Dieter Ruchser, 61, ist einer von vier Initiatoren des Bürgerbegehrens. Er hatte, wie auch Peter Schliemann, Max Krichenbauer und Manfred Kothe, aus dieser Zeitung vom Antrag von SPD und UWG erfahren.
„Mein erster Gedanke war: das ist doch einfach sinnlos, um des Gebäudes willen ein Rathaus dort zu bauen, und das auf einem historischen Areal“, sagt Ruchser im Gespräch mit dieser Redaktion.
Und: „Da hat man die Bürger in Workshops integriert, und jetzt kommen da zwei Fraktionen und sagen, da kommt ein Rathaus rein – das geht nicht.“ Nach sehr kurzer Zeit hatte das Quartett, die für ein Bürgerbegehren nötige Unterschriftenliste mit 508 (bei 424 erforderlichen) Stimmen an Bürgermeisterin Rosi Schraud übergeben.
Ruchser sieht für ein neues Rathaus keinen Bedarf. „Unter einem neuen Rathaus stelle ich mir ein repräsentatives Gebäude vor, barrierefrei, mit einer Tiefgarage für die Autos der Mitarbeiter und Besucher, und das kann ich mir auf dem Areal nicht vorstellen.“ Als „Ortsmitte“ sieht er den Bereich um das Rathaus an, die Kartause „von der Optik her außerhalb der Gemeinde“.
Dort kann er sich sehr gut eine Begegnungsstätte vorstellen, „mit Kultur, Biergarten und so weiter, aber dort ein Rathaus einzupflanzen finde ich nicht gut“. Dass es bei einer Ausbildungsstätte für das Handwerk auch Probleme geben könne, wolle er nicht abstreiten: „Darüber kann man reden. Aber zu sagen, wir entscheiden das mit einer Stimme Mehrheit, war nicht so gut. Darüber muss diskutiert werden.“