Innerhalb der Interkommunalen Allianz "MainDreieck" soll das Tourismusmanagement auf eigene Füße gestellt werden. Dazu ist die Gründung eines Zweckverbands geplant, an dem sich die zwölf Allianz-Kommunen beteiligen sollen. Derzeit wird in den jeweiligen Ratsgremien der Entwurf für die Satzung des Zweckverbands beraten und beschieden.
Zur Erläuterung war Allianzmanager Bastian Lange im Marktgemeinderat Frickenhausen anwesend. Das Gremium billigte letztlich den Satzungsentwurf. Allerdings gab es vorher Fragen und auch Kritiken am Schlüssel für die Aufteilung der anfallenden Kosten. Vorgesehen ist, den Zweckverband mit einem jährlichen Budget von 150 000 Euro auszustatten.
Kostenbeteiligung steht auf vier Säulen
Die Kostenbeteiligung der Mitgliedskommunen soll auf vier Säulen stehen: ein Sockelbetrag, sowie Beträge, die sich nach Einwohnerzahl, Gesamtsteuerkraft und nach den Betten-Kapazitäten der Beherbergungsbetriebe richten. Dabei werden die Bettenkapazitäten doppelt so hoch gewichtet wie die beiden anderen variablen Größen. Darin drücke sich aus, wie stark der Tourismus die Wirtschaft einer Mitgliedskommune prägt, so Allianzmanager Lange.
Da in Frickenhausen der Faktor Tourismus eine recht große Rolle spielt, ist für diese Gemeinde nach jetzigem Stand eine jährliche Kostenbeteiligung von 13 700 Euro zu erwarten. Dabei sei schon – wie Lange weiter ausführte – eine Sondervereinbarung wegen der Polisina getroffen. Weil dieses Hotel schon aufgrund seiner Lage links des Mains ohne direkte Verbindung zum Ort Frickenhausen eher nach Ochsenfurt orientiert sei, werden seine Bettenkapazitäten je zur Hälfte der Stadt Ochsenfurt und dem Markt Frickenhausen zugerechnet.
Werden Campingplätze in die Bewertung mit einbezogen?
Trotzdem erschien Gemeinderätin Michaela Meintzinger der auf Frickenhausen entfallende Beitrag zum Zweckverband sehr hoch. Allianzmanager Lange verwies darauf, dass die Grunddaten vom statistischen Landesamt stammen. Dass eine Wertung nach vorhandenen und nicht nach tatsächlich belegten Betten erfolgen soll, fand Michaela Meintzinger "echt gemein." Bastian Lange verwies aber darauf, dass in zwei größeren Mitgliedskommunen durch Hotel-Neubauten zusätzliche Betten geschaffen werden, wodurch sich der proportionale Anteil an den Kosten für die kleineren Gemeinden verringere. Er machte auch Hoffnung, dass das Thema in einer Verbandsversammlung besprochen wird und eventuell eine eigene Erhebung erfolgt.
Michaela Meintzinger warf auch ein, dass es auf Frickenhäuser Gemarkung zwei Campingplätze gibt, und fragte, ob und wie die in die Bewertung einbezogen seien. Dazu führte Lange aus, dass in der Allianz intensiv darüber diskutiert worden sei, ob man die Campingplätze rauslasse oder einbeziehe. Im Moment seien sie draußen.
Gemeinderat beschließt Satzung einstimmig
Bürgermeister Günther Hofmann fragte danach, wie Zuschüsse für touristische Projekte zu bekommen seien und wer die Anträge dafür stellen kann. Hierzu stellte der Allianzmanager fest, dass Anträge gestellt werden können, wenn der Zweckverband gegründet ist und konkrete Projekte geplant sind. Ansonsten verwies er auf eine Möglichkeit, die jetzt schon bestehe und nicht mit dem Zweckverband in Verbindung steht, nämlich dem Regionalbudget, mit dem für kleinere Vorhaben Gelder vom Amt für ländliche Entwicklung beantragt werden können.
Das Programm werde seit seiner Einführung rege angenommen. Antragsteller könnten hier Kommunen sein, aber auch Vereine, Privatleute und sogar Firmen. Die Satzung für den geplanten Tourismus-Zweckverband hat dann der Gemeinderat einstimmig beschlossen.