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Burgerroth
Die Rückkehr des Hemmschuhpfostens nach Burgerroth
Uwe Sieber von den Gaubahnfreunden (dritter von rechts) überreicht dem Auber Bürgermeister Roman Menth (dritter von links) einen Hemmschuh. Mit dabei: Gaubahnfreunde und ehemalige Bahnbedienstete.
Foto: Alfred Gehring | Uwe Sieber von den Gaubahnfreunden (dritter von rechts) überreicht dem Auber Bürgermeister Roman Menth (dritter von links) einen Hemmschuh. Mit dabei: Gaubahnfreunde und ehemalige Bahnbedienstete.
Alfred Gehring
 |  aktualisiert: 03.05.2024 02:43 Uhr

Einige Männer an einem nebligen, dunklen Abend im Wald, bearbeiten mit einem Schneidbrenner einen Hemmschuhpfosten, der im Gestrüpp nahe der ehemaligen Gaubahnlinie nicht weit des Auber Stadtteils Burgerroth vor sich hinrostet. Sie trennen diesen Pfosten von seinem Sockel, tragen ihn aus dem Gestrüpp und sehen sich unvermittelt einem Passanten gegenüber, der sie nach ihrer konspirativer Tätigkeit fragt.

So schildert Uwe Sieber von den Gaubahnfreunden die Aktion, als sie sich den vergessenen Hemmschuhpfosten "ausgeliehen" hatten, um ihn sanieren zu lassen und ihn im vergangenen Jahr zur Kirchweihausstellung der Stadt Aub als "Überraschungsgeschenk" zurückzugeben. Am Sonntag nun kehrte der sanierte Hemmschuhpfosten zurück auf seinen angestammten Platz nach Burgerroth.

Uwe Sieber von den Gaubahnfreunden überreicht dem Auber Bürgermeister Roman Menth einen Hemmschuh.
Foto: Alfred Gehring | Uwe Sieber von den Gaubahnfreunden überreicht dem Auber Bürgermeister Roman Menth einen Hemmschuh.

In einer kleinen Feierstunde enthüllten die Gaubahnfreunde zusammen mit dem Auber Bürgermeister Roman Menth den sanierten Hemmschuhpfosten an seinem neuen Standort nahe dem ehemaligen Burgerrother Bahnhaltepunkt.

Ein sogenannter Hemmschuhpfosten war zu Zeiten der Gaubahn eine Vorrichtung, an die der Hemmschuh – also ein Stück Metall, zum Abbremsen der Güterwagen beim Rangieren – auf die Schienen gelegt wurde. Ein kleiner Kasten an diesem Pfosten diente dazu, die Lieferscheine und Ladepapiere zu hinterlegen.

Ein würdiger Platz für das Relikt

Die Gaubahnfreunde haben aber nicht nur den Hemmschuhpfosten renoviert, sie haben auch ein Stück Gaubahn neu verlegt. Mühselig haben Sie aus Bieberehren eine ganze Tonne Original-Schotter der Gaubahn nach Burgerroth geschafft und etwa zwei Meter Schienen darauf verlegt. Der Vollständigkeit halber haben sie auch noch einen Hemmschuh mitgebracht, den Bürgermeister Roman Menth wieder an seinen angestammten Platz am Pfosten hängen durfte.

Die Stadt Aub ihrerseits hatte für das Relikt am Gaubahnradweg bei Burgerroth einen Hemmschuplatz eingerichtet. So wurde der Erinnerung an die Regionalbahn, die von 1907 bis 1974 mit Personenverkehr das Maintal mit dem Taubertal verband und auf der bis 1992 noch Zuckerrüben zur Zuckerfabrik nach Ochsenfurt verladen wurden, ein würdiger Platz geschaffen.

Mit historischen Bildern wurde die kleine Feierstunde vervollständigt, zu der auch einige ehemalige Bedienstete der Gaubahn, darunter der Gelchsheimer Altbürgermeister Klaus Hennig, eingeladen waren.

Die Gaubahnfreunde um Uwe Sieber und Markus Fiedler sind eine Gruppe von aktuell sechs Männern, die sich für alles stark machen, was mit der Gaubahn zu tun hat. Sie laden ein zu einer Ausstellung am 19. und 20. Mai in der TVO-Halle in Ochsenfurt. Dort werden erstmals auch Bilder von der Ochsenfurter Mainländebahn gezeigt.

 
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