Die Fangprämie für kiffende und dealende Schüler an einem Gymnasium in Würzburg hat bundesweit Schlagzeilen gemacht. Nach der Berichterstattung dieser Zeitung griffen unter anderen Süddeutsche Zeitung, Focus, Sat1 der Schweizer Jugendkanal Tillate und das Lifestyle-Magazin Vice das Thema auf.
Anhand des aktuellen Falls diskutierten Mediennutzer sowohl die Gefährdung von Jugendlichen durch Cannabis als auch die Kriminalisierung der nach Alkohol am häufigsten konsumierten Rauschdroge in Deutschland. Ein von uns befragter Strafrechtler sowie ein Mediziner beziehen dazu klare Positionen.
Diskussion in der Analyse
Für den Würzburger Jura-Professor Eric Hilgendorf zeigt diese Diskussion, wie weit sich die soziale Norm von der des Strafrechts entfernt hat: „Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass der Konsum von harten Drogen eine Straftat ist, genauso wie eine Körperverletzung. Im Rauchen eines Joints sehen dagegen viele Bürger keine Straftat, sondern setzten dieses Verhalten mit dem Trinken von harten Alkoholika gleich.“ Durch fehlende Akzeptanz verliere das Strafgesetz hier an Respekt, die strafrechtliche Ächtung von Cannabis werde zum „Papiertiger“.
Der Würzburger Strafrechtsprofessor setzt sich mit einer bundesweiten Initiative von 121 Kollegen für eine kritische Überprüfung der repressiven Drogenpolitik ein: „Diese ist wirkungslos und macht nur die Dealer reich.“
„Aber Kiffen darf man nicht verharmlosen“, betont Hilgendorf und hat aus diesem Grund Verständnis für die Würzburger Schule. Die Aussetzung einer Belohnung für Hinweise wertet der Jurist als verzweifelten Versuch, ihre Schüler zu schützen.
"Schule wollte sich selbst helfen"
„Weil der Ruf nach der Polizei nichts nützen würde, hat die Schule versucht, sich selbst zu helfen.“ Die Verfolgung kleiner Drogendelikte könne die durch viele andere Aufgaben belastete Polizei immer weniger leisten.
Ohnehin glauben Fachleute aus der Drogenberatung, dass strafrechtliche Sanktionen weniger wirksam sind als Prävention und Aufklärung.
„Man bringt Jugendliche doch auch nicht mit der Androhung von Strafen dazu ein Kondom zu nutzen“, erklärt Hilgendorf. Er kann sich auch hierzulande einen staatlich kontrollierten Verkauf von Marihuana und Haschisch an Erwachsene vorstellen – wie er inzwischen in mehreren Staaten der USA praktiziert wird.
Die Folgen: Illegaler Handel mit seiner Folgekriminalität verschwände, der Staat spare sich kostspielige Strafverfolgung und erziele Steuereinnahmen. „Millionen Euro, die man in eine wirksame Drogen-Prävention investieren könnte“, wünscht sich Hilgendorf.
Wie notwendig diese ist, betont Thomas Polak. „Kiffen ist im Trend“, sagt der Oberarzt am Zentrum für Psychische Gesundheit der Uniklinik Würzburg. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat sich die Zahl der 18- bis 25-jährigen Cannabis-Konsumenten zwischen 2008 und 2015 um 50 Prozent erhöht.
Suchtmediziner: Kiffen kann zu psychischen Problemen führen
„Wir haben hier 25-Jährige, die nach ein paar Jahren regelmäßigem Konsum in eine massive Abhängigkeit geraten sind, die sie aus der Bahn geworfen hat“, berichtet Polak, der die klinische Suchtmedizin an der Uniklinik leitet. Diese hätten massive psychische Probleme wie Apathie und Motivationsverlust, die besonders nur sehr schwer zu therapieren seien. Auch Psychosen unter Cannabiskonsum seien keine Rarität.
