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WÜRZBURG
Die Unibibliothek lässt in kostbare Werke blicken
Führung „Garten(t)räume in der Universitätsbibliothek“       -  Liebstöckel und Salbei, wo sonst ausschließlich alte Bände liegen. Minze, Wermut und Weinraute, wo sich normalerweise Nutzer über alte Drucke beugen und Nachschlagewerke studieren. Kräuterduft, wo es nach Papier, Karton und altem Leder riecht. Aber wenn es in der Universitätsbibliothek an diesem Sonntag um Garten(t)räume geht, dann soll die echte Melisse auch dabei sein: Bibliothekarin Simone Großmann wird Kräuter mitbringen. Nicht beliebige, sondern solche, die schon vor über 1100 Jahren Benediktinermönch Walahfrid Strabo in seinem „Hortulus“ erwähnte. 24 Heilpflanzen in Versform beschrieben: Auf das „Buch über die Kulturen der Gärten“, das der Reichenauer Mönch um 840 n. Chr. verfasste und das als eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters gilt, stößt man schnell, wenn man nach Gärten in alten Schriften sucht. Weil wenige hundert Meter entfernt von der Unibibliothek am Hubland die große Landesgartenschau läuft, haben Dr. Oliver Weinreich, der Leiter der Abteilung Handschriften und Alte Drucke, und Simone Großmann den Bestand nach Beschreibungen und Bildern von Pflanzen und Gärten durchforstet. Die „Gartent(r)äume“, auf die sie gestoßen sind, stellen sie an diesem Sonntag bei einer Führung vor. Der Garten Eden, der Sämann im Gleichnis, der abgeschiedene Garten als Sinnbild für die Gottesmutter, der Garten des Zauberers bei Boccaccio, die Heilkraft der Kräuter, exotische Pflanzen: „Das Thema Garten zieht sich wie ein roter Faden durch die Kulturgeschichte der Menschheit“, sagt Oliver Weinreich, „als literarisches Motiv, als Projektionsfläche für weltanschauliche und religiöse Vorstellungen oder als Forschungsgegenstand“. Entsprechend reich ist – zwar nicht immer auf den ersten Blick, doch beim Stöbern, Blättern und nicht zuletzt dank der umfangreichen theologischen Bestände – die Sondersammlung  an gärtnerischen Themen und Darstellungen. „Das Sehnsuchtsbild vom Garten ist von Beginn an da“, sagt Handschriften-Spezialist Oliver Weinreich. Er wird die Schedelsche Weltchronik von Anton Koberger aus Nürnberg zeigen, einem der bedeutenden Buchdrucker und Verleger der Inkunabelzeit. Koberger schmückte die Chronik opulent mit Holzschnitten von Michael Wolgemut, dem Lehrmeister Albrecht Dürers. „Koberger liebt den großen Stich“, sagt Weinreich. Adam und Eva essen da vom Baum der Erkenntnis – in einem Garten voller üppiger Gewächse, die Palmen ähneln. Und auch wenn es in der Paradies-Szene nicht vorrangig um Botanik geht: Bemerkenswert ist, wie viel Grün der Maler zeigt, wie er den Garten bildlich durch eine Schutzmauer mit geöffneter Tür von der kargen, steinigen Landschaft der unparadiesischen Welt trennt. Eine völlig andere Sicht auf den Sehnsuchtsort Garten hat vier Jahrhunderte später Gebhard Fugel in der Volksbibel von 1912. Eine offene Szenerie, mit einem sich lieblich schlängelnden Fluss im Vordergrund, zart blühenden Bäumen, Schwan und Reh. Und Adam steht in Priesterhaltung da, die Hände weit nach oben ausgestreckt, Eva kniet andächtig vor ihm. Und auf der weißen Wolke über allem: ein riesiger Gottvater mit Blick auf die heile Welt – in der indes ganz vorne die Schlange schon ihren Hals reckt. Salbei, Wermut, Kamille, Weinraute: In den Klöstern spielte der Gartenbau früh eine große Rolle. Simone Großmann wird eines der ältesten Werke aus der Sammlung der Unibibliothek mitbringen: mit einer Zeichnung der Anlage des im 6. Jahrhundert von Cassiodor gegründeten Klosters Vivarium. Fischteiche, Beete, gärtnernde Mönche: Der Plan wurde zum Vorbild für Klöster im gesamten lateinischsprachigen Raum.  Die Bibliothekarin wird bei der Führung dann nicht vom „Hortulus“ von Walahfrid Strabo erzählen und seiner Bedichtung von Liebstöckel und Minze. Sie zeigt auch zwei Mainzer Kräuterbuch-Inkunabeln, den „Gart der Gesundheit“ von 1485 und den „Hortus sanitatis“ von 1491. (Meist) Wirklichkeitsgetreu und prachtvoll sind da Akelei und Wolfsmilch, Holler, Kerbel und auch die sagenumwobene Alraune dargestellt und gedruckt. Die Mainzer Inkunabeln zählen zu den ersten gedruckten Kräuterbüchern in deutscher Sprache überhaupt – und zu den einflussreichsten. Auch das Buch der Natur von Konrad von Megenberg, das berühmte Kräuterbuch von Leonhard Fuchs, einem der „Väter der Botanik“, und Werke von Andrea Mattioli und Adam Lonitzer holen die Bibliothekare für die Führung aus ihrem geschützten Regal.  Und Oliver Weinreich wird ein ganz besonderes, prachtvolles Werk vorstellen: den „Hortus Malabaricus“ aus dem 17. Jahrhundert, die erste umfassende, gedruckte Abhandlung zur asiatischen und tropischen Flora. Das besondere an dem Exemplar aus der UB: Es ist eine aufwendige Kopie. Ein wohlhabender Regensburger Kaufmann hatte um 1730 den jungen Pflanzenmaler und Botaniker Georg Dionysius Ehret beauftragt, die aufwendigen großen Illustrationen eins zu eins nachzuzeichnen. Seit 1757 sind die vier kopierten Bände im Besitz der Universität – „damals erworben“, sagt Weinreich, „für einen Eimer Frankenwein und 800 Rheinische Gulden“. Die Führung „Garten(t)räume in der Universitätsbibliothek“ ist an diesem Sonntag, 13. Mai, von 11.30 bis 13 Uhr in der Zentralbibliothek am Hubland. Eintritt frei, Anmeldung nicht nötig.
Foto: Johannes Kiefer | Liebstöckel und Salbei, wo sonst ausschließlich alte Bände liegen. Minze, Wermut und Weinraute, wo sich normalerweise Nutzer über alte Drucke beugen und Nachschlagewerke studieren.
Alice Natter
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:27 Uhr

