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WÜRZBURG
Die Leistenstraße ist am Ende
Warnschilder weisen auf die Schäden in der stark befahrenen Leistenstraße hin. 12 400 Fahrzeuge pro Tag wurden gezählt.
Foto: Thomas Obermeier | Warnschilder weisen auf die Schäden in der stark befahrenen Leistenstraße hin. 12 400 Fahrzeuge pro Tag wurden gezählt.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:44 Uhr

Sie ist alt und verbraucht. Aber sie ist unverzichtbar. 12 400 Fahrzeuge passieren laut Zählung der Stadt jeden Tag die Leistenstraße in beide Richtungen. Damit ist sie eine der beiden Hauptverkehrsachsen aus dem westlichen Landkreis und darüber hinaus. Jetzt muss sie saniert werden. Dafür werden wohl auch die Anlieger zur Kasse gebeten werden, hieß es im Umwelt- und Planungssauschuss.

Als erster Schritt soll bei einer Bürgeranhörung den Eigentümern der Anrainergrundstücke das grobe Planungskonzept vorgestellt werden. Diese hatten bereits im Mai 2015 Post von der Stadt erhalten und waren darin über die über die geplante Maßnahme informiert worden.

Wünsche und Anregungen erfragt.

Gleichzeitig hatte die Fachabteilung Tiefbau die Anlieger gebeten, Wünsche und Anregungen im Hinblick auf Straßenquerschnitt und Gestaltung, die in der Planung berücksichtigt werden sollen, mitzuteilen. Von 223 Anliegern hatten 50 geantwortet, hatte Baumgart den Ausschuss im März vorigen Jahres informiert. Themenschwerpunkt der Antworten, wen wundert's, war die Bitte, die kostengünstigste Lösung zu planen.

Nach einer Untersuchung der Fachabteilung Tiefbau ist die Straße wegen der zahlreichen Schäden nicht nur technisch verbraucht, sondern hat ihre Lebensdauer deutlich überschritten. Auch das Kanalnetz muss erneuert werden. Aus Kosten und Zeitgründen bietet es sich dabei an, beide Maßnahmen gleichzeitig durchzuführen, hieß es im Ausschuss im Februar 2014. Wann genau die Straße in ihrem derzeitigen Ausbauzustand hergestellt worden ist, lässt sich laut Verwaltungsvorlage nicht mehr feststellen. Sicher ist, dass es wohl deutlich vor 1960 gewesen war.

Erste Skizzen der Planung.

Stadtbaurat Christian Baumgart zeigte in der Ausschusssitzung erste Skizzen der Planung für ein 400 Meter langes Teilstück der rund zwei Kilometer langen Straße. Dieser erste Bauabschnitt betrifft den Bereich zwischen der Stadtgrenze/B8 und dem Schöllhammerweg. Der restliche Bereich zwischen Schöllhammerweg und Mergentheimer Straße soll in den nächsten Jahren in zwei weiteren Bauabschnitten folgen.

Die Fahrbahn soll schmäler werden, dafür gibt es mehr Grün. In diesem Abschnitt ist die Straße derzeit zwischen 10,70 Metern und 11,80 Metern breit. Die Fahrbahnbreite selbst beträgt dabei etwa 7,50 Meter. Hier soll die Fahrbahn künftig nur noch 6,50 Meter breit sein, erläuterte Baumgart.

Von der Sanierung nicht betroffen.

Der gemeinsame Geh- und Radweg auf der nördlichen, stadtauswärts führenden, Straßenseite wurde bereits 1996 erneuert. Er bleibt erhalten und ist von der Sanierung nicht betroffen. Lediglich im Bereich der beiden beidseitigen Haltestellen am Schöllhammerweg und an der Anknüpfung zur B 8 finden Anpassungsarbeiten statt. Die stadteinwärts führende Haltestelle, die sich oberhalb der Einmündung des Schöllhammerwegs befindet, wird auf die untere Seite verschoben, damit ein barrierefreier Ausbau möglich ist. Zusätzlich soll in diesem Bereich eine Mittelinsel als Querungshilfe eingerichtet werden.

Der südliche Seitenbereich der Straße ist zwischen 3,30 Metern und vier Metern breit. Darauf befindet sich ein im Durchschnitt zwei Meter breiter Gehweg. Die Restflächen sind, je nach Grundstückszufahrten, Grünflächen. Auf der nördlichen Straßenseite befindet sich im Seitenbereich ein asphaltierter Parkstreifen, der Platz für zehn Fahrzeuge bietet.

