Ausnahmesituation im weißen Kubus: „Die Neuen“ , fünf neue Mitglieder im unterfränkischen Berufsverband Bildender Künstler – drei Frauen, ein Mann und ein Künstlerpaar – haben sich zur Debüt-Ausstellung angesammelt und stellen im rechten Flügel des Kulturspeichers aus.
Drei Aussteller fotografieren – und ihre Bildsprachen liegen sehr viel weiter auseinander als die der beiden Malerinnen dieser Ausstellung. Zwar sind die Unterschiede groß zwischen den abstarkten Übermalungen von Isa Wagner und den "flott gemalten" Kindern, die die Werke ihrer Kollegin Lena Gräwe bevölkern. Doch könnten Gräwes Spielräume, darin sich ihre Figuren bewegen, auch von Wagner geschaffen sein. Auch arbeiten beide Frauen mit derselben Technik, und beide gehen sichtlich materialbewusst vor.
Bei den Fotografien hingegen kommt man beim ersten Blick noch nicht einmal darauf, dass sie ein und dasselbe Medium teilen. Dietmar Modes lichtete Architekturdetails eines Museumstreppenhauses ab. Er transformierte gebaute Raumkunst zu völlig abstrakten Flächen, allein durch Ausschnittwahl und Abwarten auf passendes Licht. Hier ist nichts bearbeitet.
Ganz anders beim Künstlerpaar Nabiha & Thom: Drei Exponate der Fotodesigner aus der Serie „Doors of Perception“ beschäftigen sich mit Wahrnehmungspsychologie und nutzen dabei die Lichter des Würzburger Kiliani-Jahrmarkts.
Wiederum ganz anders geht Kerstin Römhild in ihrer Serie „Damen“ vor, sie schaffte großformatige digitale Fotocollagen mit einer Schaufensterpuppe als Heldin und zarten kritischen Andeutungen im Hintergrund.
Zu sehen ist die Ausstellung im rechten Flügel des Kulturspeichers vom 12. Juni bis 18. Juli; geöffnet ist Fr. und Sa. von 15-18 Uhr und So. 11-18 Uhr.