
50 Personen hatte der seit einem Jahr konsequent an der WiSo arbeitende Arbeitskreis als Erstzeichner für die Genossenschaftsgründung und den Betrieb einer eigenen Windenergieanlage (WEA) angesehen. Die Hauptakteure: Karl-Heinz Werther, Kurt Endres sowie die Bürgermeister Christian Luksch und Wilfried Saak. Es wurden deutlich mehr: 139 Bürgerinnen und Bürger, vorwiegend aus Sommerhausen und Winterhausen, wollten sofort dabei sein
Trotz zweier Parallelveranstaltungen am Samstagabend: in der Willy-Supp-Halle waren zur Freude der Initiatoren kaum Stühle frei geblieben. Die gemeinsame Unternehmung "Windrad" sah man nämlich nicht nur als einen Meilenstein für Sommerhausen, Winterhausen und die Region, so Saak, sondern auch als Übertrag der gesellschaftlichen und politischen Agenda ins Lokale. Die WiSo will zunächst eines der drei neuen WEA in der Konzentrationszone auf der Höhe über Sommerhausen selbst betreiben und später eventuell noch andere Projekte angehen.
Wirtschatflichkeit ist noch offen
Autark zu werden in der Energiefrage war das große Ziel. "Hauptsinn ist, dass wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen müssen", formulierte es Werther. Die Wirtschaftlichkeit dagegen werde in der Zukunft entschieden. Günstige Stromtarife oder Dividende waren von den Initiatoren immer als nachrangige Ziele genannt worden. Ohnehin müsse jedem klar sein, dass es in etwa die ersten drei Jahre keinen Gewinn geben wird. Zunächst stehe der Bau der WEA als einmaliges Ereignis an. Erst wenn sich das Windrad dreht und Strom verkauft wird, könnten auch die Bilanzen Gewinne aufweisen.

Bis sich das Windrad dreht, wird auch der Vorstand als geschäftsführende Vertretung nach außen ehrenamtlich arbeiten, sobald er vom Aufsichtsrat bestellt ist. Der Rechtsanwalt Karl-Heinz Werther gilt als gesetzt. Gewonnen werden konnte auch der selbständige Diplom-Ingenieur für Verfahrenstechnik Thomas Ahrens, beide aus Sommerhausen. Eine dritte Person sei noch willkommen, besonders auch eine Vorständin. Die aus dem urspünglichen Arbeitskreis verbliebenen Initiatoren Luksch, Saak und Endres wolle man als Beiräte in die Aufsichtsratsarbeit einbinden, hieß es.
Zahl der Aufsichtsräte darf erhöht werden
Erfreulich viele Kandidaten gab es für den Aufsichtsrat. Drei Aufsichtsräte hatte die Satzung ursprünglich vorgesehen. Der Artikel wurde auf "drei oder mehr" geändert, nachdem fünf Kandidaten für die Mitarbeit in der Genossenschaftsführung bereit standen und ihre Mitarbeit als willkommen angesehen wurde.

Gewählt wurden, nachdem die Gründungsversammlung in die Phase der ersten Generalversammlung übergegangen war, aus Winterhausen Dr. Matthias Bickert, Consultant beim Amt für Ländliche Entwicklung, Bernhard Lochner, Ingenieurwissenschaftler für Hochvolt-Technologie, und Karl-Heinz Wolf, Geschäftsführer der Asphaltmischwerke sowie aus Sommerhausen Dr. Gerd Gunreben, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, und Stefan Oehler, Geschäftsführer People Plants & Projects. Frauen waren mehrfach erfolglos aufgefordert worden, selbst aus dem Publikum kam der Verweis auf "die Frauenquote nach dem Genossenschaftsgesetz". Versammlungsleiter Luksch bedauerte: "Wir hatten den großen Ansturm noch nicht".
Diverse Anregungen noch aufgenommen
Vier Informationsveranstaltungen waren der Gründung voraus gegangen. Vor einer Woche noch war der Satzungsentwurf Punkt für Punkt durchgearbeitet worden, mit etwa 120 Interessenten. Diverse Anregungen wurden dabei noch aufgenommen und eingearbeitet. So soll es keine Nachschusspflicht der Genossenschaftsmitglieder bei etwaigen Verlusten geben. Dies wird im Gegensatz zur Satzung selbst nicht veränderbar sein. Auch sollen bereits der Antrag von fünf statt zehn Prozent der Genossinnen und Genossen ausreichen, um eine außerordentliche Generalversammlung einzuberufen. Die Mindestanlage war auf 3000 Euro festgelegt worden. Offizielle Bekanntmachungen sind im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt zu veröffentlichen.