Sie standen still, die Züge auf den Modellanlagen der Eisenbahnfreunde Weikersheim im vergangenen Jahr – wegen der Corona-Pandemie. Schmerzlich vermisst wurde der Publikumskontakt, weil die Öffnungstage ausfallen mussten. Doch der Verein wurde dadurch nicht aus dem Gleis geworfen. Im Hintergrund gingen die Arbeiten weiter, wie der amtierende Vorsitzende Jens Weber in der Mitgliederversammlung berichtete, bei der auch Neuwahlen anstanden, die neue Gesichter in den Vorstand brachten.
Die Modellanlage wurde umgestaltet
Die große Modellanlage im Domizil im Klosterhof Schäftersheim wurde und wird umgestaltet. Etliche Details erfahren eine Verfeinerung, die Elektrik für die Steuerung wird erneuert. In Erweiterung ist das Car-System, sodass in Zukunft neben den Zügen noch mehr Straßenfahrzeuge in der Stadt und über Land rollen.
Da sich der Verein auch der heimatlichen Eisenbahngeschichte verschrieben hat, ist ein Modell in Arbeit, dessen Vorbild direkt vor der Haustür lag. Eine Arbeitsgruppe baut im Maßstab 1:87 (Modellbahngröße H0) den kompletten ehemaligen Bahnhof Schäftersheim nach mit allem was dazugehört: Stationsgebäude, Rübenverladung, Güterschuppen, Tauberbrücken Richtung Weikersheim und dazu Gebäude des Klosterhofes.
Sich auch außerhalb der Stadt zeigen
Die Anlage besteht aus einzelnen Modulen, so dass sie transportabel ist und nach Fertigstellung auch außerhalb des Vereinsheims gezeigt werden könnte. Ebenfalls teilbar und reisefähig ist die schon länger bestehende Nachbildung des ehemaligen Bahnhofs Gaukönigshofen an der Ochsenfurter Gaubahn. Sie war bereits sehr erfolgreich auf Tour, zuletzt beim Creglinger Pferdemarkt 2020. Sie soll auch etwas über die noch bestehenden Pandemieprobleme hinweg helfen, gleichzeitig die Chance bieten, sich auch außerhalb der Stadt Weikersheim darzustellen. Da im Vereinsheim wegen der Platzverhältnisse in der nächsten Zeit wohl keine Öffnungstage stattfinden können, ist angestrebt, die Anlage "Gaukönigshofen" in Hallen oder Sälen zu zeigen, wo Hygienekonzepte umsetzbar sind. Mit einer Gemeinde laufen derzeit konkrete Gespräche.
Originalrelikten der ehemaligen Eisenbahn
Um das Vereinsheim im Klosterhof besser von außen erkennbar zu machen, wurde eine Rabatte stilgerecht komplett mit Originalrelikten der ehemaligen Eisenbahn von Ochsenfurt nach Weikersheim ausgestattet. Ein leuchtend gelber Pfosten, an dem Hemmschuhe befestigt werden konnten, und an dem sich ein Kasten für Frachtpapiere befindet. Dazu ein 112 Jahre alter Kilometerstein und ein Stück Schiene, alles gebettet in echten Eisenbahnschotter. Vereinsmitglieder haben das Material und die Teile selbst herbeigeschafft, notwendige Restaurierungen aus eigener Tasche finanziert und alles in Eigenleistung in die Rabatte eingearbeitet.
Lust am Basteln, Interesse an Elektronik
Verstärkt werden soll im Verein die Jugendarbeit. Willkommen sind junge Leute ab ungefähr zehn Jahren, die Freude an der Eisenbahn, Lust am Basteln, Interesse an Elektronik und Spaß am Fahren von Zügen haben. Für die Jugendlichen gibt es eigene Vereinsstunden. Sie sollen, ebenso wie die regulären Vereinsabende, stattfinden, soweit es die Corona-Bedingungen zulassen. Als dringend notwendig wurde in der Versammlung die Schaffung eines eigenen Internet-Auftritts angesehen. Anerkennung erhielten die Aktivitäten des Vereins von der stellvertretenden Schäftersheimer Ortsvorsteherin Claudine Balbach. Sie fungierte dann als Helferin bei der Wahl.
Der bisherige zweite Vorsitzende Jens Weber aus Reinsbronn, der seit dem vorzeitigen Rücktritt des vorherigen ersten Vorsitzenden die Amtsgeschäfte kommissarisch führte, wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Klaus Stäck (Ochsenfurt). Im Amt bestätigt wurden Schriftführer René von Nordheim (Weikersheim) und Kassier Helmut Busch (Weikersheim). Neuer Beisitzer ist Thorben Stirnkorb (Elpersheim).