Sonntagmorgen, 10 Uhr, Innenstadt Würzburg. Eine relativ ruhige Zeit, nur wenige Menschen spazierten durch die Gassen. Nur am Oberen Markt war etwas los: Hier hatten sich die Mitglieder der Bezirksstelle Würzburg des Bayerischen Landesverbands der Marktkaufleute und Schausteller (BLV) neben dem Häckerbrunnen zu einer Feierstunde versammelt. Und trotzten dem wolkenbedeckten Himmel mit leckeren Stückchen, erfrischenden Getränken und fröhlichem Lachen.

Seit dem Jahr 1030 gibt es die Kiliani-Messe in Würzburg. Eine Verkaufsmesse, die dem fränkischen Schutzpatron gewidmet ist. "Wir sind stolz, dass wir auch heute noch die Tradition der Häfelesmessen pflegen. Wo Märkte stattfinden, ist es lebendig", freute sich Petra Sämmer, Vorsitzende der Bezirksstelle Würzburg des BLV. Auch Uwe Zimmermann, Leiter des Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste der Stadt, betonte, was für eine großartige Geschichte sie hier erlebten: "Das ist eine jahrhundertealte Tradition, in der wir uns in Würzburg engagieren." Doch ohne die Menschen, waren sich Sämmer und Zimmermann einig, ohne die Marktkaufleute und Schausteller, wäre dies gar nicht möglich.

Silberne und goldene Ehrennadeln

Aus diesem Grund ehrte die Vorsitzende einige der langjährigen Mitglieder mit der silbernen oder goldenen Verbandsnadel: Kassiererin Marianne May engagiert sich seit 20 Jahren für den Verband, das Ehepaar Maria und Siegfried Roth ist seit 25 Jahren fester Bestandteil des Würzburger Marktlebens und hat sogar den Nachwuchs mit ins Boot geholt. Eine besondere Auszeichnung – die goldene Nadel des BLV – erhielt zudem Rolf Baumeister, der laut Sämmer der Bezirkstelle Würzburg seit mehr als 50 Jahren treu zur Seite stehe.

Neben diesen langen Mitgliedschaften gab es noch einen zweiten Grund zum Anstoßen: Die Firmen Szabo und Treziak schauen beide auf 70 Jahre Geschäftstätigkeit zurück. Ohne Szabo gäbe es das Würzburger Glöckle am Weihnachtsmarkt nicht und ohne Treziak keine Feuerwurst – auch darin waren sich Sämmer und Zimmermann einig.