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GIEBELSTADT
Dreifachhalle in dreifacher Ausfertigung
An die bestehende Schulturnhalle in Giebelstadt soll sich die geplante Dreifach-Sporthalle anschließen. Zu diesem Ergebnis kommen drei Planungsbüros, die an einem Architekten-Workshop teilgenommen haben.
Foto: GERHARD MEISSNER | An die bestehende Schulturnhalle in Giebelstadt soll sich die geplante Dreifach-Sporthalle anschließen. Zu diesem Ergebnis kommen drei Planungsbüros, die an einem Architekten-Workshop teilgenommen haben.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 10.05.2017 03:47 Uhr

Die geplante Dreifach-Sporthalle an der Giebelstadter Grundschule wird wohl in nächster Nähe zur bestehenden Schulturnhalle gebaut werden. Das zumindest ist der einvernehmliche Schluss, zu dem drei Planungsbüros in einem Architekten-Workshop gekommen sind. In den Details jedoch weichen die Vorschläge der drei Büros erheblich voneinander ab.

Die Gemeinde hatte zu dem Workshop eingeladen, um verschiedene Idee und Möglichkeiten auszuloten, bevor konkret über den Bau der Halle entschieden wird. Dabei ging es auch um das gesamte Schulumfeld einschließlich der Schulstraße, die zunehmend Verkehrsprobleme bereitet.

Die Städtebauförderung unterstützt solche Workshops, so der zuständige Abteilungsleiter an der Regierung von Unterfranken, Manfred Grüner, weil die Planer ihrer Kreativität freien Lauf lassen können und zugleich die Bürger den Prozess verfolgen und ihre Vorschläge einbringen können.

Im Umfeld der Giebelstadter Grundschule geht es gleich um eine Fülle von Wünschen, die es dabei unter einen Hut zu bringen gilt. Zum einen geht es um den genauen Standort einer geplanten Dreifeld-Sporthalle, die die alte Schulturnhalle ersetzen soll.

Parkprobleme lösen

Zum anderen will man die Verkehrs- und Parkprobleme in der Schulstraße lösen. Und zu guter Letzt soll im Umfeld von Schule, Kindergarten und Kirche eine soziales Ortszentrum entstehen, das den Ortskern mit dem neuen Wohngebiet am nördlichen Ortsrand verbindet und für Menschen jeden Alters eine hohe Aufenthalts- und Freizeitqualität bietet.

Eine Menge Anforderungen also, die auch Teil des städtebaulichen Entwicklungskonzepts sind und die die scheinbar einfache Planung einer neuen Sporthalle überlagern. Ein harte Nuss, meint auch Architekturprofessor Martin Schirmer, der den Workshop fachlich begleitete. Der Aufgabe stellten sich das Kitzinger Büro arc.grün, der Marktheidenfelder Planer Wolfgang Leimeister und das Büro von Marcus Viebahn aus Würzburg.

Letztlich kamen alles drei Büros zu dem Schluss, dass die Sporthalle am besten hinter der bestehenden aufgehoben ist. Dort kann das 40 mal 46 Meter große und bis zu zwölf Meter hohe Gebäude ein wenig ins Gelände eingetieft werden, um ihm die optische Wucht zu nehmen.

Nördlich davon, auf dem ehemaligen Fußballplatz, könnten die schulischen Außensportflächen entstehen und auch ein Bolzplatz.

Auf einem Grundstück zur Bundesstraße hin, das die Gemeinde erworben hat, wäre Platz für einen großzügigen Parkplatz für 100 Fahrzeuge, der dazu beiträgt, die Parksituation in der Schulstraße zu entzerren. Der alte Baumbestand an der Schulstraße und die Streuobstbestände in der Verbindung zur Friedensstraße sollen soweit wie möglich erhalten bleiben.

In diesen Punkten ähneln sich die Vorschläge der drei teilnehmenden Büros weitgehend. Erst in den Details werden die Unterschiede deutlich. So schlägt Ralph Schäffner vom Büro arc.grün vor, die Schulstraße vor der Grundschule zu einem Platz aufzuweiten, der sogar eine Wendemöglichkeit für den Schulbus bietet, aber keine Parkplätze mehr.

Grüninseln

Wolfgang Leimester plädiert für einen Parkplatz, der in die bestehende Obstwiese integriert und durch weitere Grüninseln aufgelockert ist. Die Anmutung eines typischen Streuobstbestandes am Ortsrang soll dadurch erhalten bleiben.

Ganz anders der Vorschlag von Marcus Viebahn: Er schlägt vor, den Individualverkehr vollständig aus der Schulstraße zu verbannen und eine Fußgängerzone einzurichten, die nur noch von Schulbussen und Anwohnern mit Sondererlaubnis benutzt werden kann. Die Zufahrt zum Kindergarten und zur Schule, etwa für Eltern, soll stattdessen über den neuen Parkplatz erfolgen.

Vollauf zufrieden mit den Ergebnissen zeigte sich nach der Abschlusspräsentation Giebelstadts Bürgermeister Helmut Krämer. Der Workshop habe wertvolle Entscheidungshilfen gebracht. „Wir reden zwar schon lange darüber, aber der zündende Gedanke war nie da“, so Krämer.

In naher Zukunft wird sich nun der Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen müssen. Schließlich soll noch in diesem Jahr der Planungsauftrag für die neue Sporthalle vergeben werden. 2018 will man mit dem Bau beginnen.

 
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