
In den vergangenen Wochen sorgte der digitale Euro bundesweit für Aufsehen, weil die Europäische Zentralbank (EZB) die sogenannte Vorbereitungsphase gestartet hat. Das wirft die Frage auf: Wie wird diese laut EZB "digitale Form von Bargeld" im Alltag ankommen? Fachleute in der Region sind eher skeptisch. Doch es gibt auch Zuversicht.
"Wir brauchen den digitalen Euro in der jetzt vorgeschlagenen Form nicht", ist Vorstandssprecher Markus Merz von der VR-Bank Main-Rhön in Sennfeld (Lkr. Schweinfurt) überzeugt. Der unterfränkische Regionalpräsident im Genossenschaftsverband Bayern glaubt vielmehr, dass das geplante Geld mehr der Industrie und der "geopoltischen Ausrichtung von Europa" nutzen werde.
THWS-Experte: Datenschutz wird wichtige Rolle spielen
Was der sprichwörtliche Otto Normalverbraucher vom digitalen Euro haben wird, ist für Bankenexperte Franz-Josef Eichhorn von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) klar: Zahlungen könnten schneller, einfacher und kostengünstiger geleistet werden als bisher beispielsweise mit Überweisungen per Bank oder Zahlungen per Kreditkarte. Entscheidend für die Akzeptanz in der Bevölkerung werde aber sein, wie es dann um den Datenschutz steht.
Skeptischer sieht man den digitalen Euro bei der Sparkasse Mainfranken in Würzburg: Der Nutzen für die Kundschaft "erschließt sich uns bisher nicht, da sie schon heute in den unterschiedlichsten Varianten digital bezahlen" könne, meint Vorstandsvorsitzender Bernd Fröhlich. Zudem würde die EZB mit dem digitalen Euro "in direkte Konkurrenz zum Bankensystem treten".
Unterfränkischer Einzelhandel sieht digitalen Euro positiv
Eine ähnliche Meinung vertritt der ehemalige Wirtschaftsweise und Würzburger Uni-Seniorprofessor Peter Bofinger. Vorteile für den Handel und dessen Kundschaft sieht er nicht. Wer zudem nicht wolle, dass seine Zahlungen in irgendeiner Weise erfasst werden, "wird auch weiterhin anstelle des digitalen Bargelds das altbewährte physische Bargeld verwenden". Der digitale Euro greife zudem auf kritische Weise in die Ordnung des jetzigen Geld- und Finanzsystems ein.
Zuversichtlicher ist Geschäftsführer Volker Wedde vom unterfränkischen Einzelhandelsverband in Würzburg: "Insgesamt stehen wir dem digitalen Euro positiv gegenüber." Er sehe die Chance, dass das digitale Bargeld "eine passende Ergänzung" zu bisherigen Zahlungsmöglichkeiten darstellt.
Wann der digitale Euro kommen soll
Allerdings wird bis dahin wohl noch viel Wasser den Main hinunterfließen. Denn mit dem Start des digitalen Euro wird in der Fachwelt nicht vor 2026, eher 2028 gerechnet.
Aus diesem Grund beobachtet Wedde im unterfränkischen Einzelhandel ein Abwarten: "Derzeit existieren noch keine echten Ansatzpunkte, auf die der Handel konkret aufsetzen könnte." Es fehle die gesetzliche Ausgestaltung rund um den digitalen Euro.
Obwohl hierzulande das Bargeld noch einen hohen Stellenwert hat, scheint der digitale Euro in der Bevölkerung einen gewissen Charme zu haben. Denn wie eine nationale Umfrage von Meinungsforschern im September gezeigt hat, würden 20 Prozent der Bevölkerung die geplante Bezahlvariante regelmäßig nutzen.
Bei den regionalen Geldhäusern indes ist Warten angesagt. Von Anfragen aus der Kundschaft sei nichts bekannt, teilte die Sparkasse Mainfranken auf Anfrage mit. VR-Bank-Chef Merz ist der Meinung, dass die Einführung des digitalen Euro noch zu weit in der Zukunft liege, um jetzt schon die Resonanz erkennen zu können.
Bankenexperte Eichhorn von der THWS bringt ein weiteres Argument ins Spiel: Sollte das anonyme Bargeld unter anderem vom digitalen Euro zurückgedrängt werden, mache das den Kriminellen das Leben schwerer. Korruption etwa könne dadurch reduziert werden.
Bargeld ist Freiheit.
Die Banken mischen hier gar nicht mehr mit, denen brechen Umsätze weg.
Hier eine Einschätzung dazu
https://youtube.com/watch?v=Vc0eEvpTyok&si=X4XAc1ruzaX9Z7Jw
Die andere Seite ist , das die jüngere Generation ja heute eh fast alles über Kreditkarte , Paypal,Apple Pay , Google Pay und weitere bezahlt.
Und hier steckt die große Gefahr, da dies alles Amerikanische Konzerne sind, und wir 100% abhängig sind.
Ich will gar nicht darüber nachdenken das Trump nochmals Präsident wird und er seine MAGA Strategie durchzieht und er mit der EU in harte Konfrontation geht.
European Payments Initiative - Wikipedia https://de.m.wikipedia.org/wiki/European_Payments_Initiative
Anfang 2024 wollte man eine Alternative zu PayPal am Start haben. Bisher habe ich außer den Ankündigungen im April 2023 nichts dergleichen vernommen.