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Würzburg
Digitalisierung im Würzburger ÖPNV: Die Linie 12 soll schneller werden
Bis zu vier Minuten Verspätung im morgendlichen Berufsverkehr sollen durch eine Bevorrechtigung an den Ampeln in der Versbacher Straße künftig der Vergangenheit angehören.
Bus-Umschalter an der Ampel: Um die Fahrzeit zu verkürzen, sollen Busse an den zehn Ampeln in der Versbacher Straße in Würzburg künftig eine Bevorrechtigung bekommen (Symbolbild).
Foto: Fuchs-Mauder | Bus-Umschalter an der Ampel: Um die Fahrzeit zu verkürzen, sollen Busse an den zehn Ampeln in der Versbacher Straße in Würzburg künftig eine Bevorrechtigung bekommen (Symbolbild).
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:59 Uhr

Was manchen Autofahrer ärgert, sorgt für kürzere Fahrzeiten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): Straßenbahnen haben in Würzburg an Kreuzungen Vorrang. Auf ähnlichem Weg soll künftig auch die von mehr als 10.000 Fahrgästen pro Tag genutzte Buslinie 12 nach Versbach beschleunigt werden.

Die Busse der Linie 12 fahren im 15-Minuten-Takt und bewegen sich damit quasi im Straßenbahn-Standard. Im morgendlichen Berufsverkehr zwischen 7 und 8 Uhr benötigen sie aber durchschnittlich vier Minuten länger, als im Fahrplan vorgesehen – das ist das Ergebnis einer Untersuchung des städtischen Umweltreferats und der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB), die jetzt im Stadtrats-Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) vorgestellt wurde. Die größten Verzögerungen von mehr als zwei Minuten entstehen dabei an den Ampeln entlang der Versbacher Straße, eine weitere Minute im Schnitt kommt durch das hohe Verkehrsaufkommen in der Schweinfurter Straße dazu.

Busfahrer können Ampeln schon während Anfahrt auf Grün schalten

Um die Fahrzeit zu verkürzen und damit die Attraktivität der Linie 12 und weiterer Linien zu erhöhen, sollen die Busse an den zehn Lichtsignalanlagen in der Versbacher Straße eine Bevorrechtigung bekommen: Die Ampeln können dann von den Busfahrerinnen und -fahrern schon während der Anfahrt auf Grün geschaltet werden. Bisher stehen die Busse nach ihren zahlreichen Haltestellen-Stopps häufig vor einer roten Ampel.

Die Lichtsignal-Anlagen in der Versbacher Straße sind bereits aufgerüstet und an den zentralen Verkehrsrechner der Stadt angeschlossen worden. Damit kann der Kraftfahrzeugverkehr in der Stadt nicht nur überwacht, sondern im Rahmen des Umweltorientierten Verkehrsmanagements (UVM) auch zentral gesteuert werden. Durch das UVM "haben wir die Möglichkeit, mit einer technischen Nachjustierung eine besondere Bevorrechtigung der Busse an den Signalanlagen zu ermöglichen", erläuterte Annette Messerer, Leiterin des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehrswesen.

Busbeschleunigung kann erst umgesetzt werden, wenn Finanzierung gesichert ist

Für die Busbeschleunigung sind Investitionen von insgesamt rund 215.000 Euro erforderlich. Benötigt werden ein neues Software-Modul und 30 sogenannte "Onboard Units" für die Busse der WSB. Die Geräte kommunizieren über das Mobilfunknetz mit dem Verkehrsrechner und können die Umschaltung der Ampeln anfordern. "Damit nutzen wir die Digitalisierung intelligent. Das ist momentan die beste Lösung für einen relativ geringen Preis", betonte Bürgermeister und Umweltreferent Martin Heilig (Grüne) im Puma.

Sein Referat hatte das Projekt beim neuen Förderprogramm "Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme" des Bundes eingereicht, kam aber wegen starker Überzeichnung nicht zum Zug. Nachdem im städtischen Haushalt des laufenden Jahres keine Mittel zur Umsetzung vorhanden sind, kann die Busbeschleunigung in der Versbacher Straße erst umgesetzt werden, wenn eine Möglichkeit der finanziellen Förderung durch Bund oder Freistaat gefunden wird.

Nicht umgesetzt werden soll dagegen eine eigene Spur für Linienbusse in der viel befahrenen Schweinfurter Straße stadteinwärts. Eine Mikrosimulation des Verkehrs in verschiedenen Varianten durch das Büro VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH kam zu dem Ergebnis, dass bei der aktuellen Verkehrsbelastung von rund 33.000 Fahrzeugen in 24 Stunden ein flüssiger Busbetrieb möglich, und daher ein Sonderfahrstreifen derzeit nicht erforderlich ist.

 
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  • M. R.
    Wie wäre es, wenn man die unsinnigen Halte an Stift Haug und Mainfrankentheater auslässt, schließlich könnte man am Berliner Ring entweder umsteigen oder am Bahnhof. Zeitgleich könnte man den Bus am Hauptbahnhof Ost halten lassen, damit die Eilen schnell raus können und der Bus dann wieder wenden kann? Ach ne, viel zu einfach. Lasst uns lieber Fahrkarten kontrollieren, eine Tür benutzen und auf besseren Verkehrsfluss hoffen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Eine weitere Form von Busbeschleunigung wäre, das "Vorne einsteigen und Fahrschein zeigen", das seit ein paar Wochen eingeführt wurde, wieder zu beenden. Statt nur einer könnten so zum Einsteigen alle 3 Türen genutzt werden. Das hat in den letzten Jahren doch super funktioniert und es spart Zeit, gerade bei Linien wie der 12 an Haltestellen mit vielen Zustiegen an einzelnen Haltestellen (zB Bayernstraße stadteinwärts oder Barbarossaplatz stadtauswärts).
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  • H. A.
    Nein, ansonsten würde die Schwarzfahrerquote wieder Sprunghaft ansteigen. Für mich ist das alternativlos.
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  • S. S.
    Was auch unheimlich aufhält, ist der Verkauf von Einzelfahrscheinen durch den Fahrer. Geldbeutel rauskramen, Kleingeld suchen, Ticket bezahlen, wieder 3 Minuten weg. Oft genug beobachtet.
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