Bischof em. Friedhelm Hofmann hat die besonderen Leistungen zweier ehemaliger Studienreferendare aus den Studienseminaren für Katholische Religionslehre an Gymnasien ausgezeichnet. Die Studienräte Bianca Krämer, ehemaliges Studienseminar am Riemenschneider-Gymnasium, und Maximilian Urie, ehemaliges Studienseminar am Matthias-Grünewald-Gymnasium, erhielten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro, das aus der von Bischof Hofmann im vergangenen Jahr errichteten „Bischof Friedhelm Hofmann-Stiftung“ stammt, berichtet der Pressedienst des Ordinariates Würzburg.
Seminarleiterin und Studiendirektorin Katharina Koch stellte Krämers Hausarbeit mit dem Titel „Begeisterung trägt – Eine Unterrichtssequenz zu Religion und Fußball in der Jahrgangsstufe 6“ vor. Krämer sei in den Unterrichtsstunden darauf eingegangen, wie (Fußball-)Begeisterung Gemeinschaft schafft. Ihr sei es gelungen, eine Brücke „zwischen der Gründungszeit der Kirche, wie sie in der heiligen Schrift geschildert wird, und der heutigen Lebenswelt der Schüler“ zu schlagen. Krämer brachte unter anderem das Pfingstereignis und den christlichen Umgang mit Konflikten mit Fußballerlebnissen in Einklang. Die Unterrichtssequenz führte schließlich zur Vorbereitung und Durchführung eines Klassengottesdienstes. „Fußball hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit Religion, aber vor allem eins: Man muss es erleben, um es verstehen zu können“, sagte Krämer selbst zu ihrer Arbeit. Sie selbst sei fußballbegeistert und könne die Unterrichtssequenz Klassen empfehlen, deren Schüler und Schülerinnen sich ebenfalls für Fußball interessieren.
Seminarleiter und Studiendirektor Peter Herrmann lobte die Hausarbeit Uries, die den Titel „Mit Kopf, Herz und Hand – Meditation mit und durch Literatur, Kunst und Bewegung“ trägt. Urie habe die Schüler dort abgeholt, wo sie sich befinden, „als fragende, suchende und Erfahrung sammelnde Menschen“. Schrittweise habe er mit den Schülern der zehnten Jahrgangsstufe entdeckt, „was Meditation eigentlich ist, welche Formen von Meditation es gibt und wie man sich über diese der christlichen Meditation annähern kann“. Fächerübergreifend mit dem Fach Kunst half Urie den Schülern, über Bilder, Texte und Bewegungen einen Zugang zur eigenen Innenwelt zu finden, und nahm die Schüler dabei ganzheitlich in den Blick. „Wir haben festgestellt, dass Meditation das Leben bereichern kann und helfen kann, nicht nur zur Ruhe zu kommen, sondern auch einen Weg zur eigenen Spiritualität zu finden und diese Erfahrung auch mit anderen zu teilen“, erklärte Urie.
„Sie haben uns dargestellt, wie Sie die Lebenssituation heutiger Kinder und Jugendlicher aufgreifen und sie in die uns offenbarte Glaubenswirklichkeit hinführen“, sagte Bischof Hofmann über die beiden Preisträger. Er freue sich über den gelungenen Einstieg in die neue Stiftung. Auch Monika Zeyer-Müller, Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Unterfranken, dankte den ehemaligen Referendaren und ihren Seminarlehrern. „Es ist gut und wichtig für unseren Staat, dass sich Religionslehrkräfte der anspruchsvollen Aufgabe mit pädagogisch didaktischer Professionalität und mit hoher fachwissenschaftlicher Kompetenz annehmen.“
Die „Bischof Friedhelm Hofmann-Stiftung“ liegt in der Treuhand der „Franz-Oberthür-Schulstiftung“. Sie habe einerseits die katholischen Schulen aus dem Bistum Würzburg im Blick, indem die beiden besten Abiturienten ausgezeichnet werden, erklärte Domdekan Prälat Günter Putz, Vorstandsvorsitzender der „Franz-Oberthür-Schulstiftung“ und Leiter der Hauptabteilung Hochschule, Schule und Erziehung. „Gleichzeitig wollen wir ein Auge darauf haben, wie die ehemaligen Abiturienten als Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium das gewonnene Gut der Erkenntnis weitergeben.“
Das Grundstockvermögen der „Bischof Friedhelm Hofmann-Stiftung“ beträgt 100.000 Euro und stammt nach den Worten von Bischof Hofmann aus privaten Spenden. Der Stiftungsvorstand besteht aus den Mitgliedern des Stiftungsvorstands der „Franz-Oberthür-Stiftung“ und dem Regens des Bischöflichen Priesterseminars Würzburg.