Letztmals nahm Thüngersheims Bürgermeister Markus Höfling (Bürgerbewegung, BüBew) beim Neujahrsempfang der Gemeinde die übliche Neujahrsbreze, überreicht durch Divino-Vorstandsmitglied Michael Gutbrod, in Empfang. "Keine leichten Kost" gebe es zum Neujahrsempfang, sagte Höfling gegenüber den Besuchern in der Raiffeisen-Sporthalle. Dass der noch amtierende Rathaus-Chef seinen nachdenklichen und mahnenden Worten freien Lauf ließ, hatte seine besondere Bewandtnis: Bei der Kommunalwahl im März tritt Höfling nach einem Dutzend Dienstjahren auf eigenen Wunsch nicht wieder an für das höchste Amt im Ort.
Höfling mahnte an, der zivilisierten Umgang miteinander drohe zu entgleiten in Verbindung mit einer Verrohung der Sprache. Gleichzeitig kritisierte Höfling auch, dass "mit Worten nicht nur etwas getan, sondern auch etwas angetan werden kann." So schien es, dass der noch amtierende Bürgermeister mit seiner besonnenen, trefflichen Wortwahl einen Einblick gewährte in sein tiefstes Seelenleben.
Die Entwicklung des Ortes betreffend sei das Feld für die kommenden Jahre so gut bestellt, dass den notwendigen Vorhaben nichts mehr im Wege stehe. Damit richtete Höfling den Blick unter anderen auf die Umnutzung des VR-Bank-Areals, den zweiten Abschnitt der Altortsanierung und die Entwicklung von Bauland. Gleichwohl verwies Höfling auch auf ein massives Personalproblem der Feuerwehr zur Sicherheit der Bevölkerung bei der Tagesalarmierung.
Nadelbäume gefährdet
Ein weiterer Aspekt von Höflings Appell galt der Gefährdung der Nadelbäume durch Prachtkäfer-Befall und des Orchideenstandorts besonders seltener Arten im Gemeindegebiet in Folge der Auswirkungen klimatischer Veränderungen. "Nach Experten-Ratschlägen werde das wertstiftende Totholz jedoch in den betreffenden Bereichen belassen", kündigte Höfling an. Insgesamt registrierte der Bürgermeister "einen viel zu leichtfertigen Umgang mit dem Blauen Planeten."
Am Ende seiner Ansprache legte Höfling den Besuchern eine afrikanische Weisheit nahe: "Alleine können wir die Welt nicht retten. Aber wenn viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern."
Bürgermedaillen übergeben
Allen ausgezeichneten Personen voran beispielhaft wurden Gerd Gößwein, Barbara Schreck und Gudrun Geißler für besonderes herausragendes Engagement mit der Bürgermedaille in Bronze der Gemeinde Thüngersheim ausgezeichnet. Gößwein fungierte in der Jagdgenossenschaft von 1980 bis 1996 als Rechnungsprüfer, anschließend als stellvertretender Jagdvorsteher und gehörte dem Vorstand 23 Jahre an. Barbara Schreck gehört dem Vorstand des Weinbauvereins seit 2003 an, davon elf Jahre als Schriftführerin und seit 2014 als Vorsitzende an der Spitze. Gudrun Geißler ist seit 42 Jahren aktiv im Katholischen Frauenbund Zweigverein Thüngersheim und gehört seit 1997 ununterbrochen dem Vorstand an.
Ein Novum beim Neujahrsempfang der Gemeinde Thüngersheim war die Verleihung staatlicher Auszeichnungen. Über das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber durften sich die Kommandanten der Feuerwehr, Sandro Saccavino und Torsten Riedmann, freuen. Nach den Worten von Landrat Eberhard Nuß und Kreisbrandrat Michael Reitzenstein werden diese nicht verliehen aufgrund von Lebensalter oder einer gewissen Anzahl an Jahren der Vereinszugehörigkeit, sondern ausschließlich in Anerkennung besonderer Verdienste.
Weitere Auszeichnungen beim Neujahrsempfang:
TSV-Leichtathletik-Abteilung: Rene Amtmann, Carina Gößwein, Hubert Hemmerich, Johannes Mahr, Marcell Mahmoud, Charlotte Schmidt, Emilia Schrauth, Hermann Schreck, Katharina Wegner,
TSV-Tischtennis-Abteilung, Mannschaft: Patrick Bapistella, Roland Elstner, Thomas Klein, Christian Seufert, Wolfgang Weid und Trainer Dominik Schmidt.
TSV-Kegel-Abteilung, 1. Mannschaft: Pascal Adam, Peter Gerhard, Markus Held, Patrick Lehrmann, Christina Schwab, Dieter Weid und Manuel Wolf.
FV Thüngersheim: Herbert Roth.
Musikverein: Nala Sammeth und Alina Haase mit Musiklehrer Richard Danner (D1-Prüfung); Carolin Hoffmann-Jander mit Musiklehrer Kay Grabowski (D2-Prüfung).
WeinKulturGaden-Verein, Helferteam: Monika Bauer, Gerlinde Baumann-Schmücker, Sonja Brückner-Oßwald, Gudrun Geißler, Helmut Geißler, Ulrike Geiger-Kollroß, Annette Goltz, Norbert Hägslperger, Magdalena Höfling, Maria Lehmann, Karin Kissel, Rita Kolb, Egon Kraft, Bernd Müller, Eberhard Nickel, Tanja Remling, Elmar Röhm, Edgar Schäffer, Marco Schraud, Sigrid Hack, Waltraud Stabel, Karin Strohmeyer, Johannes Wohlfahrt und Bereichsleiterin Jutta Waßmann.
Gesangverein 1862: Michael Roth.
Weinbauverein: Heinrich Gutbrod.
Obst- und Gartenbauverein: Werner Boé.
Pflege gemeindlicher Objekte: Georg Leist seit über 30 Jahren.
Meisterträger Kaufmännischer Fachwirt: Bastian Hain.
Bayerischer Staatsehrenpreis: Kellermeister Reinhold Full (Weingut Geiger & Söhne,).
AWC-Award Divino Nordheim Thüngersheim: Vorstandsmitglied Michael Gutbrod.
Blutspender: Andrea Ank (50 Mal), Maria Wolf und Frank Gößwein (jeweils 75 Mal), Dietmar Hartmann und Gerd Gößwein (jeweils 100 Mal).
Jugendfeuerwehr, Wissenstest: Aaliyah Pfalz und Alexia Pfalz (jeweils Stufe 1), Sofia Arz (Stufe 2), Dennis Gebhard, Kim Koch und Elisa Schwab (jeweils Stufe 3), Jonas Gößwein, Jana Müller und Lars Müller (jeweils Stufe 4).
Feuerwehr-Grundausbildung: Ramon Ank, Alexander Happ und Bastian Horn
Rentner-AG, zehnjähriges Bestehen: Bernhard Bauer, Reinhard Bauermees, Edmund Baumann, Karl-Heinz Bopp, Dieter Brandl, Dietmar Brödner, Lothar Dausacker, Gerd Gerhard, Werner Gerhard, Bernhard Gutbrod, Norbert Gutbrod, Dietmar Hartmann, Georg Klüpfel, Walter Kuhn, Günther Kümmet, Josef Leist, Günter Oberst, Walter Oechsner, Edgar Öchsner, Rudolf Preisinger, Ernst Reißman, Reiner Röhm, Roland Schmitt, Rainer Schnackig, Werner Stoll, Günter Stumpf, Günter Treutlein, Michael Volpert, Jürgen Weid und Hartmut Wesse.