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WÜRZBURG
Dreiviertel Million für sportliche Talente
Unterstützt von der Würzburger Sporthilfe: Florian Büttner (links) erhielt 2000 Euro für die Anschaffung seines Rugby-Rollstuhls – sehr zur Freude von Antragstellerin Annette Wolz und Sportamtsleiter Jens Röder. Rechts: Sporthilfe-Vorsitzender Rudi May.
Foto: Patrick Wötzel | Unterstützt von der Würzburger Sporthilfe: Florian Büttner (links) erhielt 2000 Euro für die Anschaffung seines Rugby-Rollstuhls – sehr zur Freude von Antragstellerin Annette Wolz und Sportamtsleiter Jens Röder.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 11.01.2016 15:00 Uhr

Wenn Rudi May an diesem Samstag im Congress Centrum zum 25. Mal den Würzburger Sport- und Medienball eröffnet, kann er eine stolze Zahl verkünden: Er hat es geschafft, durch den Ende der 1980er Jahre ins Leben gerufenen Ball über 750 000 Euro für die Würzburger Sporthilfe einzunehmen. Zahlreiche Sportler und Vereine aus der Stadt sind dem umtriebigen Unternehmer dankbar dafür.

Über 260 Sportvereine und rund 1100 Sportlerinnen und Sportler sind vor allem zu Beginn ihrer Karriere von der Würzburger Sporthilfe großzügig unterstützt worden. Einer von ihnen ist der 24-jährige Florian Büttner, der seit einem Unfall vor knapp drei Jahren im Rollstuhl sitzt. Der ehemalige Hammerwerfer der Turngemeinde 1848 Würzburg hat in seinem Verein eine Mannschaft im Rollstuhl-Rugby aufgestellt. Das Sportgerät für die ungewöhnliche Sportart, die vor allem in Australien sehr populär ist, kostet fast 10 000 Euro.

Rudi May und die Würzburger Sporthilfe haben auf einen Antrag von Annette Wolz, die sich im Inklusionssport engagiert, zur Unterstützung 2000 Euro zur Verfügung gestellt. „Wir sind stolz und freuen uns darüber, auch in so einem speziellen Fall helfen zu können. Am Samstag beim Sport- und Medienball arbeiten wir weiter daran, dass der Überschuss größer wird“, sagte Rudi May, der am Mittwoch persönlich zur symbolischen Scheckübergabe in die Feggrube kam. Rechnet man den Erlös aus dem 25. Ball mit seinen gut 600 Gästen schon dazu, liegt der Gesamterlös für die Sporthilfe inzwischen bei über 750 000 Euro.

„Das alles macht Rudi May unentgeltlich, auf unspektakuläre Weise und ohne viele Worte darüber zu verlieren“, betont der frühere Oberbürgermeister Georg Rosenthal, seit langen Jahren Vorsitzender des Würzburger FV: „Es ist einfach großartig, was Rudi May für den Sport und auch für das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt geleistet hat. Das ist seine Lebensleistung, dafür muss man jetzt einfach mal Danke sagen“, so Rosenthal.

Begonnen hat alles, als Unternehmer May zum ersten Mal beim Vergabeausschuss der Sporthilfe zu Gast war, der 2400 Mark an Würzburger Sportler verteilen sollte. „Das waren sechs honorige Herren, die dem Einen zwanzig Mark, dem Anderen zehn Mark geben wollten“ erinnert sich May, der daraufhin den Sport- und Medienball nach dem Vorbild des „Ball des Sports“ aus der Taufe hob. Zu den unterstützten Sportlern über die Jahrzehnte gehören so bekannte Namen wie die Ruderer Dieter Sator (WM-Teilnehmer mit dem Deutschland-Achter 1994) und Roland Händle (Olympia-Teilnehmer 2000 in Sydney).

Die zweifache Junioren-Europameisterin im Judo, Hannah Ertel (Olympia-Teilnehmerin Atlanta 1996), steht ebenso auf der langen Liste der unterstützten Athleten wie Würzburgs Vorzeige-Sportler Nummer eins. „Es ist einfach toll, was Rudi May für den Würzburger Sport geleistet hat und immer noch leistet“, sagt der zwölffache Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz: „Es hat mir immer Spaß gemacht, mit Rudi zusammenzuarbeiten. Vor allem in jungen Jahren war die Unterstützung der Sporthilfe für meine Karriere sehr wichtig“, sagt der zweifache Olympiamedaillengewinner, der seine Karriere im kommenden Jahr mit einer olympischen Goldmedaille krönen möchte.

Lurz ist einer von vielen Sportlern, die beim Stichwort „Rudi May“ nicht lange überlegen müssen. „Gerade Sportler wie ich, die eine nicht-olympische Disziplin betreiben, sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen“, betont der zweifache Europameister und Vizeweltmeister im 24-Stunden-Lauf, Florian Reus von der Laufgemeinschaft Würzburg. Der finanzielle Aufwand für den Sport lässt sich meistens gerade noch bewältigen, so der 31-jährige Ultraläufer. „Für den Lebensunterhalt bleibt da aber nicht wirklich etwas übrig. Neben Studium und Training fehlt oft die Zeit für einen Nebenjob. Deshalb bin ich der Würzburger Sporthilfe für ihre jahrelange Unterstützung um so dankbarer“, sagt Reus.

Christoph Hoffmann, unter anderem Vorsitzender des Verbands der Würzburger Sportvereine und der Laufgemeinschaft, kann viele Sportler und Mannschaften nennen, die in der Öffentlichkeit wenig bis gar nicht wahrgenommen werden und trotzdem von der Sporthilfe profitiert haben. Eine ganz besondere Erinnerung verbindet Hoffmann mit den olympischen Spielen 2012: Damals begleitete er acht sehgeschädigte Jugendliche, die von der Würzburger Sporthilfe unterstützt werden, zu einem Rahmenwettbewerb nach London. Beim Inklusionsrennen der Geher „One Mile Race-Walking“ belegten drei der Würzburger Platz eins in ihrer jeweiligen Altersklasse.

Unterstützt von der Würzburger Sporthilfe: 24-Stunden-Europameister Florian Reus.
Foto: cHRISTOPH hoFFMANN | Unterstützt von der Würzburger Sporthilfe: 24-Stunden-Europameister Florian Reus.
 
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