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Eisenheim
„Dschungelpfad“ soll aus den Wanderkarten genommen werden
Bürgermeister Andreas Hoßmann mit dem neuen Schild 'Begehen auf eigene Gefahr'. Dahinter beginnt der 'Dschungelpfad'.
Foto: Rainer Weis | Bürgermeister Andreas Hoßmann mit dem neuen Schild "Begehen auf eigene Gefahr". Dahinter beginnt der "Dschungelpfad".
Rainer Weis
 |  aktualisiert: 21.09.2019 02:11 Uhr

In der Gemeinderatssitzung im Juni hatte der Rat der Marktgemeinde darüber beraten, dass man am Ein- und Ausgang des "Dschungelpfads", des 1,1 Kilometer langen Fußwegs entlang des Mainhangs zwischen Kaltenhausen und Astheim ähnlich wie die Stadt Volkach festgelegt hat, ein Schild mit der Aufschrift "Privatgrund – kein Durchgang" anbringen wolle. Außerdem soll der "Dschungelpfad" aus den Wanderkarten heraus genommen werden.

Der Gemeinderat wollte aber keine solch harte Anordnung treffen und beschloss, dass lediglich ein Schild mit der Aufschrift "Begehen auf eigene Gefahr" ausreichend sei.

Mehrere schwere Unfälle

Zu dieser Beschlusslage seitens der Stadt Volkach und Eisenheim kam es, da es in den vergangenen Jahren auf dieser Strecke mehrere schwere Unfälle gegeben hat. Zuletzt am im Mai. Eine Familie war am Sonntagnachmittag mit einer älteren Frau auf dem Dschungelpfad zwischen Astheim und Kaltenhausen unterwegs. Davor hatte ein lang anhaltender Regen Teile den Dschungelpfad sehr schwer begehbar gemacht. Anstatt dass die Familie bei diesen erhöhten Beschwernissen umkehrt wäre, hat sie ihren Weg fortgesetzt, sodass die ältere Frau stürzte und in einem aufwendigen Rettungseinsatz von der Feuerwehren aus Volkach und Fahr, dem THW Kitzingen sowie der Wasserwacht Volkach, zwei Rettungswagen sowie einem Rettungshubschrauber aus Ochsenfurt gerettet werden musste. Bei diesem Einsatz waren rund 60 Einsatzkräfte beteiligt.

Der Reisefachmann Frank von König beschreibt in seiner Internetplattform zum Fränkischen Weinland den "Dschungelpfad" als einen beliebten Rundwanderweg, den er als "absolut empfehlenswerte Rundwanderung. Viel Natur, viel Aussicht, viel Info über den Quittenanbau bei Astheim" beschreibt. In seiner Anleitung steht: Zum Weg "Kurz vor dem "Mainhang an der Vogelsburg" kommt man wieder auf den Weg 14 und folgt dem Trampelpfad, dem sogenannten "Dschungelpfad" in den Wald. Auf diesem Weg besteht stellenweise, besonders bei Nässe, Rutschgefahr. Auch sind gelegentlich querliegende Bäume zu überwinden".

Selbstverantwortung ist gefragt

Gemeinderat Claus Hochrein sprach sich in der letzten Sitzung im Nachhinein gegen die Aufstellung des Schildes "Begehen auf eigener Gefahr" und der Herausnahme des "Dschungelpfad" aus den Wanderkarten aus. Denn, so seine Argumentation, er habe sich die Örtlichkeit nochmals angesehen und da stehen mehrere Schilder, die deutlich auf die Gefahrenlage hinweisen. Unter anderem steht da ein altes verwittertes Schild mit der Aufschrift oben "Astheim-Vorsicht!" und unten "schwierig, bei Nässe!" und da müsse man doch mal hinterfragen, was die Wanderer von einem klitschnassem Weg und von dieser Strecke erwarten. Er würde dem heute nicht mehr zustimmen, denn eine gewisse Selbstverantwortung müsse man schon erwarten dürfen. Denn wenn man ins Gebirge geht, weiß man auch, was auf einen zukommt und zieht keine Turnschuhe an.

Bürgermeister Andreas Hoßmann und fast alle Gemeinderäte schlossen sich dieser Meinung an.    

Das Hinweistafeln am Eingang zum 'Dschungelpfad'. Deutlich zu lesen '! Schwierig bei Nässe !'
Foto: Rainer Weis | Das Hinweistafeln am Eingang zum "Dschungelpfad". Deutlich zu lesen "! Schwierig bei Nässe !"
 
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