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Würzburg
Dokumente zur Geschichte der Schwulen- und Lesbenbewegung
Bild aus dem Film "Before Stonewall".
Foto: Salzgeber Medien | Bild aus dem Film "Before Stonewall".
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 12.05.2019 02:11 Uhr

Für die Emanzipationsbewegung der Schwulen und Lesben hat das Medium Film eine größere Rolle gespielt als für andere soziale Bewegungen. Denn es galt nicht, politische, soziale oder ökologische Probleme oder Missstände abzubilden. Sondern es wollte und konnte nun, zunächst vorsichtig und noch der Subkultur zugehörig, etwas gezeigt werden, das vorher tabuisiert war und entweder überhaupt nicht, oder nur in Andeutungen öffentlich war: es gab gleichgeschlechtliche Beziehungen, es hatte sie immer gegeben und nun waren die Schwulen und Lesben nicht mehr bereit, dies zu verschweigen.

Auslöser der amerikanischen Bewegung war der Stonewall Aufstand vom Juni 1969, als Auslöser der Bewegung in Deutschland gilt Rosa von Praunheims Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ von 1971, während dessen TV-Ausstrahlung in der ARD am 15. Januar 1973 sich der Bayerische Rundfunk aus dem Programm ausschaltete, heißt es in einer Pressemitteilung.

Das Central zeigt in einer Filmreihe vier Dokumentationen zum Thema:

„Verzaubert“ am Montag, 13. Mai, um 20.30 Uhr: Alte Schwule und Lesben erinnern sich an ihre ersten versteckten Romanzen und heimlichen persönlichen Bindungen vor allem zur Zeit des Nationalsozialismus, des 2. Weltkriegs und der Nachkriegszeit.

„Before Stonewall“ am Montag, 20. Mai, um 20.30 Uhr: Mit ihrem vielfach preisgekrönten Film zeichnen Schiller und Rosenberg die Geschichte des Sichtbarwerdens von Schwulen und Lesben in der amerikanischen Gesellschaft auf – ein lebendiges Dokument einer verborgenen Geschichte, voller Witz und Ironie und manchmal auch Traurigkeit.

Der erste schwule Politiker: „The Times of Harvey Milk” am Montag, 3. Juni, um 20.30 Uhr: San Francisco in den 70er-Jahren: Rund um die Castro Street entsteht die erste von Schwulen geprägte Nachbarschaft. Die früher unsichtbare Minderheit entwickelt ein neues Selbstbewusstsein und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich dieses auch politisch manifestiert. In diesem Klima der Emanzipation wird der charismatische Schwulen-Aktivist Harvey Milk zum ersten offen homosexuellen Stadtverordneten.

„Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ am Freitag, 7. Juni um 20.30 Uhr: Unmittelbar nachdem 1969 der kontroverse §175 im deutschen Strafgesetzbuch erstmals reformiert wurde, begann Rosa von Praunheim mit der Inszenierung seines filmischen Manifests für die neu erstarkte Homosexuellenbewegung. Als die ARD den „Schwulen-Schocker“ trotz heftiger politischer Gegenwehr 1973 zur Hauptsendezeit ausstrahlte, klinkte sich der Bayrische Rundfunk aus dem laufenden Programm aus. Im Anschluss gibt es eine Fragerunde mit Rosa von Praunheim via Skype.

 
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