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WÜRZBURG
Dietrich Dornblut Pelze & Leder gibt es seit 50 Jahren
Rosina Dornblut sitzt in der Werkstatt des gleichnamigen Pelze & Leder-Ladens in der Semmelstraße 32. Sie trennt fein säuberlich den Ärmel einer Lederjacke auf: „Der Kunde hat sie bei uns gekauft, aber die Ärmel sind zu kurz.
Von unserem Redaktionsmitglied Ernst Jerg
 |  aktualisiert: 15.12.2020 11:29 Uhr

Änderungen gehören zu unserem Service, das kostet nichts extra.“ Als inhabergeführtes Pelze- und Leder-Geschäft setzt die Familie Dornblut nun seit 50 Jahren auf Beratung und solides Handwerk.

Die Geschichte der Unternehmerfamilie beginnt 1925 in Weißenfels bei Leipzig. Paul Dornblut gründet als Kürschner das Pelzhaus. Sohn Dietrich übernimmt das Geschäft und führt es zu DDR-Zeiten weiter.

1958 gelingt ihm zusammen mit seiner Familie die Flucht in den Westen. 1959 eröffnet er ein Geschäft in der Domstraße. Aber schon 1964 siedelt er sich in der Semmelstraße an, dem heutigen Domizil des Pelzgeschäftes.

1983 übernimmt sein Sohn den Laden mit einer Fläche von über 100 Quadratmetern. Er hat den Namen vom Vater: Dietrich. 1980 hatte er seine jetzige Frau Rosina geheiratet, die mit ihm gemeinsam das Unternehmen bis heute führt.

Sie hatte eine Kürschnerlehre im Hause Dornblut gemacht. Die Handwerker-Tradition hat schon einen Nachfolger gefunden: der jüngste von drei Söhnen macht derzeit eine Kürschnerlehre und hat mit einem Pelzmantel, die im Schaufenster ausgestellt ist, schon einen Preis gewonnen.

Im Geschäft der Dornbluts finden sich Lederjacken in allen Ausführungen und natürlich Pelze. „Es gibt sie wieder, die Pelz-Liebhaber“, freut sich Rosina Dornblut. Die Talsohle im Kürschnerhandwerk scheint durchschritten. „Wir haben nur Naturprodukte. Unser Handwerk ist tausende Jahre alt und wir sorgen für warme, gesunde und langlebige Kleidung“, betont Dornblut.

Die Kunden und die beiden Kürschner in der Semmelstraße halten nichts von der Wegwerfgesellschaft. Die Pelzprodukte können immer wieder aufbereitet und umgearbeitet werden. Da wird dann aus dem etwas altbackenen Schnitt von Omas Persianer eine flotte Jacke für die Enkelin.

Zuerst kommt das Beratungsgespräch, sagt Rosina Dornblut. Nach den Wünschen der Kunden werden Zeichnungen von einer Designerin angefertigt oder Filz-Schnitte von Jacken oder Westen. Dann machen sich die Kürschner nach der Wahl des Leders oder Pelzes an die Arbeit. Etwa vier Wochen dauert es, bis das Maßarbeitsstück fertig ist.

Jedes Jahr fahren die Dornbluts nach Mailand, dem Modezentrum für Leder und Pelze. Dort lassen sie sich von der italienischen Mode und den Naturmaterialien inspirieren. „Natur ist wieder in Mode“, freuen sich die Geschäftsinhaber. Die Kunden können das 50-jährige Bestehen mitfeiern: es gibt einen Jubiläumsverkauf.

 
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