"Die Winterzeit ein bisschen wärmer machen ... Menschen zum Lächeln bringen ... Mit Quatsch und Unsinn die Welt aufhellen": Launige Begrüßungsworte gab es von Matthias Brodowy, der das Preisträger-Konzert des Walther-von-der Vogelweide-Preises 2023 am Samstag im Würzburger Bockshorn moderierte und im Verlauf des Abends immer wieder Kostproben seines eigenen kabarettistischen Humors und seiner hohen Musikalität zum Besten gab.
Lachtränen in die Augen trieb sein kleines Kabinettstückchen aus Rezitativen und Arien aus der Oper "Die letzte Praline", in dem er eine aberwitzige Geschichte mit schauspielerischer Vielfalt und virtuosem Klavierspiel präsentieret.
Famose Musiker sind auch die von ihm angekündigten Preisträger. Der "Walther-von-der-Vogelweide-Preis" für junge Liedermacher wird alljährlich im Rahmen der "Songs an einem Sommerabend – das Original" verliehen. Bewerben können sich Solisten und Gruppen, die sich mit ihrer künstlerischen Aussage im Bereich der Liedermacherkunst bewegen sollten.
Einer von denen, die "die Ohren mit schöner Musik garnieren", ist Sven Garrecht. Der junge Mann mit der Kappe auf dem Kopf hat zunächst Saxofon studiert, bis er merkte, dass er mit diesem Instrument am Mund ja nichts sagen kann. Und zu sagen hat er viel ("Es gibt kein Mindestalter, um etwas zu bewegen"').
Gnadenlose Frechheiten
So kam er zum Klavier, auf dem er seine gnadenlos komischen, wunderbar gereimten Frechheiten begleitet. Mit der "Ode an die deutsche Weinkönigin", einem Lied, "das noch nie jemandem gefallen hat, mir auch nicht" hatte er die Bockshorn-Zuhörer sofort auf seiner Seite.
In seinem Heimatdialekt singt Christian Molig, der aus dem Wipptal in Südtirol stammt und sich auf der Gitarre begleitet. Er kommt von der Rockmusik, wollte eigentlich in Hochdeutsch singen. Doch Emotionen, autobiographische Erlebnisse in der Natur und auf dem Gipfel eines Berges könne er nur im Dialekt ausdrücken. Und seine Lieder sind prall und gefühlsbetont. Melodisch schleichen sie sich in die Gehörgänge, rufen aber auch dazu auf, nicht halbherzig zu leben und mit Mut in die Welt zu gehen.
Die erste Liebe
Ihre Erfahrungen mit erster Liebe ("Dümmlich schaut der Riesenhund") hämmerte Marie Diot virtuos in die Taten des Flügels. Mit gepunkteten Socken, clownesker Frisur, Schabernack und einem Schuss gespielter Naivität mischte sie ihr Publikum auf, deckte nach verqueren Ansagen vermeintlich sanft knallharte Tatsachen ("Heizkörper") auf und berührte mit ihrer Liebeserklärung an ihr Heimatdorf, das Vertrautheit, Schutz und Langeweile bietet.