Nach Jahren der Wanderschaft hat das Rimparer Jugendzentrum seit 2016 in der früheren Gaststätte Stauder in der Niederhoferstraße eine feste Unterkunft gefunden. Mit Unterstützung der Gemeinde wurde das renovierungsbedürftige Gebäude umgebaut. In diesem Jahr sollen die letzten Etappen geschafft werden. Dies hat der Bauausschuss des Gemeinderats beschlossen. "Ich bin erst erleichtert, wenn alles geschafft ist", sagt der Leiter der Jugendarbeit, Lutz Dieter. Zu oft habe er es schon erlebt, dass es zu unerwarteten Verzögerungen kam.
Damit wäre bald eine jahrelange Odyssee durch den Ort und die Unterbringung in verschiedenen Provisorien beendet. Das Jugendzentrum musste zunächst nach über 30 Jahren die Alte Knabenschule verlassen, die zum Veranstaltungssaal umgebaut wurde, und in die Niederhoferstraße 1 ziehen. Aus drei Jahren – wie geplant – wurden schließlich sieben. Das Gebäude wurde abgerissen. Hier soll später ein Stück des Einbahnrings entstehen.
Außenbereich wird in diesem Jahr hergerichtet
Im Innenbereich sind die Arbeiten weitgehend beendet. Auch die Jugendlichen haben mit angepackt: Die Holz- und Malerarbeiten und um die Einrichtung haben sie sich selber gekümmert. Den Jugendlichen stehen nun zwei Stockwerke zur Verfügung: Herzstück ist der große Aufenthaltsraum mit Theke und Musik. Es gibt eine Küche und Möglichkeiten zum Kickern, zum Billard- oder E-Dart-Spielen. Auch ist das Büro der Jugendarbeit des Sozialpädagogen im Haus sowie im Dachgeschoss eine Wohngemeinschaft für zwei europäische Freiwillige untergebracht.
Zu tun bleibt vor allem noch im Außenbereich. Die Fassade erhält einen neuen Anstrich: Der charakteristische Grünton bleibt jedoch erhalten. Die unansehnliche Hoffläche soll noch in diesem Jahr einer Grünfläche mit einer befestigten Mehrzweckfläche für Boule oder andere Spiele weichen. Die beiden vorhandenen Kastanien bleiben erhalten und werden um einen weiteren Baum ergänzt. Erstmals sind auch vier Stellplätze für Fahrzeuge vorgesehen.
Nächstes Projekt ist Einführung einer App
Dieses und das vergangene Jahr standen im Zeichen von Corona. Der Neustart sei geglückt, erzählt Lutz. Etwa zwölf Jugendliche seien regelmäßig dabei. Oft auch mehr. Darunter seien viele neue Gesichter. Es sei zu spüren, dass die Jugendlichen dem Stillstand überdrüssig seien und wieder etwas gemeinsam unternehmen wollten. "Die wollen sich treffen und brauchen dafür einen Ort." In der Zeit des Lockdowns habe er zahlreiche Anrufe bekommen und Einzelgespräche geführt. Für eine gelungene Jugendarbeit sei aber mehr nötig. Ein Zeiger an der Eingangstür gibt an, welche Corona-Stufe aktuell gilt. Er hofft nun, dass die Jugendarbeit möglichst ungestört weiterlaufen kann.
Am aktuellen Programm für das Jugendzentrum seien alle beteiligt. Es werde gemeinsam erarbeitet. Wichtigstes Projekt der Jugendarbeit sei die Einführung einer Jugend-App. Sie soll schon im Herbst auch Vereine, Verbände, die Schulen und Kindergärten einbinden. Rimpar möchte hier vorangehen und als erste Gemeinde im Landkreis die Idee aus der Schweiz anwenden.
Die App ermöglicht es den Jugendlichen ihre Anliegen vorzubringen. Ein Wunsch ist ein Bikepark für Mountainbikes. Hierfür wird gerade nach geeigneten Grundstücken gesucht. Auch das beliebte Hüttendorf soll es im August wieder geben. Diesmal sind immerhin wieder 100 Kinder zugelassen. Auch sollen anders als im letzten Jahr die Hütten wieder selber gebaut werden.