
Artur Seubert hat mit seinen Bildern die Geschichte von Greußenheim festgehalten. Über sechs Jahrzehnte in mehr als 40.000 Bildern dokumentiert. Seine Fotos sind Zeitzeugen, seine Sammlung ist für Greußenheim ein großer Schatz. Mit seinen Bildern hat er die Archive der Vereine gefüllt. Die Chronik der Gemeinde in Bildern weitergeschrieben und die Entwicklung festgehalten.
Seine erste eigene Kamera war eine Rollbox Optima Agfa (7x9 Zentimeter). "Das war, so Seubert, natürlich ein ganz anderes fotografieren wie mit seiner heutigen Nikon Spiegelreflex Kamera." "Da hatte man nur eine begrenzte Anzahl von Bildern", erzählt er. Oft vergingen Wochen, bevor der Film vollständig belichtet war und es sich lohne, ihn aus der Kamera zu nehmen. Ich wusste nicht, ob die Fotos gut belichtet waren, denn man konnte nicht im Sucher oder auf dem Display bereits das Resultat sehen. Mit seiner ersten Digitalen Kamera begann auch für den Hobbyfotografen die digitale Zeit, in der es möglich war, hunderte Bilder in kurzer Zeit erst auf den Sensor, später auf den Monitor zu bannen. Die Ausgabe eines Abzugs erfolgt heute nach einem Knopfdruck in Minutenschnelle auf dem Tintenstrahldrucker. Mit dem Einzug der Digitalen Kamera vergrößerte sich auch sein Büro. Computer, Drucker, Scanner zogen ein. Über viele Monate scannte er alle seine alten analogen Bilder oder Dias ein und beschriftete sie mit Namen und Jahreszahl. Kaum eine Vereinschronik, ohne Bilder aus dem großen Bilder-Schatz des 81-jährigen.

Wissbegierig hat er sich das Fotografieren und den Umgang mit den verschiedenen Computerprogrammen als Autodidakt selbst beigebracht oder Unterstützung bei Freunden gefunden. Er ist Sammler aus Leidenschaft und sammelt neben Bildern auch Cola Glasflaschen, Fotoapparate, Kakteen, Bierkrüge, Biergläser, Postkarten und alte Fotoaufnahmen und Zeitungsartikel von Greußenheim, Münzen, Briefmarken und er besitzt alle CD`s der Kastelruther Spatzen, die jemals aufgenommen wurden.

Er hat mit seinen Fotografien die Vergangenheit dokumentiert - Menschen, Gebäude und die Infrastruktur. Öffentliche Baustellen oder Straßenbaumaßnahmen vom Spatenstich bis zur Einweihung fotografisch begleitet. Kein Vereinsfest in den letzten 65 Jahren, dass er nicht in Bildern für die nächsten Generationen festgehalten hat. Vor seiner Kamera standen schon Politiker wie Franz Josef Strauß oder Helmut Kohl und viele Stars der Volksmusik. Seine Bilder erzählen Geschichten und dokumentieren die Entwicklung von Greußenheim. Haben lustige und traurige Momente festgehalten und lieferten wichtige Informationen bei der Renovierung der Pfarrkirche. Für die Ausgestaltung des Treppenhauses in der sanierten Geisberg Halle hat er die meisten Bilder geliefert, die den Besuchern die Entwicklung der Gemeinde und das aktive Vereinsleben im letzten Jahrhundert zeigen. Bei der Renovierung des Kirchturms nutzte er die Gelegenheit und fotografierte die Kirchturmkugel, denn mit großen Höhen hat Seubert, der bis zu seiner Pensionierung beim Überlandwerk beschäftigt war, kein Problem.

Seubert war und ist nicht nur als Fotograf im Dorf präsent, sondern auch bei vielen Vereinen aktiv. Seinen Spitznamen "Blitz" hat sich Artur Seubert durch seine Schnelligkeit erworben. Er lief die 100 Meter locker in 11,2 Sekunden. Als "der Blitz" war er in der Vereinsgeschichte des SVG in seiner 25-jährigen Fußballkarriere bei der ersten, zweiten oder in der Alt Herren Mannschaft von den Gegnern gefürchtet. Engagiert hat er sich in vielen Vereinen in seiner Heimatgemeinde. Im Radfahrverein, Obst- und Gartenbauverein und Kriegerverein war er viele Jahre in der Vorstandschaft. Als Kastelruther Spatzen Fan trägt sein Auto das Kennzeichen WÜ-N-1960 und steht für Norbert Rier. Er hat tiefe Fußspuren in Greußenheim hinterlassen und noch viele Projekte auf seiner Agenda.

Ich gehe davon aus, dass das letzte Wort im vorstehend genannten Satz nicht Minuten sondern Sekunden lauten muss.