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OBERPLEICHFELD
Die Personalplanung wird für Kindergärten einfacher
Freude im Oberpleichfelder Kindergarten St. Sebastian. Zum 1. Januar treten Erleichterungen für Mitarbeiter in kleinen Kindergärten in Kraft. Links die Kindergartenleitern Nicole Münch mit Franz Olbrich und dem CSU-Abgeordneten Manfred Ländner (rechts).
Foto: Irene Konrad | Freude im Oberpleichfelder Kindergarten St. Sebastian. Zum 1. Januar treten Erleichterungen für Mitarbeiter in kleinen Kindergärten in Kraft.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 01.01.2017 03:22 Uhr

Eine „frohe Botschaft“ hat Michael Deckert zwei Tage vor Heiligabend an die Kindertageseinrichtungen verschickt, die dem Würzburger Diözesan-Caritas-Verband angeschlossen sind. Der Fachbereichsleiter wies auf wichtige Änderungen der Ausführungsverordnung zum „BayKiBiG“ hin. Sie treten zum 1. Januar in Kraft und sollen vor allem für kleine Kindergärten die Personalplanung einfacher machen.

Das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz war im August 2005 eingeführt worden und hat sich in der Kinderbetreuung des Freistaats etabliert. Es dient nicht nur der kindbezogenen Förderung, sondern auch der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit. Mit dem Gesetz wurde als „Praxishandbuch“ eine Ausführungsverordnung erlassen, die AVBayKiBiG.

Fehlzeitenregelung

Die neuesten Änderungen dieser Ausführungsverordnung sind im Oberpleichfelder Kindergarten mit Genugtuung aufgenommen worden. Die „Fehlzeitenregelung“ bei Abwesenheit pädagogischer Kräfte wird vereinfacht. Und endlich wird ein Jahresmittelwert eingeführt. Dafür haben sich Kindergartenleiterin Nicole Münch und Franz Olbrich als Vorsitzender des Trägervereins St. Sebastian stark gemacht.

Das sieht auch Landtagsabgeordneter Manfred Ländner (CSU) so. Er hat sich nach eigener Aussage beim „Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration“ für die sogenannte Jahresmittelwertberechnung eingesetzt. „Es hat viele Monate gedauert, bis unsere Problematik erkannt worden ist“, sagt er. Für Ländner hat sich die Hartnäckigkeit beim Gespräch mit den verantwortlichen Beamten des Sozialministeriums endlich positiv ausgewirkt.

Bisher waren monatlich Berechnungen des Anstellungsschlüssels nötig. Er variierte beim Ausfall von Personal oder Höherbuchungen für die Kinder. Aufgrund der Umstellung auf einen Jahresmittelwert können Kindergärten künftig besser planen.

Kontinuierlich angestellt

Die Neuerung bewirkt, dass Mitarbeiter das ganze Kindergartenjahr hindurch kontinuierlich angestellt bleiben können. „Der Verwaltungsaufwand wird erheblich reduziert, besonders im Bereich der Kurzzeitarbeitsverträge“, freut sich Kindergartenleiterin Münch. Das würde „viel Ruhe in das System bringen“, vor allem in kleineren Kindergärten wie in Oberpleichfeld.

Der Kindergarten St. Sebastian hat zwei Regelgruppen und eine Krippengruppe. Er wird ehrenamtlich von einem Trägerverein geführt, so wie viele Kindergärten in der Region. Die Personaldecke ist mit derzeit sieben (Teilzeit-)Angestellten eng gestrickt. Wenn eine Kraft wegen Krankheit ausfiel, hatte das unmittelbare Auswirkungen auf den Anstellungsschlüssel.

Aufgrund des künftigen Jahresmittelwertes springt das eingeführte Ampelsystem nicht mehr so schnell „auf Rot um“ wie bisher. Rot, das bedeutet, dass staatliche Zuschüsse gestrichen werden. „Das bisherige, auf den Monat abgestellte System war gerecht, aber nicht praktikabel“, erläutert Landtagsabgeordneter Ländner.

Vor einem Jahr, im November 2015, war Franz Olbrich „der Kragen geplatzt“, gibt er zu. Die Main-Post hatte damals darüber berichtet. Daraufhin meldeten sich mehrere Kindergärten beim Landtagsabgeordneten Ländner und schilderten ihm die gleiche Problematik.

Die Arbeitsverträge der Erzieherinnen mussten sich bisher extrem flexibel nach den Buchungszeiten der Kinder richten. Und Ausfälle des Personals sorgten stets für enormen Stress.

Dass das Ministerium nun nachbessert, betrachtet Ländner als politischen Erfolg. „Da waren dicke Bretter zu bohren“, gibt er zu. Das Engagement Olbrichs lobt Ländner ausdrücklich: „Wir Politiker müssen wissen, wo die Menschen der Schuh drückt und wo sie unsere Hilfe brauchen“, sagt der Abgeordnete aus Kürnach.

 
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