Die Corona-Sorgen werden auch in Giebelstadt ernst genommen, aber Covid und Corona hatten Marco I. und Susi I. im vergangenen Jahr entmachtet und allzu schlecht regiert, weshalb entgegen der Tradition zum Rathaussturm die neuen Prinzenpaare inthronisiert wurden. Traditionell geschieht dies sonst am 5. Januar.
So regiert jetzt das Dachdorfer Land, denn die Tollitäten sind gebürtig aus Ingolstadt und Eßfeld: Moritz I. (Mall) und Katja I. (Deppisch), die auch im bürgerlichen Leben ein Paar sind und mit ihrer Kinderprinzessin Lara I. gar eine neue Dachdorfer Dynastie begründen. Kinderprinz Mika I. dagegen kommt aus einer bestehenden Dynastie. Laut Sitzungspräsidentin Sandra Hermentin war er bis eben noch der einzige ohne Titel: "Er ist ein Lanig!"
Ausgestattet wurden sie mit Überlebenspaket und der Anweisung niemals, unter keinen Umständen den Narrenstab aus der Hand zu geben. Der Dachdorfer Fasching ist damit in das Jubiläumsjahr 6 x 11 gestartet, auch wenn die Tollitäten wegen des Regens nicht wie geplant auf dem Motorrad angebraust kamen, die Narrenkappen mit Schutzhüllen, ohne Federn auskommen mussten und genau zur Inthronisation die Alarmsirene und das Ausrücken der Feuerwehr einen eigenen Akzent im Rathaushof setzten.
Die Geyer stürmten das Rathaus
Als Verbündete für den Rathaussturm hatten sich die Dachdorfer nämlich doch nicht die Feuerwehr, sondern die wiederum die kampferprobten Geyer gewonnen sowie die Krackenblitze aus Goßmannsdorf, den Ochsenfurter Carnevalsclub und den Faschings Club Thüngersheim. Natürlich war das Gerangel nur kurz, mit denen den humorlosen Sitzungen ein Ende bereitet werden sollte. "Die ham nur Wasser, wir ham die Geyer", hatte Hermentin die Verteidiger mit ihren Wasserpistolen niedergemacht.
Zudem waren nur die stellvertretenden Bürgermeister und eine Gemeinderätin dazu bestellt, das Rathaus zu halten - noch dazu die Verräterin Carmen Hiller, die den Karnevalsschal noch um den Hals trug. Zweiter Bürgermeister Hermann Eidel endete mit der Halsgeige im Kerker. Nächster Besuchstag: Aschermittwoch. "Die Spargelernte fällt aus!" lautete das Urteil für dritten Bürgermeister Georg Kuhn. Arg klein war allerdings die erbeutet Schatulle, was die Narren nicht störte, wähnten sie doch Platin-Kreditkarten darin. Die kommen gerade recht für die Tontechnik, die etwas schwächelte.
Wie es weitergeht mit der Jubiläumssession hält Gesellschaftspräsident Christian Barreca aufgrund der Coronainfektionen gerade für sehr ungewiss. Als nächstes stünde der Ordenskommers im Januar an. In Dachdorf fragen die Karnevalisten übrigens: "Wie isses?" Und das närrische Volk antwortet: "So isses!"