Wieder im Freien, dieses Mal im Hof vor dem Feuerwehrhaus, trafen sich die Bürgerinnen und Bürger von Burgerroth zur Bürgerversammlung. Bürgermeister Roman Menth erläuterte den Anwesenden die Zahlen des aktuellen Haushaltes.
Nicht nur den Bürgermeister macht die Entwicklung der Einwohnerzahlen nachdenklich. In der Stadt wohnen demnach 1443 Einwohner, davon 984 in Aub selbst, 401 in Baldersheim und 58 in Burgerroth. In allen drei Ortsteilen gehen die Einwohnerzahlen zurück.
Jugendlichen stehen attraktive Räume zur Verfügung
Im vergangenen Jahr konnten nach den Worten des Bürgermeisters noch einige Projekte abgeschlossen werden, so auch das neue Jugendzentrum im Auber Haus der Wasserwacht. Damit stehen den Jugendlichen in Aub und Baldersheim jeweils attraktive Räume zur Verfügung. Dieses Projekt, wie auch die Baumaßnahmen in der Etzelstraße, wurde von der Städtebauförderung bezuschusst.
Die Straße von Burgerroth nach Bieberehren konnte ebenfalls renoviert werden. Zur Finanzierung konnte man noch ein Darlehen mit Minusverzinsung aufnehmen, so Menth. Unter heutigen Konditionen sei die Maßnahme nicht mehr machbar.
Wo neuer Wohnraum in Baldersheim entstehen kann
Im Fokus des laufenden Haushaltes stehen nach den Worten des Bürgermeisters Unterhaltsmaßnahmen an bestehenden städtischen Einrichtungen, an der Kanalisation und der Kläranlage, an Wegen und Straßen sowie an den schadhaften Brücken. Auf städtischen Gebäuden sollen Photovoltaikanlagen errichtet werden, beginnend an der Grundschule. Da ab 2026 ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung der Kinder bestehe, müsse die Grundschule erweitert werden. In Aub und Baldersheim stehe die Erneuerung der Schachtdeckel an und auch die Kanalisation müsse modernisiert werden.
Im Neubaugebiet Heerstraße II in Aub werden insgesamt 14 neue Bauplätze entstehen. Im Juni soll mit den Erschließungsmaßnahmen begonnen werden. Angesichts des benötigten Lärmschutzwalles entlang der Straße nach Oellingen werden die Bauplätze allerdings nicht billig zu verkaufen sein. Auch für den Ortsteil Baldersheim ist in diesem Jahr eine Standortanalyse vorgesehen, die ermitteln soll, wo hier künftig neuer Wohnraum entstehen könnte.
Kulturweg wird im Herbst eröffent
Die Einweihung des derzeit entstehenden Kulturweges betrifft auch Burgerroth. Der Weg wird alle drei Ortsteile verbinden, im Mittelpunkt steht die Reichelsburg nahe Baldersheim, doch werde auch die Geschichte der Teufelsschmiede zwischen Burgerroth und Baldersheim aufgenommen. Menth versprach in diesem Zusammenhang ganz neue Erkenntnisse. Eröffnet werden soll der Kulturweg am 17. September und 29. Oktober dieses Jahres.
Die Frage aus der Bürgerschaft nach den Ergebnissen der Kamerabefahrung in Burgerroth vom vergangenen Jahr konnte Menth nicht beantworten. Die sei noch nicht abgeschlossen, die Ingenieurbüros seien aktuell derart überlastet, dass man auf die Ergebnisse noch warten müsse. Der Weg zur Gollachfurt wurde im vergangenen Jahr bei Kabelarbeiten beschädigt. Optisch habe der Energieversorger den Weg wieder hergerichtet, stellte Menth fest. Die Landwirte aber widersprachen. Der Weg habe vorher eine wassergebundene Decke aufgewiesen, jetzt habe man Schotter einfach lose aufgebracht, der nicht dem vorherigen Zustand entspreche. Hier müsse noch nachgebessert werden.
Ein Wegebauverein für Burgerroth?
Menth schlug vor, auch in Burgerroth nach Baldersheimer Vorbild einen Wegebauverein zu gründen, der die Stadt bei Baumaßnahmen an Wirtschaftswegen unterstützen könne. In Baldersheim werde beispielsweise die Jagdpacht dafür verwendet. Die Burgerrother waren dem Vorschlag nicht abgeneigt und sagten zu, im Herbst eine Versammlung der Jagdgenossen und der Flurbereinigungs-Teilnehmergemeinschaft einzuberufen, um darüber zu sprechen.
Bei der Dorfbegrünung wurden unter tatkräftiger Mitarbeit der Anwohner und fachlichem Rat von Franziska Rappert einige Bäume gepflanzt. Die Umfassungsmauer der Pflanzinseln müssen noch gemauert werden. Manfred Neeser schlug vor, im Juni nach Vorarbeiten durch den städtischen Bauhof die Umfassungsmauern zu errichten, die Pflasterarbeiten aber erst nach der Erntezeit im Herbst oder Winter durchzuführen.
Zur Problematik mit Niederschlagswasser bei Starkregen wies Menth darauf hin, dass die Stadt hier wenig Möglichkeit zur Abhilfe habe. Nördlich des Ortes, von wo vor allem das Wasser komme, habe die Stadt keinen eigenen Grundbesitz, um dort Maßnahmen vorzunehmen. Warum am alten Berg umgestürzte Bäume einfach liegen bleiben, wollte ein Bürger wissen. Menth wies darauf hin, dass man hier in einem Programm sei, bei dem der Wald sich selbst überlassen werde. Auch die Frage nach einem neuen Standort des Maibaumes konnte der Bürgermeister nicht beantworten. Hier seien noch einige Fragen offen, zu denen man Lösungen überlegen müsse.