Die Corona Einschränkungen treffen Familien und Freizeitsuchende extrem schwer, Sportler und Erholungssuchende lockt es als Alternative zu den eigenen vier Wänden hinaus in den Wald. Für die heimischen Wildarten, wie Reh, aber auch das Birkhuhn in der Rhön hat das dramatische Folgen, erklärt Michael Hein, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg im Bayerischen Jagdverband laut Pressemitteilung: „Das Schlimme ist, die Wanderer und Spaziergänger sind Tag und teilweise nachts unterwegs. Nicht einmal nachts ist Ruhe, Freizeitsportler streifen sogar mit Stirnlampen durch den Wald.“
Die Erholungssuchenden missachten laut Hein Absperrungen und Hinweisschilder auf Wildruhezonen, sie laufen rücksichtslos durch den Wald, auch bei diesen Schneelagen. Jäger Hein: „Die Wildfütterungen werden nicht mehr angenommen, die Tiere können wegen dieser Störungen nicht mehr genug für sie überlebensnotwendige Nahrung aufnehmen." Hein weiter: "Sie schaden dem Wald.“ Außerdem sind die Tiere demnach ständig auf der Flucht und verbrauchen ihre Energiereserven. Das könne schnell zur tödlichen Gefahr werden.
BJV appelliert: Denkt beim Spass auch an die Tiere!
Die Kreisgruppe Würzburg appelliert deshalb an Spaziergänger und Wintersportler, Rücksicht auch auf die Tiere im Wald zu nehmen, Betretungsverbote zu respektieren, sich nicht abseits der Wege zu bewegen und so die heimischen Wildtiere in der harten Jahreszeit zu schützen.
Michael Hein: „Gerade im Winter haben viele Tiere ihren Stoffwechsel auf „Notzeit“ umgestellt. Sie fahren den Stoffwechsel herunter, senken die Körpertemperatur ab und bewegen sich so wenig wie irgend möglich. So sparen sie Energie für das Überleben.“
Panikartige Fluchtreaktionen
Dieser Energiesparmodus funktioniere aber nur, wenn die Tiere ungestört bleiben können. Wird das Wild aufgeschreckt und beunruhigt, zehrt das am lebensnotwendigen Energievorrat. Vorsitzender Hein weiter: „Die Tiere brauchen jetzt Ruhe, um unbeschadet durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Spaziergänger und Sportler, die fernab der Wege unterwegs sind, schrecken das Wild auf, ohne es selbst zu merken. Das führt zu panikartigen Fluchtreaktionen der Wildtiere und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie den Winter nicht überleben.“
Wie man die Not der Tiere lindern kann
Das gilt vor allem für die Jungtiere, wie Rehkitze. Michael Hein: „Die Wildtiere haben es bei so hohen Schneelagen schwer genug. Wir können es ihnen leichter machen, wenn wir Rücksicht nehmen und das persönliche Vergnügen vielleicht auch einmal hintenanstellen. Bleiben Sie auf den Wegen. Leinen Sie im Wald Ihre Hunde an, damit sie nicht das Wild aufscheuchen. Informieren Sie Ihre Freunde und Bekannten. So kann jeder einzelne von uns seinen Beitrag leisten und Wildtieren in ihrer Not helfen.“
Spruch von einem mir bekannten Berufsjäger: Früher brauchten wir 3 Paar Wanderschuhe im Jahr jetzt 3 Satz Reifen für den Jeep