Drei eigens konstruierte Hochbeete für den Innenhof haben die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums Bergtheim geschenkt bekommen. Mit Freude und Dankbarkeit nahmen Einrichtungsleiterin Nahrin Duman und Betreuungsassistentin Tharanga Baumeister das "geniale Geschenk" entgegen.
Um die Hochbeete hatte sich der Freundeskreis des Seniorenzentrums gekümmert. Die Pflanztröge aus Holz haben Rollen. Dadurch ist ihr Standort variabel. Sie können sogar in den Aufenthaltsraum gefahren werden. Freundeskreisvorsitzender Edgar Bauer hatte vor ein paar Monaten den Tipp bekommen, dass die Heimbewohner gern ein paar Hochbeete hätten.
Einige der betagten Frauen und Männer stammen aus der Landwirtschaft oder hatten einen eigenen Garten. "Sie vermissten die Beschäftigung mit Erde, das Säen und Ernten sowie das Wachsen und Gedeihen von Blumen und Obst im Jahreskreislauf", erläuterte Tharanga Baumeister. Deshalb hat Edgar Bauer im Internet recherchiert, Mitglieder des Freundeskreises angesprochen und zudem Sponsoren gesucht.
Individuell bearbeitet
Herausgekommen ist etwas Einmaliges. Die Pflanztröge mit ihren Ausmaßen von 200 auf 80 Zentimeter wurden zwar gekauft, aber individuell bearbeitet. Helmut Jäth, Nico Besler und vor allem Klaus Besler fertigten stabilisierende Schienen und stellten die Behältnisse auf Rollen. Die drei Beete sollten nicht nur transportabel, sondern auch in der Höhe so beschaffen sein, dass Rollstuhlfahrer möglichst nah und mit Beinfreiheit am Hochbeet arbeiten können.
Vom Erdenmarkt-Kompostwerk Würzburg hat Freundeskreisvorsitzender Bauer zwei Kubikmeter speziell für Hochbeete geeignete Bio-Gartenerde geschenkt bekommen. Die Materialkosten für die Tröge, die Eisenteile und Rollen, die Folie und Pflanzen konnten dank einer Spende der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim getätigt werden. 3000 Euro aus dem Reinertrag des Gewinnsparens hat die Bank für die Hochbeete zur Verfügung gestellt.
"In der aktuellen Corona-Zeit haben wir bislang neben mehreren Vereinen vor allem Kindergärten und Schulen unterstützt. Mit dieser Spende können wir nun auch den Seniorinnen und Senioren in unserem Geschäftsbereich etwas Gutes tun", freute sich Vorstand Franz-Josef Hartlieb. Dass der VR Gewinnsparverein Bayern just zum Mai dieses Jahres ein Hochbeet-Projekt ins Leben gerufen hat, sei ein glücklicher Umstand, wies Vorstand Thomas Endres auf die Aktion "Hochbeete für Bayern" hin. In diesem und im nächsten Jahr sollen in Bayern dank des Gewinnsparens insgesamt 2500 Hochbeete in Schulen und Kindergärten dazukommen.
Blumen und Kräuter
Der erste Pflanztag im Seniorenzentrum habe richtig Spaß gemacht. "Strahlende Gesichter hat es dabei gegeben", wusste Betreuungsassistentin Baumeister. Sie hat auf Wunsch der eifrigen Gärtnerinnen und Gärtner die Pflanzen besorgt. Ein Beet ist mit Sommerblumen und eines mit Erdbeeren und Petersilie gepflanzt worden. Das dritte Beet wurde mit Tomaten, Basilikum und Radieschen bestückt.
Einrichtungsleiterin Nahrin Duman bedankte sich beim Freundeskreis und allen Unterstützern für die "große Spende und die reibungslose Zusammenarbeit". Die Gartenarbeit sei für die Bewohnerinnen und Bewohner eine Bereicherung, und die vielfältigen Pflanzen wären ein Hingucker. Alle würden sich schon auf die erste Ernte freuen.
Der Freundeskreis hat immer Ideen. Zum Muttertag organisierte Vorsitzender Edgar Bauer ein coronagerechtes kleines Standkonzert im Innenhof. Als nächste Aktion ist eine einladende Gestaltung des Eingangsbereichs mit Sonnenschirmen und einer Sitzbank vorgesehen.