Liebstöckel und Salbei, wo sonst ausschließlich alte Bände liegen. Minze, Wermut und Weinraute, wo sich normalerweise Nutzer über alte Drucke beugen und Nachschlagewerke studieren. Kräuterduft, wo es nach Papier, Karton und altem Leder riecht. Aber wenn es in der Universitätsbibliothek an diesem Sonntag um Garten(t)räume geht, dann soll die echte Melisse auch dabei sein: Bibliothekarin Simone Großmann wird Kräuter mitbringen. Nicht beliebige, sondern solche, die schon vor über 1100 Jahren Benediktinermönch Walahfrid Strabo in seinem „Hortulus“ erwähnte.

Aus Anlass der Landesgartenschau - aber nicht nur

24 Heilpflanzen in Versform beschrieben: Auf das „Buch über die Kulturen der Gärten“, das der Reichenauer Mönch um 840 n. Chr. verfasste und das als eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters gilt, stößt man schnell, wenn man nach Gärten in alten Schriften sucht. Weil wenige hundert Meter entfernt von der Unibibliothek am Hubland die große Landesgartenschau läuft, haben Dr. Oliver Weinreich, der Leiter der Abteilung Handschriften und Alte Drucke, und Simone Großmann den Bestand nach Beschreibungen und Bildern von Pflanzen und Gärten durchforstet. Die „Gartent(r)äume“, auf die sie gestoßen sind, stellen sie an diesem Sonntag bei einer Führung vor.