Es gibt natürlich auch Konsumenten, die jahrelang gelegentlich einen Joint rauchen, ohne abhängig zu werden. Polak erklärt das damit, dass die Entstehung einer Sucht immer auch von sozialen und persönlichen Faktoren abhängt.
Dass Haschisch aber nicht so harmlos ist, wie viele glauben, steht für den Mediziner fest: „Langzeitstudien haben ergeben, dass bei regelmäßigem Konsum von Cannabis die Leistungsfähigkeit des Gehirns abnimmt.“ Entscheidend seien dabei Menge der Droge und Einstiegsalter. Denn die Wirksubstanz THC (Tetrahydrocannabinol) stört vor allem bei Heranwachsenden, die bei ihnen besonders wichtige und aktive Bildung von neuronalen Verbindungen.
Grenzen testen
Die Diskussion um die Straffreiheit trifft daher nach Ansicht des Arztes nicht den Kern des Problems. Wichtiger sei eine breite Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken.
Polak, der selbst Kinder hat, weiß, dass Pubertierende häufig ihre Grenzen testen und sich dabei überschätzen. „Natürlich glauben Jugendliche, sie haben ihr gelegentliches Kiffen im Griff. Wieviel ihrer Lern- und Gedächtnisleistung sie dafür riskieren, ob sie eines Tages davon abhängig werden oder die Veranlagung mitbringen, unter Cannabis eine Psychose zu bekommen – das können sie nicht wissen. Darüber müssen Eltern, Lehrer und Experten sie aufklären.“
herum, so, als wolle er totes Holz ausschneiden. Er sass auf einen ziemlich starken
Ast. Plötzlich krachte er mit dem Ast herunter und verletzte sich schwer. Was war
passiert?: er sägte den Ast ab, auf dem er sass. Der Tiroler Reiseleiter, der in Jamaika lebte und die dortigen Geschehnisse bestens kannte, sagte nur: "typischer
Fall von "Ganja"...= ; jede Gemüsefrau auf den Markt hatte das Zeugs in der
Schürze.... und "das Land leide an dieser Sucht die durch "Bob Marley" damals einer Weltöffentlichkeit bekannt gemacht wurde.... Das ist auf Dauer nichts
Gutes !!
Eines ist völlig klar: wer meint, das Problem sei mit einem Verbot gegessen, schafft stattdessen einen Schwarzmarkt mit unheimlichen Anreizen, recht viel von dem verd### Zeug (am besten noch mit ebenso billigen wie fragwürdigen Füllstoffen gestreckt) an möglichst viele Leute zu verkaufen. Und die Beträge, die da im Schwange sind, versetzen die "Marktführer" in die Lage, mit High-Tech derart aufzurüsten, dass die Polizei und wer auch immer nur noch hinterherhecheln können. Das ist doch Blödsinn.
Stattdessen Schluss mit der Kriminalisierung und kontrollierter Verkauf bei gleichzeitiger Aufklärung - damit werden z. B. Heroin und Kokain zu landwirtschaftlichen Produkten wie andere auch und die Triebfeder "Gewinn" fällt weg!
Kein leeres blah,blah - dann noch der Schwachsinn mit den Kondomen und Kiffen macht blöd. Schauen wir uns doch mal die Alkoholiker an - wie schleichend die Sucht da um sich greift. Da werden Existenzen ausgelöscht, ja ganze Familien in den Abgrund gerissen. Trotzdem wird der Sprit immernoch verharmlost. Da sieht man wieder einmal welche Macht die Wirtschaft hat.
Solange noch Alkoholwerbungen zur besten Zeit im TV kommen, sehe ich da keinen Weg heraus.
Jeder Mist der aus den Staaten kommt wird übernommen, warum nicht aucht diese Regelung. Jeder von den Jugendlichen muss wissen, wenn ich erwischt werde, dann knallt es richtig.