Auch in den großen wichtigen Ausschüssen bekommt die CSU einen Sitz mehr, die ÖDP mit Claudia Joßberger, bisher in einer Ausschussgemeinschaft mit der UBW, verliert diesen Platz. Außerdem gewinnen die Christsozialen natürlich ein starkes Zugpferd für die Kommunalwahlen 2006: Der Ex-UBW-Mann vereinte 2002 immerhin 24 000 Wähler auf sich.
Dürrnagel hat es sich nicht leicht gemacht. "Ich habe mit dem UBW-Vorstand gesprochen und meine Gründe erklärt". Seit dem Übertritt von Gerhard Franke zur Würzburger Liste, war Dürrnagel Einzelkämpfer. "Der Arbeitsaufwand war enorm, der Einfluss gering", resümierte er. Nur wenige Ausschusssitze, keine Infos aus dem Ältestenrat, in dem die Fraktionsvorsitzenden wichtige Projekte vorbesprechen und vieles mehr. "Ich konnte immer weniger für die UBW-Mitglieder und Wähler tun". Auch der restliche, dezimierte UBW-Vorstand - zwei Führungsleute waren zur WL abgewandert - wollten ihre Politik wieder auf eine breitere Basis stellen und sagten Dürrnagel ihre weitere Unterstützung zu. So weit, da sind sich Dürrnagel und seine neue Chefin Weschta einig, ist die jeweilige Politik auch nicht auseinander.
Wer ist denn nun auf wen zugegangen? Insider munkeln, der rührige CSU-Mann Charly Adam hätte die Finger im Spiel. Offiziell jedoch heißt es, die CSU habe von den Übertrittsgedanken aus der Zeitung erfahren und Dürrnagel angesprochen. Gibt es Bedingungen? Dürrnagel: "Ich habe keine Forderungen gestellt". Weschta: "Wir haben nichts versprochen". Auch künftig wird sich der 57-Jährige im Stadtrat um Bauten Denkmäler und die Kultur kümmern, jetzt eben für die CSU.