Das Thema Garten zieht sich wie ein grüner Faden durch die Literatur

Der Garten Eden, der Sämann im Gleichnis, der abgeschiedene Garten als Sinnbild für die Gottesmutter, der Garten des Zauberers bei Boccaccio, die Heilkraft der Kräuter, exotische Pflanzen: „Das Thema Garten zieht sich wie ein roter Faden durch die Kulturgeschichte der Menschheit“, sagt Oliver Weinreich, „als literarisches Motiv, als Projektionsfläche für weltanschauliche und religiöse Vorstellungen oder als Forschungsgegenstand“. Entsprechend reich ist – zwar nicht immer auf den ersten Blick, doch beim Stöbern, Blättern und nicht zuletzt dank der umfangreichen theologischen Bestände – die Sondersammlung an gärtnerischen Themen und Darstellungen.

Bibliophiler Schatz: die besondere, weil originalgetreu kopierte Ausgabe des „Hortus Malabaricus“, einer großen Darstellung der Pflanzen des indischen Bundesstaates Kerala aus dem 17. Jahrhundert. Am Sonntag ist sie in der Universitätsbibliothek zu sehen.
Foto: Johannes Kiefer | Bibliophiler Schatz: die besondere, weil originalgetreu kopierte Ausgabe des „Hortus Malabaricus“, einer großen Darstellung der Pflanzen des indischen Bundesstaates Kerala aus dem 17. Jahrhundert.

„Das Sehnsuchtsbild vom Garten ist von Beginn an da“, sagt Handschriften-Spezialist Oliver Weinreich. Er wird die Schedelsche Weltchronik von Anton Koberger aus Nürnberg zeigen, einem der bedeutenden Buchdrucker und Verleger der Inkunabelzeit. Koberger schmückte die Chronik opulent mit Holzschnitten von Michael Wolgemut, dem Lehrmeister Albrecht Dürers. „Koberger liebt den großen Stich“, sagt Weinreich. Adam und Eva essen da vom Baum der Erkenntnis – in einem Garten voller üppiger Gewächse, die Palmen ähneln. Und auch wenn es in der Paradies-Szene nicht vorrangig um Botanik geht: Bemerkenswert ist, wie viel Grün der Maler zeigt, wie er den Garten bildlich durch eine Schutzmauer mit geöffneter Tür von der kargen, steinigen Landschaft der unparadiesischen Welt trennt.

Eine völlig andere Sicht auf den Sehnsuchtsort Garten hat vier Jahrhunderte später Gebhard Fugel in der Volksbibel von 1912. Eine offene Szenerie, mit einem sich lieblich schlängelnden Fluss im Vordergrund, zart blühenden Bäumen, Schwan und Reh. Und Adam steht in Priesterhaltung da, die Hände weit nach oben ausgestreckt, Eva kniet andächtig vor ihm. Und auf der weißen Wolke über allem: ein riesiger Gottvater mit Blick auf die heile Welt – in der indes ganz vorne die Schlange schon ihren Hals reckt.

Fischteiche im Klostergarten: eine der ältesten Darstellungen in der Sammlung der Universitätsbibliothek.
Foto: Johannes Kiefer | Fischteiche im Klostergarten: eine der ältesten Darstellungen in der Sammlung der Universitätsbibliothek.

Vom „Hortulus“ und einer besonderen Kopie

Salbei, Wermut, Kamille, Weinraute: In den Klöstern spielte der Gartenbau früh eine große Rolle. Simone Großmann wird eines der ältesten Werke aus der Sammlung der Unibibliothek mitbringen: mit einer Zeichnung der Anlage des im 6. Jahrhundert von Cassiodor gegründeten Klosters Vivarium. Fischteiche, Beete, gärtnernde Mönche: Der Plan wurde zum Vorbild für Klöster im gesamten lateinischsprachigen Raum.

Zeigen Garten(t)räume: Simone Großmann und Dr. Oliver Weinreich, der Leiter der Handschriftenabteilung.
Foto: Johannes Kiefer | Zeigen Garten(t)räume: Simone Großmann und Dr. Oliver Weinreich, der Leiter der Handschriftenabteilung.

