade verhelfe den benachteiligten Produzenten im globalen Süden zu einem besseren Marktzugang, sagte Dotzel. Das sei ein wirkungsvolles Instrument zur Armutsbekämpfung, denn Dank garantierter Mindestpreise könnten die Produzentinnen und Produzenten im globalen Süden aus eigener Kraft ein menschenwürdiges Leben führen. Auf diesem Weg würden Armutswanderungen ebenso verhindert wie die Ausbeutung von Bodenschätzen oder Kriege, die um die natürlichen Ressourcen geführt werden.
Von: Dr. Markus Mauritz (Pressereferat, Bezirk Unterfranken)