Unvermeidliche Verkehrsbehinderungen.

Die südlichen Gehwege werden weiterhin mit zwei Metern Breite geplant. Die übrigen Flächen werden den Grünflächen hinzugefügt. Im Rahmen der weiteren Planung wird zudem überprüft, ob in den breiteren Grünflächen Bäume gepflanzt werden können, so Baumgart weiter.

Wann die Sanierung mit ihren wohl unvermeidlichen Verkehrsbehinderungen beginnt, ist noch nicht bekannt, so Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg auf Anfrage. Auch was die Sanierung kosten wird, ist derzeit noch nicht bekannt, Dies könne nach Auskunft von Christian Weiß erst ermittelt wenn die Planungen konkreter geworden sind.

Anteil der Anlieger.

Fest steht laut Verwaltung aber bereits, wie groß laut städtischer Ausbausatzung der Anteil der Anlieger an den Sanierungskosten sein kann. Nämlich ja nach Bereich und Ausbauart zwischen 20 und 45 Prozent.

Die Leistenstraße, hier in Höhe des Schöllhammerweges, muss saniert werden. Die Schäden sind unübersehbar.
Foto: Thomas Obermeier | Die Leistenstraße, hier in Höhe des Schöllhammerweges, muss saniert werden. Die Schäden sind unübersehbar.
 
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Kommentare
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  • E. K.
    223 Anwohner zahlen, neben ihren Steuern, auch ihren Anteil für eine Straße die täglich von 12400 Fahrzeugen passiert wird. Weiter so, Staat und Stadt.
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  • H. S.
    Es gibt Leute in Würzburg, die kämpfen schon viele jahre für die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung. Aber das interessiert niemanden. Erst dann, wenn es die "eigene" Straße betrifft.
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  • W. P.
    "Die Fahrbahn soll schmäler werden,..."

    ...für immer mehr und größer werdende Fahrzeuge?
    Super Einfall!
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  • A. F.
    Da wird dann nach der Sanierung ein neues Verkehrsschild aufgestellt:

    Für SUV´s gesperrt ...

    grinsen grinsen grinsen
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wer an so einer Durchgangsstraße wohnt, ist doch schon genug bestraft. Wieso soll man dann noch bis zu 45 % der fast ausschließlich durch den Durchgangsverkehr verursachten Schäden zahlen?
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  • A. F.
    Was denn!?

    "Nur" die Leistenstraße ist am Ende!?

    Wenn man einmal durch die Stadt fährt und bewusst auf den Straßenbelag achtet, dann sieht man schnell, dass auch andere Straßen in einem teils katastrophalem Zustand sind, allen voran die Nürnberger Straße im vorderen Bereich, stadtauswärts fahrend.

    Aber besser, es tut sich (zu) spät etwas als wie nie.
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  • E. V.
    stimmt, gerade dort könnte man doch gleich loslegen und auch schön die Anrainer zur Kasse bitten. Noch gehört die Faulenbergkaserne doch der BIMA, oder?
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  • N. T.
    Keine Angst, die BIMA schlägt die evtl. Straßenbaukosten auf den Kaufpreis auf, weil der Grund und Boden ja dann mehr wert ist, in dem der Erwerbe 40 Jahre Ruhe hat.
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  • A. F.
    Guter Kommentar!

    Soweit habe ich gar nicht gedacht.
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  • U. K.
    Wie ich das Baudezernat der Stadt Würzburg einschätze, wird die Baumaßnahme VOR Abschluß der Fertigstellung und Freigabe der BAB 3 gestartet.
    Damit dann bei einer Störung auf der Autobahn in der Stadt nichts mehr geht.
    Oder war das jetzt ein Denkanstoß? Schaun mer mal...
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  • B. M.
    Ich hätte auch einen Denkanstoß...
    Während der Bauzeit keine Vollsperrung, sondern einseitig befahrbar.
    Früh deutlich mehr Zeit Stadteinwärts,
    abends deutlich mehr Zeit Stadtauswärts.

    Hoffentlich gibt es keine Wiederholung zu Zeller Bock und B27 (Retzbach -Thüngersheim)
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