Die Bibliothekarin wird bei der Führung dann nicht vom „Hortulus“ von Walahfrid Strabo erzählen und seiner Bedichtung von Liebstöckel und Minze. Sie zeigt auch zwei Mainzer Kräuterbuch-Inkunabeln, den „Gart der Gesundheit“ von 1485 und den „Hortus sanitatis“ von 1491. (Meist) Wirklichkeitsgetreu und prachtvoll sind da Akelei und Wolfsmilch, Holler, Kerbel und auch die sagenumwobene Alraune dargestellt und gedruckt. Die Mainzer Inkunabeln zählen zu den ersten gedruckten Kräuterbüchern in deutscher Sprache überhaupt – und zu den einflussreichsten. Auch das Buch der Natur von Konrad von Megenberg, das berühmte Kräuterbuch von Leonhard Fuchs, einem der „Väter der Botanik“, und Werke von Andrea Mattioli und Adam Lonitzer holen die Bibliothekare für die Führung aus ihrem geschützten Regal.

Führung „Garten(t)räume in der Universitätsbibliothek“       -  Liebstöckel und Salbei, wo sonst ausschließlich alte Bände liegen. Minze, Wermut und Weinraute, wo sich normalerweise Nutzer über alte Drucke beugen und Nachschlagewerke studieren. Kräuterduft, wo es nach Papier, Karton und altem Leder riecht. Aber wenn es in der Universitätsbibliothek an diesem Sonntag um Garten(t)räume geht, dann soll die echte Melisse auch dabei sein: Bibliothekarin Simone Großmann wird Kräuter mitbringen. Nicht beliebige, sondern solche, die schon vor über 1100 Jahren Benediktinermönch Walahfrid Strabo in seinem „Hortulus“ erwähnte. 24 Heilpflanzen in Versform beschrieben: Auf das „Buch über die Kulturen der Gärten“, das der Reichenauer Mönch um 840 n. Chr. verfasste und das als eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters gilt, stößt man schnell, wenn man nach Gärten in alten Schriften sucht. Weil wenige hundert Meter entfernt von der Unibibliothek am Hubland die große Landesgartenschau läuft, haben Dr. Oliver Weinreich, der Leiter der Abteilung Handschriften und Alte Drucke, und Simone Großmann den Bestand nach Beschreibungen und Bildern von Pflanzen und Gärten durchforstet. Die „Gartent(r)äume“, auf die sie gestoßen sind, stellen sie an diesem Sonntag bei einer Führung vor. Der Garten Eden, der Sämann im Gleichnis, der abgeschiedene Garten als Sinnbild für die Gottesmutter, der Garten des Zauberers bei Boccaccio, die Heilkraft der Kräuter, exotische Pflanzen: „Das Thema Garten zieht sich wie ein roter Faden durch die Kulturgeschichte der Menschheit“, sagt Oliver Weinreich, „als literarisches Motiv, als Projektionsfläche für weltanschauliche und religiöse Vorstellungen oder als Forschungsgegenstand“. Entsprechend reich ist – zwar nicht immer auf den ersten Blick, doch beim Stöbern, Blättern und nicht zuletzt dank der umfangreichen theologischen Bestände – die Sondersammlung  an gärtnerischen Themen und Darstellungen. „Das Sehnsuchtsbild vom Garten ist von Beginn an da“, sagt Handschriften-Spezialist Oliver Weinreich. Er wird die Schedelsche Weltchronik von Anton Koberger aus Nürnberg zeigen, einem der bedeutenden Buchdrucker und Verleger der Inkunabelzeit. Koberger schmückte die Chronik opulent mit Holzschnitten von Michael Wolgemut, dem Lehrmeister Albrecht Dürers. „Koberger liebt den großen Stich“, sagt Weinreich. Adam und Eva essen da vom Baum der Erkenntnis – in einem Garten voller üppiger Gewächse, die Palmen ähneln. Und auch wenn es in der Paradies-Szene nicht vorrangig um Botanik geht: Bemerkenswert ist, wie viel Grün der Maler zeigt, wie er den Garten bildlich durch eine Schutzmauer mit geöffneter Tür von der kargen, steinigen Landschaft der unparadiesischen Welt trennt. Eine völlig andere Sicht auf den Sehnsuchtsort Garten hat vier Jahrhunderte später Gebhard Fugel in der Volksbibel von 1912. Eine offene Szenerie, mit einem sich lieblich schlängelnden Fluss im Vordergrund, zart blühenden Bäumen, Schwan und Reh. Und Adam steht in Priesterhaltung da, die Hände weit nach oben ausgestreckt, Eva kniet andächtig vor ihm. Und auf der weißen Wolke über allem: ein riesiger Gottvater mit Blick auf die heile Welt – in der indes ganz vorne die Schlange schon ihren Hals reckt. Salbei, Wermut, Kamille, Weinraute: In den Klöstern spielte der Gartenbau früh eine große Rolle. Simone Großmann wird eines der ältesten Werke aus der Sammlung der Unibibliothek mitbringen: mit einer Zeichnung der Anlage des im 6. Jahrhundert von Cassiodor gegründeten Klosters Vivarium. Fischteiche, Beete, gärtnernde Mönche: Der Plan wurde zum Vorbild für Klöster im gesamten lateinischsprachigen Raum.  Die Bibliothekarin wird bei der Führung dann nicht vom „Hortulus“ von Walahfrid Strabo erzählen und seiner Bedichtung von Liebstöckel und Minze. Sie zeigt auch zwei Mainzer Kräuterbuch-Inkunabeln, den „Gart der Gesundheit“ von 1485 und den „Hortus sanitatis“ von 1491. (Meist) Wirklichkeitsgetreu und prachtvoll sind da Akelei und Wolfsmilch, Holler, Kerbel und auch die sagenumwobene Alraune dargestellt und gedruckt. Die Mainzer Inkunabeln zählen zu den ersten gedruckten Kräuterbüchern in deutscher Sprache überhaupt – und zu den einflussreichsten. Auch das Buch der Natur von Konrad von Megenberg, das berühmte Kräuterbuch von Leonhard Fuchs, einem der „Väter der Botanik“, und Werke von Andrea Mattioli und Adam Lonitzer holen die Bibliothekare für die Führung aus ihrem geschützten Regal.  Und Oliver Weinreich wird ein ganz besonderes, prachtvolles Werk vorstellen: den „Hortus Malabaricus“ aus dem 17. Jahrhundert, die erste umfassende, gedruckte Abhandlung zur asiatischen und tropischen Flora. Das besondere an dem Exemplar aus der UB: Es ist eine aufwendige Kopie. Ein wohlhabender Regensburger Kaufmann hatte um 1730 den jungen Pflanzenmaler und Botaniker Georg Dionysius Ehret beauftragt, die aufwendigen großen Illustrationen eins zu eins nachzuzeichnen. Seit 1757 sind die vier kopierten Bände im Besitz der Universität – „damals erworben“, sagt Weinreich, „für einen Eimer Frankenwein und 800 Rheinische Gulden“. Die Führung „Garten(t)räume in der Universitätsbibliothek“ ist an diesem Sonntag, 13. Mai, von 11.30 bis 13 Uhr in der Zentralbibliothek am Hubland. Eintritt frei, Anmeldung nicht nötig.
Foto: Johannes Kiefer | Liebstöckel und Salbei, wo sonst ausschließlich alte Bände liegen. Minze, Wermut und Weinraute, wo sich normalerweise Nutzer über alte Drucke beugen und Nachschlagewerke studieren.

Und Oliver Weinreich wird ein ganz besonderes, prachtvolles Werk vorstellen: den „Hortus Malabaricus“ aus dem 17. Jahrhundert, die erste umfassende, gedruckte Abhandlung zur asiatischen und tropischen Flora. Das besondere an dem Exemplar aus der UB: Es ist eine aufwendige Kopie. Ein wohlhabender Regensburger Kaufmann hatte um 1730 den jungen Pflanzenmaler und Botaniker Georg Dionysius Ehret beauftragt, die aufwendigen großen Illustrationen eins zu eins nachzuzeichnen. Seit 1757 sind die vier kopierten Bände im Besitz der Universität – „damals erworben“, sagt Weinreich, „für einen Eimer Frankenwein und 800 Rheinische Gulden“.

Die Führung

„Garten(t)räume in der Universitätsbibliothek“ ist an diesem Sonntag, 13. Mai, von 11.30 bis 13 Uhr in der Zentralbibliothek am Hubland. Eintritt frei, Anmeldung nicht nötig.

 
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